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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ihn eine Weile an, ohne etwas zu entgegnen. Schließlich wandte er sich an Enris.
    »Denkt nicht, ich würde euch nicht glauben. Aber seid ihr auch wirklich sicher, dass sich alles genauso zugetragen hat, wie ihr es mir geschildert habt? Wäre es nicht möglich, dass dieser ... Ranár hieß er, nicht wahr? Dass der Mann eure Sinne mit einem Zauber verwirrt hat? Offensichtlich verstand er sich auf Magie. Euer Erlebnis mit dem Portal könnte er euch doch auch vorgegaukelt haben.«
    Er trank einen weiteren Schluck aus seinem Becher und ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen, der zwischen dem breiten Fenster und seinem Arbeitstisch stand. Das Leder, mit dem die Sitzfläche bespannt war, knarrte laut unter seinem Gewicht. Der Blick des Ratsherrn glitt über die auf dem Tisch verstreuten Papiere, mit deren Durchsicht er beim Eintritt seiner Besucher beschäftigt gewesen war, als hoffte er, in ihnen eine Antwort auf seine Frage zu finden.
    Er will es nicht glauben , dachte Enris. Wir haben ihm mit unserem Bericht und unserem Auftreten einen Schreck eingejagt, aber er will es nicht wahrhaben. Und wer könnte es ihm verdenken? Ich wünschte selbst, es wäre alles nur ein Albtraum.
    Seine Erleichterung darüber, sofort vor den Ratsherrn geführt worden zu sein, schmolz dahin. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich an ihn zu wenden. Aber wenn Tolvane ihnen nicht glauben wollte, wer dann?
    Arcad trat einen Schritt näher. Enris hatte das Gefühl, dass der Endar für einen Elfen mittlerweile wieder sehr erregt wirkte, ähnlich wie einige Stunden zuvor, als er ihn kennen gelernt hatte. Arcad hieb mit der flachen Hand auf die Tischplatte, dass Tolvane in seinem Stuhl zusammenzuckte und ihn verwirrt ansah.
    »Bei allem Respekt, Ratsherr! Muss ich Euch daran erinnern, dass ich das bin, was ihr Temari einen vom Alten Volk zu nennen pflegt? Wir Endarin wissen um die Verborgenen Dinge. Ich kann sehr gut zwischen der Wirklichkeit und einem Trugbild unterscheiden!«
    »Was ist mit dem toten Wachmann, den Mirka und ich gesehen haben?«, platzte Themet heraus. Seine Wangen glühten. »War der vielleicht auch ein Trugbild? Da war kein Ranár in der Nähe, der das in unsere Köpfe hätte packen können!«
    »Genau!«, ließ Mirka leise vernehmen, während er von einem Fuß auf den anderen trat.
    Arcad blickte wortlos und mit hochgezogenen Augenbrauen über die Kinder zurück zu Tolvane, als erachtete er es nicht für nötig, dem noch etwas hinzuzufügen. Der Ratsherr atmete tief aus.
    »Ich sage ja nicht, dass hier überhaupt nichts vorgefallen sei. Offensichtlich haben sich mehrere Fremde mit Gewalt Zugang zur Festung verschafft, und wie ihr mir berichtet, hat es dabei Tote gegeben. Aber ich halte es für völlig übertrieben, deswegen die ganze Stadt zu räumen und alle Bewohner in Angst und Schrecken zu versetzen – wegen einer angeblichen Bedrohung aus einer anderen Welt! Ich werde natürlich sofort eine Abteilung der Wache nach Carn Taar schicken, die sich um diese Verbrecher kümmern soll. Sie müssen gefasst und unserer Gerichtsbarkeit übergeben werden.«
    Arcad schüttelte den Kopf.
    »Dann gebt Eurer Stadtwache die Gelegenheit, sich vorher noch von ihren Familien zu verabschieden. Die Männer werden nicht lebend zurückkommen.«
    Er stützte sich auf den Tisch und beugte sich so weit vor, dass sein Gesicht sich dicht vor dem Tolvanes befand, der ihn bestürzt anblickte.
    »Wir sagen die Wahrheit, Ratsherr. Ihr seid blind, wenn Ihr das nicht erkennen könnt. Die Serephin aus den Legenden meines Volkes gibt es wirklich. Sie kommen hierher. Nichts kann das verhindern. Wenn Ihr die Bewohner von Andostaan nicht warnt, macht Ihr Euch mitverantwortlich für deren Tod.«
    Tolvane stand abrupt auf. Enris fragte sich, ob der Elf zu weit gegangen war. Der Ratsherr drehte sich um und blickte erneut aus dem Fenster über die Bucht. Sein Haus gehörte zu den Gebäuden der wohlhabenden Kaufleute, die in den Hang am östlichen Rand Andostaans hineingebaut worden waren. Hinter der Haselnusshecke, die das Grundstück umgab, lag in mehreren absteigenden Terrassen die Stadt, auf die das milde Licht der einsetzenden Dämmerung fiel. Die Luft war im Gegensatz zu dem verregneten Vortag so klar, dass man durch das Fenster im Arbeitszimmer die Masten der Schiffe im Hafen erkennen konnte.
    Enris setzte dazu an, den Worten Arcads etwas hinzuzufügen, doch der Elf hob die Hand und sah ihn warnend an. Widerwillig schwieg Enris.
    »Mein

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