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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Siedlung gelungen war. Ich fand sie schließlich und drang in ihre Erinnerungen ein. So erfuhr ich weitere Einzelheiten über die Welt, in der sie auf die Maugrim getroffen waren, und machte mich auf den Weg dorthin.
    Seitdem du wieder in Gotharnar bist, fühle ich, dass du bei der Erfüllung der Aufgabe, mit der wir dich betrauten, Erfolg hattest, ließ sich Terovirin vernehmen.
    So ist es. Ich habe die Maugrim gefunden. Doch es war nicht einfach. Sie hatten die Welt, in der die Solion auf sie getroffen waren, bereits wieder verlassen. Die Spur war kalt geworden. Ich verbrachte beinahe zwei Zeitalter damit, die unbekannten Welten jenseits der Randgebiete nach Spuren ihrer Anwesenheit zu durchsuchen, bis ich schließlich Erfolg hatte. Verzeiht mir, mein Sahun, dass ich meine Aufgabe erst so spät erfüllte.
    Eine Entschuldigung ist nicht notwendig, erwiderte der Maharanár freundlich. Du hast alles getan, wozu ein Einzelner in der Lage war. Ich habe während deiner Abwesenheit zu keiner Zeit daran gezweifelt, dass du uns eines Tages die Nachricht vom Ende deiner Suche überbringen würdest. Der Orden wird nicht vergessen, was du für unser Volk geleistet hast.
    Der Schüler des Lamazhabin verneigte sich knapp und wortlos.
    Weshalb habt Ihr nicht viel mehr Ordensmitglieder ausgeschickt, um nach den Maugrim zu suchen?, wollte Jahanila wissen. Auf diese Weise hätten wir doch schneller erfahren, wo sie sich aufhalten und worin ihre Pläne bestehen.
    Alcarasán, der bereits dazu angesetzt hatte, seine Gedanken weiterzuführen, hielt inne. Diese Unverfrorenheit! Eine Entscheidung des Ältesten offen zu hinterfragen stand allenfalls einem Vertrauten des Maharanár wie ihm zu, aber nicht einer einfachen Schülerin, deren Aufgabe es war, zu lernen!
    Noch bevor er dazu ansetzen konnte, ihr in Gedanken eine ärgerliche Aufforderung zu schicken, solche Bemerkungen gefälligst zu unterlassen, vernahm er Terovirins Stimme in seinem Geist. Er wusste sofort, dass sie sich nur an ihn richtete.
    Lass sie ruhig ihre Frage stellen. Nur so kann sie lernen. Ein Lehrer, der sich vom Wissensdurst seines Schülers in Verlegenheit bringen lässt, was für ein Lehrer wäre das?
    Gleichzeitig vernahm Alcarasán, wie Terovirin sich an Jahanila und ihn gemeinsam wandte. Die Maugrim sind wild und grausam, aber sie sind nicht dumm. Merke dir das, Jahanila, merke es dir gut und vergiss es nicht: Unterschätze niemals einen Maugrim! Ich habe zu viele Serephin gekannt, die diese einfache Wahrheit nicht beherzigten, und denen ihre Achtlosigkeit zum Verhängnis wurde. Je mehr sich von uns in die Randgebiete aufgemacht hätten, desto größer wäre die Gefahr gewesen, dass die Maugrim auf uns aufmerksam geworden wären. Dadurch, dass wir nur einen Einzigen schickten, dauerte es etwas länger, sie aufzuspüren, aber es war sicherer für uns alle.
    So ist es, bekräftigte Alcarasán. Ich bin davon überzeugt, dass die Maugrim noch immer nicht wissen, dass wir sie entdeckt haben. Noch liegt der Vorteil bei uns.
    Wo verbergen sie sich?, wollte Terovirin wissen. Es muss ein gutes Versteck sein, wenn sie unseren Augen und Ohren so lange entgehen konnten.
    Sie haben sich in eine Welt zurückgezogen, die ebenso wie Vovinadhár nur durch ein bestimmtes Portal erreicht werden kann. Sie selbst nennen diese Welt »c‘lakk‘tec«, das heißt »Brutstock« in ihrer Sprache, und genau das ist sie auch: Eine gigantische Brutstätte, in der sie ihre Eier legen und immer weitere Maugrim heranzüchten. Alcarasán hielt für einen Moment inne, dann sandte er Terovirin und Jahanila die Bilder, die sich in seiner Erinnerung befanden. Er wusste, dass dies bedeutete, auch die Gefühle, die mit jenen Bildern in Verbindung standen, erneut aus den Tiefen seines Gedächtnisses an die Oberfläche zu ziehen – bei weitem keine angenehmen Gefühle. Aber dennoch war es notwendig. Die beiden mussten erfahren, was er gesehen hatte.
    Dunkelheit und Stille.
    Die völlige Stille des leeren Raumes, die niemals auch nur einen einzigen Ton vernommen hatte, seitdem die Hohe Cyrandith damit begonnen hatte, die unzähligen Welten zu träumen. Es war keine friedliche Stille, wie sie einen müden Geist nach vielen lauten Ereignissen eines langen Tages allmählich zur Ruhe bettet, sondern eine bedrückende Lautlosigkeit – lauernd und bedrohlich, die sich die Dunkelheit wie einen schwarzen Mantel übergeworfen hatte, um sich vor dem Licht zu schützen, von dem sie nichts wusste, außer dass sie

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