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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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und Freunde auf dem Landweg ebenfalls dorthin.«
    Teras spuckte seinen Kautabak in hohem Bogen aus, bevor er antwortete. »Mit etwas Glück sind wir schneller dort als sie.«
    »Obwohl wir die Halbinsel von Felgar umrunden müssen?«, wollte Tolvane wissen.
    Der Alte grinste breit. »Die Suvare ist nur eine Tjalk, kein Robbenfänger oder ein anderes Schiff für die hohe See, aber deswegen ist sie noch lange keine flügellahme Hausgans.«
    Arene strich sich mit einer geistesabwesenden Bewegung die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Lippen zitterten. »Bei der Träumenden! Wenn es die Familie unserer Tochter nur geschafft hat, noch rechtzeitig aus der Stadt zu fliehen!« Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie blinzelte angestrengt, bevor sie sich abwandte. Im Norden Runlands zeigten die Menschen starke Gefühle ungern vor anderen Leuten, weshalb die Südländer sie oft als hart und verschlossen ansahen.
    Escar nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken. »Sie haben bestimmt Glück gehabt!«, murmelte er ihr ins Ohr. »Ihr Haus liegt nah an der Handelsstraße.«
    »Viele von uns besitzen Verwandte oder Freunde in Menelon«, sagte Tolvane zu Suvare. »Wenn wir es erst einmal dahin geschafft haben, dann sind wir in Sicherheit. Die Stadt steht unter dem Schutz von Königin Tarigh.«
    »Die Herrin von Burg Cost?«, fragte Enris.
    Tolvane nickte. »Dem Regenbogental gehört neben Varnam das einzige Heer des Nordens. Menelon hat schon seit mehreren Jahrzehnten einen Pakt mit dem Regenbogental abgeschlossen. Eine Einheit von Kriegern aus Burg Cost hat in der Stadt ihren ständigen Sitz. Dafür erhält Königin Tarigh monatliche Abgaben aus den Gewinnen, die Menelon durch den Handel erwachsen.«
    Ein verächtliches Schnauben ertönte. Enris und einige andere drehten sich um. Es war Naram, einer der beiden Hafenarbeiter, der sie ärgerlich anfunkelte. »Die erhalten noch mehr als monatliche Abgaben, darauf könnt ihr wetten. Jeder weiß doch, dass diese fremdländische Schlampe die Geschicke der Stadt lenkt, seitdem sie ihre Truppen in Menelon stehen hat. Ein schöner Handel! Das Regenbogental verleibt sich allmählich ganz Norad ein, und das ohne ein einziges Schwert blutig zu machen.«
    »Es könnte wirklich Schlimmeres geben als die Herrschaft einer Königin, die nicht aus der Gegend stammt«, sagte Tolvane streng. »Norad leidet gewiss nicht darunter. Die Angriffe durch bewaffnete Räuberbanden haben fast gänzlich aufgehört.«
    Enris wusste, worauf der alte Ratsherr anspielte. Er hatte bei seiner Ankunft im Norden kaum das Schiff verlassen, als er aus den verschiedensten Mündern die Geschichte dieser Gegend erzählt bekommen hatte. Die vier Nordprovinzen Rodgest, Cir Calfang, Ansath und Norad hatten sich jahrhundertelang gegenseitig in Clansfehden bekriegt. Ansath erhob Anspruch auf Felgar, und damit auch auf Andostaan, während Menelon von alters her zu Norad gehörte. Diese Gebietsansprüche ließen den Handelsstädten weitgehend ihre Eigenständigkeit, aber sie bedeuteten auch, dass die Anführer der Provinzen ihr Recht auf Abgaben geltend machen konnten. Außerdem waren sie verpflichtet, für den Schutz der besteuerten Städte zu sorgen. Aber seit Jahren waren weder Ansath noch Norad in der Lage gewesen, ihre Gebietsansprüche auch durchzusetzen. Die ständigen Stammesfehden hatten die Nordprovinzen viel zu sehr heruntergewirtschaftet. Andostaan hatte sich durch das Aufstellen einer Stadtwache und im Vertrauen auf die Befestigungsanlagen der Meeresburg selbst geholfen. Menelon wiederum hatte die Herrin des Regenbogentals, das östlich von Norad lag, um Unterstützung gebeten und sie auch erhalten. Norad hatte zwar laut mit den Zähnen geknirscht, als sich fremde Krieger in einem Gebiet breitmachten, auf das diese Provinz Anspruch erhob. Doch sowohl die Clanherren auf der einen Seite, wie auch Königin Tarigh auf der anderen wussten genau, dass Norad aufgrund seiner früheren Kriege viel zu geschwächt war, um sich gegen das Regenbogental zu stellen. Deshalb war auch bis auf die Drohgebärden einiger Adliger bisher nichts Nennenswertes geschehen, und Königin Tarighs Krieger waren in Menelon geblieben.
    »Ich wäre froh, wenn Andostaan so einen Schutz gehabt hätte«, fuhr Tolvane fort. »Dann wären wir jetzt vielleicht nicht hier.«
    »Selbst die kampferprobteste Einheit von Kriegern hätte den Serephin kaum etwas entgegenzusetzen«, erwiderte Arcad düster. »Ich bin mir nicht einmal

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