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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Entschluss steht fest«, verkündete Tolvane schließlich. Er drehte sich zu ihnen um. Seinen Besuchern kam er beinahe noch kränker als bei ihrer Ankunft vor. Die Augen des alten Mannes schienen tief in die Höhlen gesunken zu sein. Ihr Blick zeugte von Erschöpfung.
    »Ich werde die restlichen Ratsmitglieder zusammenrufen. Heute Abend treffen wir uns in der Halle des Rates und überlegen uns, wie wir weiter vorgehen. Bis dahin wird sich die Stadtwache zur Festung begeben und die Lage ergründen. Je nachdem, was die Männer dort vorfinden, werden wir unsere Entscheidung fällen.«
    Sein Blick richtete sich auf Arcad und Enris.
    »Ihr solltet ebenfalls zu der Versammlung kommen. Bitte entschuldigt mich nun. Wie ihr bestimmt wisst, habe ich mein Fieber noch nicht völlig besiegt. Ich muss mich etwas ausruhen, bis wir uns wieder sehen.«
    Arcad nickte knapp.
    »Lebt wohl, Tolvane«, sagte er. Enris fiel auf, dass die Stimme des Endars wieder ruhig geworden war. »Ich möchte mich nochmals für die trockenen Kleider bedanken, die Ihr uns habt bringen lassen.«
    »Schon gut«, erwiderte der Ratsherr. »Ich würde niemals wollen, dass sich ein Gast in meinem Haus den Tod holt. Es reicht, dass ich selbst noch immer huste, als würde ein Hund bellen.« Er verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln, das jedoch niemand erwiderte. Enris murmelte ebenfalls eine Verabschiedung, dann ging er mit den Kindern zur Tür, gefolgt von dem Elfen.
    »Warum habt Ihr nichts mehr gesagt?«, wollte Enris wissen, kaum dass sich die Tür des Arbeitszimmers hinter ihnen geschlossen hatte. »Vielleicht wäre er noch umzustimmen gewesen!«
    Arcad schüttelte den Kopf.
    »Glaub mir Enris, ich weiß, wann es nutzlos ist, gegen ein verriegeltes Tor anzurennen. In dem Moment, als er sich umdrehte und sagte, dass er seine Entscheidung gefasst hätte, war mir klar, dass es sinnlos wäre, weiterzureden.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«, fragte Themet.
    »Wenn der Rat der Stadt erst heute Abend beschließt, Andostaan zu räumen«, erwiderte Arcad, »dann ist es vielleicht schon zu spät. Enris, kann ich noch immer auf dich zählen?«
    Der junge Mann nickte.
    »Ay, wenn ich helfen kann, dann sagt es mir.«
    »Gut. Ich möchte, dass du jetzt mit den beiden Jungen zu ihren Verwandten gehst. Erzähl ihnen, was wir erlebt haben. Sag ihnen, dass der Rat der Stadt heute Abend entscheiden wird, ob eine Gefahr für Andostaan besteht, und dass wir davon überzeugt sind. Sie sollen die nötigsten Dinge zusammenpacken und noch heute Abend zu den Anlegern kommen. Wenn sie zögern, dann sag ihnen, dass ihr Leben und das ihrer Kinder ihnen doch ein wenig Vorsicht wert sein müsste. Vielleicht schaffen sie es, noch andere dazu zu überreden, die Stadt zu verlassen, aber ich bezweifle es.«
    »Wir machen uns sofort auf den Weg«, sagte Enris. »Was habt Ihr inzwischen vor?«
    Arcad setzte zu einer Antwort an, doch in diesem Augenblick ertönten Schritte. Der Elf hielt inne. Die beiden Jungen wandten sich zu der breiten Treppe hinter ihnen um, die auf eine Galerie hinaufführte. Jemand kam die Stufen herab.
    Als das Licht der Öllampen an den Wänden zu beiden Seiten des Treppenaufgangs das Gesicht der Gestalt erhellte, erkannte Enris Tolvanes Hausverwalter. Er war ein hochgewachsener, alter Mann mit schlohweißen, schulterlangen Haaren.
    Der Hausverwalter musterte sie mit einem Blick, den man in Enris‘ Augen mit viel gutem Willen für würdevoll halten konnte, doch bei jemandem von der Körpergröße des Verwalters wirkte er eher herablassend.
    »Ich nehme an, dass eure Unterredung mit dem Ratsherrn beendet ist«, sagte er. Seine Stimme klang voll und tief wie die eines Schauspielers auf einer Bühne, der darauf achtete, dass auch die Zuschauer in der hintersten Reihe seinen Text noch hörten.
    »Ay, wir sind fertig«, bestätigte Arcad.
    »Dann habt ihr sicher nichts dagegen, wenn ich euch hinausbegleite. Tolvane braucht seine Ruhe. Bestimmt habt ihr gesehen, wie sehr solche Unterredungen ihn immer noch anstrengen.«
    Mit einer Handbewegung wies er auf die Eingangstür und schritt auf sie zu. Enris, Arcad und die beiden Jungen folgten ihm. Der Hausverwalter öffnete die eisenbeschlagene Tür und hielt sie auf. Der Elf war gerade dabei, als Letzter hindurchzugehen, als Tolvanes Bediensteter ihn ansprach.
    »Ich habe gehört, wie euer Gespräch laut wurde. Ihr habt Tolvane aufgeregt.«
    Seine tiefe Stimme nahm einen drohenden Ton an.
    »Wenn ich euch einen Rat

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