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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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gleißende Licht, das hinter den schwarzen Torflügeln hervordrang, glich einer Welle, die ihn von den Füßen riss und mit sich zog. Schemenhaft nahm er in diesem blendenden Wirbelsturm um ihn herum wahr, wie einzelne Gestalten neben ihm ebenfalls vorwärts taumelten. Dann verlor er den Boden unter den Füßen und fiel vornüber durch das Tor, hinein in einen Tunnel aus brüllender Helligkeit.

Tod zwischen den Sternen
    Es war ein Serephin mit Namen Oláran , der den kühnen Plan ersann, die verstoßenen Herren des Chaos aus ihrer Verbannung zurückzuholen, um das alte Gleichgewicht zwischen den Mächten des Chaos und der Ordnung wiederherzustellen. Er lehnte sich als Erster gegen die Herren der Ordnung auf, und sein Widerstand steckte manche seiner Brüder und Schwestern in Vovinadhár an.
    Die Götter der Ordnung forderten Oláran zusammen mit anderen seines Hauses dazu auf, ihnen bei der Neuordnung von Marianna beizustehen. Diese Serephin trafen sich mit Melar und sagten ihm, dass sie Hilfe bei ihrem Tun benötigen würden.
    »Wir wollen eine Rasse von Arbeitern erschaffen«, sprach Oláran zu Melar. »Sie sollen uns zur Hand gehen, sodass wir in der Lage sind, unsere Kräfte besser zu ordnen und zu lenken, und die Gestaltung von Marianna schneller voran schreitet.«
    Melar dachte über diesen Vorschlag nach und beriet sich mit den anderen Göttern der Ordnung.
    »Aber wie soll dies vonstatten gehen?«, fragte er den Serephin aus Gotharnar , der Stadt des Feuers. »Wir haben euch bisher nicht die Worte der Schöpfung gelehrt, die wir den Inkirin beibrachten.«
    »Das wäre nicht nötig«, antwortete Oláran, der seine bescheidene Bitte mit Bedacht gewählt hatte. »Carnarons lebendiges Blut ist noch immer in Eurem Besitz. Wir könnten es mit unserer Magie dazu verwenden, eine Rasse von Dienern zu erschaffen. Wäre dies nicht ein passender Zweck für die Lebenskraft Eures besiegten Widersachers?«
    Olárans Vorschlag traf Melars Stolz. Den Serephin das Blut seines erschlagenen Feindes zu überlassen, damit diese mit dessen Kraft Wesen erschaffen würden, die der Ordnung zu Diensten wären: Dieser Gedanke befriedigte ihn ungemein. Er erschien ihm wie ein letzter und endgültiger Sieg über die Mächte des Chaos, ein Zeichen ihrer völligen Niederlage. Melar gab dem Vorhaben der Serephin seinen Segen. So erschuf Oláran zusammen mit seinen engsten Vertrauten und mithilfe all ihrer schöpferischen Kraft aus dem Blute Carnarons, des größten Kriegers des Chaos, eine neue Rasse. Durch die Adern dieser Wesen strömte der Lebensatem der verstoßenen Herren des Chaos.
    Melar ahnte nicht, welchen Plan Oláran in Wirklichkeit mit den von ihm und seinen Verbündeten erschaffenen Wesen verfolgte. Und auch jene neue Rasse selbst wusste nichts von dem Schicksal, das ihre Schöpfer ihr zugedacht hatten. Wie ein Satz Spielfiguren auf einem Dreynbrett wurden sie von mächtigen Händen geführt, von jenen, die sie als Schlüssel für die Rückkehr der verbannten Götter des Chaos ansahen, wie von jenen, die deren Rückkehr um jeden Preis zu verhindern trachteten. Hineingeworfen in die beschädigte Welt von Marianna war ihr Dasein unentwirrbar mit dem Kampf ihrer Erschaffer verwoben, die sich gegen ihre eigenen Schöpfer wandten.

18
    Margon hatte das Gefühl, in einen tiefen Schacht zu stürzen. Er hörte seinen eigenen erschrockenen Aufschrei in dem Brausen ertrinken, das in seinen Ohren dröhnte. Dann schlug er hart auf etwas auf, das seinen Fall beendete. Die Fackel glitt ihm aus den Fingern. Ein heftiger Peitschenschlag fuhr durch seinen gebrochenen Arm.
    Neben sich vernahm er weitere Schreie und das dumpfe Aufschlagen von Körpern. Die blendende Helligkeit schwand rasch, doch Margon konnte immer noch kaum etwas anderes erkennen als ein pulsierendes Nachbild des gleißenden Scheins, der aus dem sich öffnenden Quelor geströmt war.
    Er spürte die Berührung einer Hand an der Schulter und versuchte, sich aufzurichten, doch seine Beine versagten ihm den Dienst. Einen Augenblick später ließ die Hand ihn wieder los.
    »Wo sind wir?«, hörte er Enris‘ Stimme dicht an seinem Ohr.
    Die flirrenden Lichter vor Margons Augen verschwammen und ließen Dutzende von schwach leuchtenden Punkten vor einem dunklen Hintergrund zurück. Es schien dem Magier, als blicke er zu einem nächtlichen Sternenhimmel auf. Er sah seine Knie und die Hände, auf die er sich stützte, aber keinen Boden zu seinen Füßen.
    »Wir haben das Quelor

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