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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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es fürchtete und verabscheute.
    Der Gesang der Sterne, die in unterschiedlicher Geschwindigkeit ihre weiten Bahnen durch die ewige Nacht zogen, ein Geräusch, das nur die feinen Ohren von Wesen der Alten Rassen vernehmen konnten, war verstummt. Hier schien der Himmel jede Sonne, jeden Planeten und jeden wandernden Gesteinsbrocken verschluckt zu haben und nun über der Leere zu brüten, die er verursacht hatte.
    An diesem Ort befindet sich das Portal zu ihrer Welt, fügte Alcarasán in Gedanken hinzu. Es ist eine Gegend in der Nähe des Sternbildes, das wir als »Giftspritzende Schlange« kennen, jenes, das wie eine aufgerichtete Schlange mit offenem Maul aussieht. Diese Region ist leer von Sternen, ein einsamer und verlassener Ort, seit die Schöpfung ihren Anfang nahm. Es war nicht leicht, die Stelle des Übergangs zu finden, denn gemessen an der Weite dieses Gebiets ist sie nicht groß und dazu noch gut getarnt.
    Seine Suche hatte lange gedauert. Sehr lange. Die Körper fast aller jüngeren Rassen wären niemals in der Lage gewesen, ein im leeren Raum verborgenes Portal zu finden. Sowohl die Unwirtlichkeit der Umgebung, die fehlende Luft und die Kälte, als auch die riesigen Strecken, die auf der Suche nach einem solchen Ort zurückzulegen waren, machten ein derartiges Unterfangen beinahe unmöglich. Es gab einige Rassen, die in der Lage waren, mit der Hilfe von Fortbewegungsmitteln zwischen den Sternen zu reisen – Völker wie die Solion. Doch selbst sie waren an die Naturgesetze gebunden, die ihre stofflichen Körper ihnen auferlegten, und durch die sich ihre Reisen verlangsamten. Nur die Alten Rassen konnten ihre Körper für einige Zeit so verwandeln, dass sie in der Lage waren, gleich dem Licht, aber schneller als dieses, zwischen den Sternen zu reisen.
    Wenn sie an dem Ort angelangt waren, den sie bereisen wollten, gaben sie ihren Körpern die Stofflichkeit zurück. Doch für gewöhnlich benutzten sie andere Möglichkeiten der Fortbewegung, wie Portale, die einzelne Orte miteinander verbanden. Das Aufgeben der eigenen Körperlichkeit, um sie nach vollendeter Reise wieder anzunehmen, ein Prozess, der Ahastiris genannt wurde, war anstrengend und gelang nur wenigen.
    Trotz aller Mühen war es Alcarasán schließlich gelungen, das Portal zur Welt der Maugrim zu entdecken. Immer tiefer tauchte er in die Kammern seiner Erinnerungen ein, um jene Gefühle an die Oberfläche zu holen, als er einem Spürhund gleich die Fährte seiner Beute bis zu der riesigen, verlassenen Leere in der Nähe der »Schlange« verfolgt hatte. Die Bilder, die er Terovirin und Jahanila sandte, enthielten sowohl seine Aufregung wie auch seine Erleichterung darüber, dass seine Suche nach so langer Zeit endlich von Erfolg gekrönt worden war. In der Schwärze des Raumes, die er den beiden zeigte, lag mehr als nur Verlassenheit.
    Allmählich begann aus der Finsternis etwas in den Vordergrund zu treten, obwohl sie sich selbst nicht verändert hatte. Langsam entstand in der Schwärze eine Form, ohne dass sich dem Betrachter ein fester Punkt bot, an den er sich halten konnte. An jenem Ort war das Weltall wie ein Tuch aus dunklem Samt, unter dem sich langsam etwas zu regen begann, das den Stoff in Bewegung versetzte und anhob.
    Erneut spürte Alcarasán Jahanilas Überraschung, als das Bild ihren Geist erreichte. Er konnte ihr diese Empfindung nicht verdenken. Als er selbst diesen Ort gefunden hatte, war es ihm genauso ergangen.
    Das seltsame Etwas besaß zunächst dem Anschein nach die Form eines riesigen Kreises, der sich von der sie ummantelnden Dunkelheit nur dadurch unterschied, dass er auf eine unerklärliche Art dichter war als die Leere, die ihn umgab. In den Erinnerungen, die Alcarasán Terovirin und Jahanila schickte, vergrößerte sich der unsichtbare Fleck zusehends, da der Serephin ihm entgegengeflogen war, und er ihn deshalb auf jene Weise wahrgenommen hatte.
    Mit einem Mal wurde dieses Etwas mit Tiefe erfüllt, so plötzlich, als hätte sich ein gezeichneter Kreis von einem Augenblick zum anderen in eine Kugel verwandelt. Aus einem bestimmten Blickwinkel wurde der Fleck zu einem Strudel aus Leere, der alles in seiner Umgebung anzog und verschluckte. Alcarasán hatte gerade noch so viel Zeit gehabt, sich zu überlegen, ob dies der Grund sein konnte, weshalb in der Nähe kein einziger Himmelskörper aufzufinden war, da hatte ihn der schwarze Sog bereits erfasst.
    Der Wirbel aus dichter Dunkelheit hatte begonnen, den Serephin in

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