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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Alcarasán besaßen, schlanke, lange Körper, so groß wie ausgewachsene Zweibeiner, schwirrten durch den riesigen Raum, stürzten sich mit ausgebreiteten Flügeln in die Tiefe und segelten von einem Loch in der Wand zum nächsten. In manchen verweilten sie etwas länger, kletterten über die schwarzen Kugeln und betasteten sie mit ihren haarigen Fühlern. Die scharfen Zacken an den Rändern ihrer Panzer glänzten in dem matten Licht, das die Kugeln aus ihrem Inneren verbreiteten.
    Als Alcarasán über dem Tunneleingang nach oben blickte, sah er, dass die Wand über und unter ihm die gleichen Einschnitte aufwies. Der Gedanke kam ihm, dass er eine der Kugeln untersuchen sollte. Vorsichtig tasteten die vordersten Beine seines Körpers die Beschaffenheit der Wand ab, um an ihr hinaufzuklettern.
    In diesem Moment schwirrte einer der Maugrimkäfer direkt auf ihn zu. Dank seines erweiterten Gesichtsfelds erkannte Alcarasán, wie sich das Insekt ihm aus den Tiefen der Höhle von hinten näherte. Blitzschnell zog er sich ins Dunkel des Tunnels zurück, gerade in dem Augenblick, als der Maugrim die Öffnung erreichte. Der Käfer schien seinen Artgenossen nicht bemerkt zu haben, sondern kletterte ohne zu zögern am oberen Tunnelrand aufwärts in eine der Vertiefungen hinein.
    Alcarasán sandte Terovirin und Jahanila die Frage, die er sich in jenem Moment selbst gestellt hatte: Ob Maugrim wie dieser dazu gezüchtet worden waren, den Brutstock gegen Eindringlinge zu verteidigen? Und wenn nicht, wo hielten sich dann die Maugrimkrieger auf? Er fühlte, wie Jahanila seine Überlegung sofort in ihrem Geist abzuwägen begann, während ihn die Empfindungen seiner Erinnerungen weiter durchströmten.
    Da er diese Frage nicht beantworten konnte, hielt sich Alcarasán nicht lange mit Nachgrübeln auf, sondern beschloss, dem Maugrim zu folgen. Er betastete mit seinen Fühlern die Unebenheiten in der Wand und kletterte ebenfalls an der Stelle hinauf, an der eben der Maugrim seinen Weg genommen hatte.
    Die Einbuchtung lag nun auf gleicher Höhe mit ihm. Vor sich sah er den Maugrimkäfer. Er krabbelte auf einer der leuchtenden Kugeln herum, die etwa genauso groß war wie er. Sein Schatten tanzte unruhig über die Wände dieser kleinen Aushöhlung, während sich die Fühler an seinem Kopf hoch und nieder bewegten. Schließlich hielt er mitten in seiner Bewegung inne. Die Kugel begann schwach zu zittern. Auf ihrer Oberfläche erschien zwischen den Vorderbeinen des Käfers ein Riss. Mit einem schabenden Geräusch arbeitete sich ein dünnes schwarzes Bein aus dem Spalt, der sich sowohl durch den Druck von innen als auch mithilfe der Fresswerkzeuge des Maugrimkäfers schnell verbreiterte. Die schwarze Kugel hatte nun ihren Glanz verloren, auch ihr inneres Licht war erloschen.
    Alcarasáns Aufregung über seine Entdeckung wuchs. Die schwarzen Kugeln waren Eier! Dieses Versteck war eine einzige gigantische Brutkammer!
    Er rückte noch ein wenig näher, um das, was sich da aus dem Ei herauszuschälen begann, genauer in Augenschein zu nehmen, als sich der Maugrim plötzlich ruckartig umdrehte. Alcarasáns Reaktion darauf erfolgte genauso schnell. Mit einer Geschwindigkeit, die ihn selbst überraschte, hatte sein erhöhtes Sehvermögen die Bewegung des Käfers wahrgenommen. Fast im gleichen Augenblick schnellten seine Beine rückwärts und trugen seinen Körper wieder die Mauer hinab, zurück zum Tunnel, in dem er die Welt der Maugrim betreten hatte. Wieder in den Schatten angekommen, wirbelte er mit der Absicht herum, seinen Verfolger zu packen, aber der Käfer spähte nur kurz in den Tunnel hinein und breitete sofort seine Flügel aus, um ins Innere der Höhle zu schwirren.
    Alcarasán bewegte sich zum Eingang zurück, um herauszufinden, wo der Käfer, der ihn gesehen haben musste, hingeflogen war. Der Maugrim war jedoch bereits zu weit entfernt und nicht mehr von all den anderen Insekten zu unterscheiden, die im Inneren der Höhle herumflogen und in den Einbuchtungen der Wände herumkrabbelten.
    Plötzlich vernahm Alcarasán aus der Tiefe des Raumes ein lautes mahlendes Geräusch, als würde etwas Riesiges und Schweres langsam über den steinigen Boden scharren. Die behaarten Beine seines Käferkörpers nahmen ein schwaches Beben war.
    Er blickte in die Richtung, aus der das Geräusch erklang, und sah, wie sich das, was er für einen gewaltigen, bis zur Decke reichenden Felsen in der Mitte der Höhle gehalten hatte, zu rühren begonnen hatte. Jetzt,

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