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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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auszusprechen.«
    Er wandte sich der verschlossenen Tür zu. »Aber wir sollten keine weitere Zeit verlieren. Dieser Ranár wird bestimmt alle unsere Fragen beantworten können.«
    Als sich die Tür des oberen Turmzimmers öffnete, hörte Alcarasán, wie Jahanila hinter ihm verwundert aufschrie. Er selbst prallte zurück, als ob ihn beim Überschreiten der Schwelle ein plötzlicher Luftschwall getroffen hätte. Etwas Unsichtbares fuhr mit der Unmittelbarkeit einer heißen Dampfwolke aus dem Raum heraus. Als es seinen Körper traf, füllte sich sein Verstand mit einem weißgelben Licht, das so hell war, dass er unwillkürlich die Augen schloss. Er schwankte. Eine Vielzahl von Bildern raste vor seinem Auge vorüber. Jedes von ihnen überlappte sich mit den anderen, sodass es ihm schwer fiel, zu sagen, ob und wie sie zusammengehörten. Einige von ihnen blieben in seiner Erinnerung haften: eine weite Hochebene voll Heidekraut und niedrig wachsendem Gestrüpp unter einem schweren Sturmhimmel, der sein ganzes Blickfeld auszufüllen schien, ein riesiger, schlanker Steinpfeiler aus weiß schimmernden Gestein auf einer ebenso weiß leuchtenden Klippe, der sich zu seiner Spitze hin verjüngte. Wie ein viereckiger Speer schien er auf die hoch am Himmel stehende Sonne zu zielen. Ein Schwarm Vögel zog über einem Waldstück seine Kreise, jeder von ihnen die gleiche Flugbahn wie seine nächsten Gefährten beschreibend, als wären sie alle in Wahrheit nur ein einziges fliegendes Wesen mit einem einzigen Verstand.
    Dann war es vorbei. Die Kraft, die beim Öffnen der Tür aus der Kammer geströmt war, hatte seinen Körper durchfahren und sich aufgelöst. Das blendende Licht war fort. Er hatte kaum bemerkt, wie er mit Jahanila in den Raum getreten war.
    Hatte der Maharanár nicht erzählt, dass es in Runland keine Magie wie in Vovinadhár gäbe? Das, was er gerade gespürt hatte, hätte direkt aus dem Vortex unter Gotharnar hervorgebrochen sein können.
    Mit einem lauten Knall war die Tür hinter Jahanila und ihm zugefallen.
    Sind wir erneut durch ein Portal gegangen?, fragte sich Alcarasán verwirrt. Er hörte Jahanilas Stimme in seinem Geist und bemerkte erst jetzt, dass sie beide dasselbe gedacht hatten.
    Wir sind doch noch in Runland, nicht wahr? Der strenge Geruch ist verschwunden.
    Alcarasán antwortete nicht. Er sah sich um. Hier war ein starker Zauber am Werk. Wer auch immer die Schöpferischen Worte ausgesprochen hatte, um ihn zu weben, war ein Meister der Kunst.
    Zunächst einmal war dieser Raum viel weitläufiger als ein Turmzimmer. Die Wände in seinem Inneren bestanden aus Spiegeln, die seine tatsächliche Größe vervielfachten. Vor Alcarasán befand sich in einigen Fuß Entfernung eine breite rechteckige Säule, die sein und Jahanilas Spiegelbild zurückwarf. Jenseits des Abbilds waren ihre Gestalten immer nochmals zu erkennen, denn auch hinter der Stelle am Eingang, an der die beiden standen, befand sich eine hohe, verspiegelte Wand, die ihre Gegenbilder auf die Säule vor ihnen warf. Die Tür, durch die sie den gewaltigen Saal betreten hatten, war dagegen nicht mehr zu sehen.
    »Ah, die Nachzügler!«, rief jemand.
    Alcarasán fuhr herum. Hinter einer der Spiegelsäulen aus der Mitte des Raumes trat ein Mensch hervor, hochgewachsen und dunkelhaarig. Seine Haut schimmerte hell, regelrecht bleich im Tageslicht, das durch mehrere Fenster an den Seitenwänden fiel. Der Mensch schritt über einen dunkelgrün marmorierten Steinboden auf die beiden Serephin zu. Das Lächeln auf seinem Gesicht war breit und gewinnend, aber auf eine eigenartige Weise passte es nicht zu den weichen Gesichtszügen. Alcarasán hatte den Eindruck, als wühlte sich unter der Haut des Mannes ein zweites Gesicht an die Oberfläche, das mit den Stimmungen, aus denen die Züge des Ersten entstanden waren, nichts zu schaffen hatte. Diesem Lächeln wohnte ein eigenes Leben inne, das ebenso seinen Ursprung in Vovinadhár hatte wie das der beiden Neuankömmlinge. Keiner von ihnen benötigte ein Sellarat, um zu wissen, dass sie einem der Ihren gegenüberstanden, egal, welchen Körper er auch in Besitz genommen hatte.
    »Gut, dass ihr gekommen seid. Keinen Moment zu früh. Ich bin Ranár.«
    Er streckte ihnen die erhobene Handfläche entgegen. Die beiden erwiderten den Gruß und stellten sich vor.
    »Ihr tragt einen ungewöhnlichen Namen für einen Serephin«, sagte Alcarasán. »Ich glaube nicht, dass ich Euch in Eurer wahren Gestalt kenne oder schon von

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