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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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nicht zu hören. Mit einem Mal schwankte er, wie von einem heftigen Schlag getroffen, und sank auf die Knie. Er schloss die Augen.
    »Ich halte das nicht länger aus!«, stöhnte er. »Ich will hier weg!«
    Langsam hob er den Kopf. Thaja hatte ihn nicht losgelassen. Sie erhöhte den Druck auf Enris‘ Hand.
    »Wir stehen auf festem Boden«, sagte sie deutlich und eine Spur lauter. Ihre Augen wichen nicht von den seinen. »Er ist zwar fast durchsichtig, aber er ist da. Du kannst ihn fühlen. Ich weiß nicht, auf welche Art er einfach so im ... im Nichts schweben kann, doch die Magie, die ihn erschaffen hat, hält ihn, und sie hält ihn sicher. Er gehört zu dem Tor, durch das wir gegangen sind. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Jedenfalls nicht, solange du nicht über den Rand gerätst«, ergänzte Ranár, der zu ihnen getreten war. Sein Lächeln weitete sich, als Enris, dessen Gesichtszüge sich bei Thajas letzten Worten etwas entspannt hatten, ihre Hand losriss und erschrocken zurückwich.
    Thaja atmete scharf aus. Margon spürte die unterdrückte Wut seiner Frau auf ihren Entführer beinahe körperlich. Erneut überkam ihn Angst um sie. Ranár war kein Dummkopf.
    Wenn ich ihre Wut auf ihn spüren kann , dachte er verzweifelt, dann kann er es erst recht. Wer weiß, ob er sie nicht einfach tötet, wenn sie ihm zu deutlich zeigt, wie sehr sie ihn verachtet?
    »Wo ist Eure Fackel?«, fragte er schnell, um die Aufmerksamkeit des Serephin von Thaja abzulenken. Ihm war nichts Besseres eingefallen, als er den Fremden mit leeren Händen vor sich erblickt hatte.
    »Fort«, antwortete Ranár. »Sie ist mir aus der Hand gefallen, als wir durch das Quelor gezogen wurden. Gib mir deine!«
    Er ergriff Margons Fackel und trat an den Rand des unsichtbaren Weges.
    »Seht gut her!«, rief er laut. Mirka und Themet rissen die Köpfe herum. Arcad wandte sich zu ihnen um, und Margon erschrak erneut. Das Gesicht des Elfen erschien nun nicht mehr so unbewegt wie vor dem Durchqueren des Portals. Seine Miene zeigte erneut den gehetzten Ausdruck, den Enris und er am Morgen in der Höhle bei Arcad bemerkt hatten.
    Ranár schleuderte die Fackel von sich. Sie beschrieb einen flammenden Bogen in die sternendurchsetzte Nacht hinein, die sie alle umgab, fiel tiefer und tiefer nach unten und verlosch plötzlich.
    »Habt ihr gesehen, wo ihr Feuer ausging?«, fragte Ranár herausfordernd. Sein Blick wanderte von einem zum anderen.
    »Das war die Grenze. Wir sind zwischen den Sternen, umgeben von einer magischen Barriere, die unsere Beine auf dem Boden hält, uns Luft zum Atmen und Wärme spendet, und die uns umgibt wie eine unsichtbare Kugel. Als die Fackel diese Grenze durchstieß, verlöschte sie, denn ihre Flammen finden im leeren Raum keine Nahrung. Die Barriere, innerhalb der wir uns befinden, gehört zum Quelor, genauso wie die durchscheinende Brücke, auf der wir stehen.«
    »Aber wo sind die Dunkelelfen?«, rief Arcad laut. Er näherte sich Ranár mit einer Geschwindigkeit, die Margon erschreckte, denn er selbst hatte Mühe, die Breite des beinahe durchsichtigen Untergrundes zu erkennen.
    »Das Quelor unter Carn Taar soll in das geheime Reich der Antara führen! Wir Endarin aus den Mondwäldern wissen das. Wo hat uns das Portal hingebracht?«
    Ranár strahlte ihn beinah fröhlich an.
    »Ich weiß, dass du das die ganze Zeit geglaubt hast«, sagte er. »Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Du dachtest, ich wüsste nicht, was sich am anderen Ende des Quelors befindet! Du hattest darauf gehofft, dass ich dir befehlen würde, es zu öffnen. Wir wären ins Reich der Dunkelelfen eingetreten, und bei unserer Ankunft hätte mich eine ganze Horde deiner entfernten Verwandten empfangen. Deshalb hast du auch so bereitwillig die Magie des Tores erweckt!«
    Ranár packte Arcad am Hals. Die Bewegung erfolgte so schnell, dass es dem Elfen nicht gelang, ihr auszuweichen.
    Arcads Augen quollen aus den Höhlen. Seine Hände umklammerten Ranárs Arm, mit dem dieser ihn festhielt, doch er konnte den Griff nicht lockern. Er versuchte, etwas zu erwidern, aber nur ein gequältes Keuchen entrang sich seinem Mund.
    »Wo deine Freunde jetzt sind, möchtest du wissen?«, fauchte Ranár. »Das kann ich dir verraten!«
    Er wirbelte Arcad herum und deutete mit der freien Hand zu dem Rahmen auf dem Podest hinüber.
    »Sieh hin! Dies ist das eigentliche Quelor! Das schwarze Tor, das wir durchquert haben, ist nur der Eingang. Ihr Endarin seid so stolz auf euer

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