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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Götter hatten überall um Carn Calatyr Maugrim angesiedelt. Die Aufgabe dieser kriegerischen Rasse bestand darin, ihre Schöpfer und Herren zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie nicht gestört wurden. Wahrhaft ergeben waren die Maugrim nur ihren Erschaffern, den Herren des Chaos, doch da die Herren der Ordnung in denselben Gefilden wohnten wie die Meister dieser Rasse, schloss ihr Wächterdienst alle Bewohner Galamars ein.
    Der Bote war Ingyrýne , der Anführer eines der mächtigsten Häuser in der Heimatwelt der Inkirin. Er gehört zu den wenigen aus diesem rätselhaften Volk, deren Namen den Weisen der Endarin überliefert wurden, vor allem, weil er, ohne es zu wollen, einen nicht unbeträchtlichen Anteil an dem Unheil hatte, das schon bald zur Zerstörung von Arianna führen sollte.
    Mit stolzen Worten forderte Ingyrýne von seinem Schiff aus die Maugrimwächter am Strand auf, seine Ankunft den Göttern zu melden und ihnen seine Bitte zu überbringen, sie aufsuchen zu dürfen. Er redete mit ihnen wie mit Untergebenen, nicht wie mit Brüdern und Schwestern, die vor dem Angesicht der Götter alle nur wie Kinder erscheinen, und in den Herzen der kriegerischen Maugrim flammte wilder Hass auf Ingyrýne und sein Volk auf. Sie waren klug genug, ihren Zorn zu verbergen, doch sie vergaßen die hochmütigen Worte dieses Inkirin nicht. Sie ließen sich nichts anmerken und trugen den Göttern wie befohlen Ingyrýnes Bitte vor, sie sprechen zu dürfen.
    Sein Ansinnen wurde ihm gewährt, und so machte er sich, begleitet von einer Schar schwer bewaffneter Maugrim, auf den beschwerlichen Weg zum Gipfel von Niriamar und zum Onyxschloss, während seine Mannschaft an Bord des Schiffes zurückbleiben musste.
    Ingyrýne wurde in den Thronsaal von Carn Calatyr gebracht. Dort richtete er die Stimme an die Götter, die sich auf Sitzen aus glänzendem, schwarzem Stein um ihn herum versammelt hatten. Er sprach: »Mächtig sind die Werke, die von den Zwölf gemäß des Traums der Hohen Cyrandith geschaffen wurden! Gewaltig ist der schöpferische Gesang ihrer Stimmen, und unermesslich ist die Vielfalt, mit der die Zwölf die Weite der Welten erfüllt haben! Doch wir Inkirin, die von euch ins Leben gerufen wurden und die wir euch als unsere Väter und Mütter ansehen, bitten euch, uns ebenfalls die Geheimnisse der Schöpferischen Worte zu lehren, damit wir als wahre Kinder unserer Eltern eurem Vorbild nacheifern können. Schon lange ist unser Volk von einer großen Rastlosigkeit erfasst. Unser Wunsch zu lernen, neue Aufgaben zu erhalten und an ihnen zu wachsen, wird immer stärker.«
    Da erhob sich Marvor und sprach zu Ingyrýne: »Weshalb richtest du diese Bitte an uns? Haben wir euch etwa nicht die Macht gegeben, neues Leben zu erschaffen, als wir euch selbst das Leben einhauchten? Bringt ihr denn nicht in der Welt, die zur Heimat eures Volkes geworden ist, unzähliges neues Leben nach eurer schöpferischen Vision hervor?«
    »Das ist wahr«, erwiderte Ingyrýne, »aber es sind dies vor allem Pflanzen und Tiere, keine Lebewesen, deren freier Wille sie antreibt, sich selbst weiter zu entwickeln, wie ihr Herz es ihnen eingibt. Was wir ersehnen, ist das Erschaffen neuer Rassen, wie wir selbst es sind. Wir bitten euch, uns eure Magie der Schöpfung zu lehren.«
    »Dies kann nicht sein«, sagte Irimar, der sich ebenfalls von seinem Sitz erhob und streng auf den Boten der Inkirin herabsah.
    »Die Macht, Wesen mit einem freien Willen zu erschaffen, ist zu groß, als dass wir sie in eure Hände legen könnten. Bedenkt, was ihr verlangt! Das Leben, das ihr durch die euch gegebene Schöpferkraft bisher erzeugt habt, hat sich niemals gegen euch gerichtet. Würdet ihr aber neue Rassen erschaffen, wie ihr selbst es seid, so wäre ungewiss, ob sie nicht eines Tages entscheiden könnten, euch als Feinde zu betrachten und vielleicht großes Leid über eure Welt und andere Welten zu bringen. Wir sagen euch: Lasst es mit der Macht bewenden, die wir euch bereits gaben, und lenkt euren Wunsch nach dem Erschaffen neuer Wesen mit freiem Willen stattdessen auf das Zeugen eurer eigenen Nachkommenschaft. Diese Aufgabe ist herausfordernd genug.«
    Ingyrýne senkte den Kopf. Er versuchte noch weiter, die Zwölf umzustimmen, doch alle sprachen die Meinung aus, die Irimar bereits geäußert hatte.
    Da verließ der Bote der Inkirin bitter enttäuscht den Thronsaal und schickte sich an, Carn Calatyr wieder zu verlassen. Auf dem Weg hinaus jedoch hielt einer der

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