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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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kam er nicht. Suvares Hand schloss sich um seinen Hals, ihre Stimme war ein leises, hasserfülltes Raunen. »Noch ein Wort von dir, ein einziges Wort, und ich brenne dir deine Zunge ab, verstanden?«
    Farran antwortete nicht.
    »Verstanden?«, wiederholte sie etwas lauter.
    Der Pirat bemühte sich um ein schwaches Nicken, soweit es ihm mit einer Hand an seiner Kehle möglich war.
    »Gut«, zischte Suvare. »Dann machen wir jetzt weiter. Du hast es doch selbst gesagt: Wenn wir uns tatsächlich trauen würden, bei dir bis zum Äußersten zu gehen, dann müsste es uns auch egal sein, ob uns eines der Kinder dabei zusieht.«
    »Was?«, rief Enris erschrocken.
    »Der Kerl soll wissen, dass wir es ernst meinen!«, erwiderte Suvare hart. »Themet bleibt hier.«
    »Nein!«, herrschte Enris sie an. »Das hast nicht du zu entscheiden, und wenn du hundertmal der Khor an Bord bist! Ich habe die Verantwortung für den Jungen!«
    Er wandte sich an Themet, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte. »Geh an Deck und warte da auf mich. Ich will nicht, dass du siehst, was wir hier tun. Ich habe kein schlechtes Gewissen deswegen, aber du bist ein Kind, kein Erwachsener.«
    »Ich hab gesehen, wie die Eivyn umgebracht haben«, sagte Themet langsam, regelrecht nachdenklich. In diesem Augenblick wirkte er auf Enris um Jahre älter als der kleine Junge, der ausgelassen mit seinem Freund Mirka herumalberte, um sich von einem Moment zum anderen wegen Nichtigkeiten in einen endlosen Streit mit ihm zu verbeißen, den beide völlig unvermittelt wieder beendeten. Er schien überhaupt nichts Kindliches an sich zu haben.
    »Ich weiß genau, was ihr hier macht und warum«, fuhr er fort. »Ich bin nicht blöd. Du hast zwar die Verantwortung für mich übernommen, aber ich lass mich nicht wegschicken.« Er sah Enris in die Augen, so direkt, dass es dem jungen Mann wehtat. »Auch nicht von dir.«
    Enris senkte seinen Blick.
    Der Kleine hatte recht. Um ihn ging es hier nur am Rand. Er selbst war es, der am liebsten weggeschickt worden wäre. Jedem Befehl, von hier zu verschwinden, wäre er sofort nachgekommen, egal von wem. Er ekelte sich vor sich selbst. Aber er konnte es nicht leugnen, die schlichte und böse Wahrheit war: Er tat das alles nicht, weil die Frau neben ihm ihn anherrschte, endlich weiterzumachen. Er tat es, weil er es wollte. Weil es getan werden musste. Margon hätte es getan. Arcad hätte es getan. Auch sie hätten Magenschmerzen dabei gehabt, aber sie hätten es schließlich getan, weil manche Dinge einfach getan werden mussten, auch wenn für gewöhnlich keiner gerne so genau wissen wollte, wie, sondern man sich darauf verließ, dass irgendjemand die Drecksarbeit schon erledigen würde, die allen anderen nützte. Margon und Arcad hatten ihr Leben gelassen, um Runland vor den Serephin zu schützen. Und er wollte sich beschweren, wenn er etwas tat, weswegen er sich später dreckig fühlen würde?
    Mit einem Ruck riss er Farran die Hose bis zu den Fesseln an den Knöcheln herunter. Helle Haut leuchtete zwischen den Kleidern und den Planken auf. Themet trat von einem Bein auf das andere, als müsse er dringend Wasser lassen, sagte aber nichts. Angespannt beobachtete er, was geschah. Seine Augen waren zwei dunkle Höhlen in einem bleichen Gesicht, das nicht wagte, sich abzuwenden.
    Der Pirat begann wieder, sich zu sträuben, er versuchte, seine Beine zusammenzupressen, aber es half ihm nichts. Kaum, dass er ausgezogen war, näherte sich Suvare mit der Öllampe.
    »Nein! Wartet!«, schrie er.
    »Keine Spiele mehr«, befahl Suvare kalt. Die Flamme näherte sich der weißen Haut zwischen seinen Beinen, leckte an dem dunklen Schamhaar des Mannes und versengte dessen Spitzen, die schnell zusammenschrumpelten. Themet stand inzwischen stocksteif da, ohne sich zu rühren. Enris hörte, wie der Junge beim Atmen hart die Luft einzog, aber es war ihm, als würde er auf einer abschüssigen Rampe hinabgleiten. Die Möglichkeit, anzuhalten, gab es längst nicht mehr. Er ging nur noch schneller weiter hinab.
    »Nein, keine Spiele«, wiederholte Farran hastig. »Bitte! Ich ... verdammt, ich sag euch ja, was ihr wissen wollt! Aber hört schon auf!«
    »Dann spuck aus, was du weißt!«, fuhr Enris ihn an.
    Bei allen Göttern, rede, damit endlich Schluss ist! Wir wollen genauso wie du, dass es aufhört. Also mach das Maul auf!
    »Es ist die nördlichste der Inseln!«, brach es aus Farran heraus. »Irteca! Wir haben ein Versteck an der Nordwestküste von

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