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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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machte ich mich auf einem Schiff aus Sol auf den Weg hierher. Aber ich wusste nicht, dass ich bereits von dem Anführer der Krieger, die eure Stadt verwüstet haben, verfolgt wurde. Bevor mein Schiff in den Hafen von Andostaan einlief, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und mir, bei der ich über Bord ging und an den Strand gespült wurde. Es gelang mir zwar, das Portal zur Welt der Dunkelelfen zu finden, aber nicht, es zu öffnen. Wir wurden von Ranár und seinen Handlangern überwältigt. Den Rest habt ihr am eigenen Leib erlebt.«
    »Der Mann, den Ihr Ranár nennt«, sagte Escar, »ist also kein Mensch?«
    Arcad nickte. »Ay, er besitzt zwar den Körper eines Temari, aber er trägt den Geist eines Serephin in sich, der ihn übernommen hat. Mit einem Menschenkörper als Werkzeug war es diesem Serephin möglich, das Tor zur Welt seines Volkes von hier aus aufzustoßen.«
    Der Elf schwieg, und seine Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. Für den Augenblick schien er völlig vergessen zu haben, dass eine Gruppe von Menschen um ihn herumstand und ihn angespannt beobachtete.
    »Wenn wir nur wüssten, wer dieser Temari war, bevor er besessen wurde«, murmelte er. »Vielleicht ist er der Schlüssel dazu, diesen Serephin zu besiegen.«
    »Inzwischen ist es doch völlig egal, wer er war«, ließ sich Thurnas vernehmen. »Wer weiß, wie viele dieser Ungeheuer noch durch das Portal kommen. Selbst wenn wir wüssten, wie man ihn bekämpfen kann, wären da noch andere, mit denen wir es zu tun hätten.«
    »Das ist nicht gesagt«, brummte eine Stimme. Mehrere Köpfe drehten sich nach ihr um. Es war Garal, einer der Hafenarbeiter, der sich zu Wort gemeldet hatte. »Ich versteh ja nicht viel von dem, was ihr hier so erzählt habt«, sagte er, etwas unsicher dreinblickend wegen der vielen Augen, die plötzlich auf ihm ruhten. »Aber ich versteh etwas von Dreyn. Hab es verdammt oft mit Nivas gespielt, möge sich der Dunkle König um ihn kümmern. Bestimmt ist dieser Ranár so etwas wie ein mallac .«
    Die Gesichter um ihn herum starrten ihn verwirrt an. Die meisten wussten zwar, was er meinte, aber nicht, worauf er hinaus wollte. Der »Skorpion«, diemächtigste Figur im Dreyn-Spiel, wurde als mallac bezeichnet, wenn sie für eine Zeit von drei Runden die Gestalt eines tasa annahm, der eigentlich der schwächste Stein im Spiel war. Sie konnte dann zwar besondere Züge ausführen, die jeder anderen Figur verwehrt waren, dafür war sie aber auch so leicht angreifbar wie jeder andere tasa auf dem Brett auch. Wenn sie als mallac geschlagen wurde, so hatte ihr Spieler seine wichtigste Figur verloren.
    »Du meinst, wer auch immer vom Körper dieses Menschen Besitz ergriffen hat, ist ein Mächtiger unter den Serephin«, sagte Arcad langsam.
    »Ay, genau das meine ich!«, bekräftigte Garal. Er freute sich sichtlich, dass Arcad ihn sofort verstanden hatte. »Wenn es diesen Ungeheuern so wichtig war, nach Runland zu kommen, dann haben sie sich für diese Aufgabe bestimmt keinen Dummkopf ausgesucht, sondern einen, der ein Heer anführen kann. Ein Heerführer ist wie der Khor von einem Schiff. Der Khor ist der Kopf, das seh ich jeden Tag bei meiner Arbeit im Hafen. Ohne Khor fährt das Schiff nirgendwohin.«
    Suvare verkniff sich ein Lächeln. Ich wünschte, der Kerl stünde jedes Mal mit diesem Satz neben mir, wenn einer meiner Leute wieder alles besser weiß. Laut sagte sie: »Diese Überlegungen müssen wir dem Rat von Menelon übermitteln, wie auch alles, was dieser Ranár und seine Helfer zu euch gesagt haben. Nur so können Königin Tarighs Männer auch nur eine Hoffnung haben, auf einen Angriff vorbereitet zu sein.«
    »Glaubt Ihr, dass Menelon ebenfalls in Gefahr ist?«, fragte Arene ängstlich.
    »Was denkt ihr, wohin sich diese Krieger wenden werden?«, meldete sich auch Larcaan zu Wort. »Nach Süden, oder in Richtung der Nordprovinzen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Arcad. »Ranár hat in unserer Gegenwart seine Pläne nicht verraten. Aber klar ist, dass er in Carn Taar ein Heer versammeln wird, dem niemand standhalten kann. Dann werden sie über diese Welt herfallen und alle Menschen versklaven oder vernichten, wie es von Anfang an ihr Ziel war.«
    Schweigend blickten sie den Elfen an. Eine Hilflosigkeit hatte sie ergriffen, die ihnen eine unsichtbare Hand auf ihre Münder legte und jede Erwiderung erstickte. Zuviel Schreckliches hatten sie alle in den letzten Stunden erlebt.
    »Bei den Göttern«, murmelte Escar

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