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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Vovinadhár vereint zu sein, und auf eine Rückkehr der Götter des Chaos. Sie gründeten Herrscherhäuser und vermehrten sich. Die Jahrhunderte hindurch gaben sie das Wissen über ihre Herkunft an ihre Nachfahren weiter.

13
    Sareth zuckte erschrocken zusammen, als sich das Quelor zu öffnen begann und zwei Gestalten aus der gleißenden Helligkeit heraustraten, die zwischen den riesigen schwarzen Flügeln hervorbrach.
    Wie ihm von Ranár befohlen worden war, hatte er stundenlang in der Höhle unter der Meeresburg ausgeharrt, die Nachzügler erwartend, von denen der Anführer der Fremden gesprochen hatte. Die Fackeln in der Höhle waren nach einigen Stunden erloschen. Er hatte es aber nicht gewagt, seinen Posten zu verlassen, um neue zu holen, zu sehr hatte die Ankunft der Serephin ihn eingeschüchtert. Nun, nachdem sie Andostaan verwüstet hatten, waren die Fremden mit dem echsenartigen Aussehen wieder ins Innere der Burg zurückgekehrt. Sie hatten sich in beinahe jedem Winkel des Gemäuers breitgemacht. Sareth, Doran und Mirad waren ihnen aus dem Weg gegangen, so weit das überhaupt möglich gewesen war. Am Ende hatten sie sich in den Wachraum nahe des Eingangs zurückgezogen. Sareth fühlte sich längst nicht mehr als Ranárs Gehilfe, vielmehr als Gefangener dieses Mannes und der anderen Fremden, die wie aus dem Nichts im Inneren der Burg aufgetaucht waren.
    Es lief ihm jetzt noch kalt über den Rücken, wenn er daran dachte, wie Doran Ranár von der Flucht des Schmiedes berichtet hatte. Aufgeregt hatte dieser gestammelt, wie der Alte ihn niedergeschlagen hatte und über die heruntergelassene Zugbrücke entkommen war. Sareth hätte kein einziges Kupferstück mehr auf Dorans Leben gesetzt. Aber Ranár hatte dem schwitzenden Mann nach einem langen, schweigenden Blick nur befohlen, das Fallgitter vor dem Eingang herunterzulassen, und war an ihm vorbeigegangen. Der Kerl war einfach völlig unberechenbar, genau das machte ihn so furchteinflößend.
    Dass dieses Ungeheuer, in dessen Dienst sie getreten waren, kein wirklicher Mensch sein konnte, hatte Sareth spätestens in dem Moment begriffen, als Toron vor seinen Augen umgekommen war. Aber erst als er gesehen hatte, wie Ranár die durch das Portal tretenden Serephin als seine Brüder und Schwestern begrüßt und in die Arme geschlossen hatte, glaubte er verstanden zu haben, dass dies die wahre Natur jenes Wesens sein musste, dem er sich mit seinen Männern angeschlossen hatte.
    Mit der immer größer werdenden Anzahl an Serephin in der Burg war auch Sareths Angst gestiegen. Die unheimlichen Krieger hatten seine beiden Kameraden und ihn im Vorbeigehen gemustert wie Raubtiere eine leicht zu erlegende Beute. Doch er hatte es nicht gewagt, die Flucht zu ergreifen. Zu groß war seine Furcht vor Ranárs Zorn.
    Doch selbst wenn Sareth geglaubt hätte, gefahrlos aus der Meeresburg verschwinden zu können, so wäre er dennoch geblieben. Eine wispernde Stimme am äußersten Rand seiner Gedanken hielt ihn davon ab, der wachsenden Besorgnis um seine Sicherheit zum Trotz. Es war die Stimme, die ihn an das Gold erinnerte, das Ranár ihnen versprochen hatte. Sollte etwa all die Angst, die sie bisher ausgestanden hatten und noch immer ertrugen, und die Gefahr, in der sie schwebten, umsonst gewesen sein? Nein, und nochmals nein! Ranár hatte ihnen gesagt, dass sie einen Nutzen für ihn hatten. Daran musste er glauben, auch wenn die Blicke aus den goldgelben Augen dieser fremdartigen Wesen, die nun waffenstarrend und in schweren Rüstungen durch die Festung streiften, ihm in Gedanken das Fleisch von den Knochen zogen. Der Weg zurück war versperrt, ob durch die beständige Bedrohung oder mehr aus eigenem Stolz, vermochte er selbst nicht zu sagen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als in der Geschwindigkeit weiter voranzuschreiten, die das Ungeheuer, dem sie sich verkauft hatten, vorgab.
    Er erhob sich vom Boden der Höhle, auf dem er stundenlang gesessen hatte. Vorsichtig näherte er sich den beiden Serephin, die aus dem Quelor gekommen waren. Die riesigen Flügel des schwarzen Tors schlossen sich bereits wieder. Das gleißende Licht, das ihn schmerzhaft blendete, weil er die letzten Stunden im Dunkeln verbracht hatte, verlosch so schnell, wie es aufgeflammt war.
    In dem Augenblick, als die Finsternis im Begriff war, wieder in die Höhle zurückzukehren, hob das eine der beiden Echsenwesen seine rechte Hand und gab einen zischenden Laut von sich. In seiner nach oben geöffneten

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