Runterschalten
um zufrieden zu sein?
Welche Arbeitsinhalte finden Sie unangenehm?
Welche Vorstellungen von der Struktur/vom Organisationsgrad eines Unternehmens finden Sie für Ihr Umfeld wichtig? (Größe/Entscheidungswege/Hierarchien)
Wie sollten die Rahmenbedingungen sein, damit Sie zufrieden sind (Boni, Ort und Ausstattung des Arbeitsplatzes, Arbeitszeiten, Zielgespräche usw.)
Welches Einkommen/Gehalt brauchen Sie unbedingt?
Wie sollen Vorgesetzte und Kollegen sein, damit Sie zufrieden sind?
Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten erwarten Sie?
Was möchten Sie am Ende Ihres Berufslebens erreicht haben?
Wenn Sie diese Übung gemacht haben, ergibt sich zusammen mit den vorherigen Übungen schon ein ziemlich genaues Bild dessen, was aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrungen eine gute Beschäftigung für Sie wäre. Sie könnten sich also mit diesen Ergebnissen schon bald daranmachen, den Anker in Richtung Runterschalten zu lichten. Aber eins fehlt noch: Sie haben sich noch nicht von Ihrem Ballast an Bord getrennt.
Ballast loswerden: Über Bord damit!
Sie wissen jetzt, was für Sie beruflich wichtig ist. Darauf wollen Sie auf Ihrem neuen Kurs auf keinen Fall verzichten. Aber Sie wissen ja: Runterschalten bedeutet eine Konzentration aufs Wesentliche. Somit beschäftigt uns hier auch die Frage: Was schleppen Sie in Zukunft besser nicht mit sich rum, was ist Ballast für Sie?
Sicher, nicht jeder muss mit dem Ballast-Loswerden so weit gehen wie Anne Donath, die in ihrem Einraum-Holzhaus einen spartanischen Lebensstil pflegt und auf fast jeden Komfort verzichtet. Aber selbstredend erstreckt sich das Reduzieren auf das Wesentliche auch auf materielle Bereiche: Braucht man wirklich zwei Autos, vier Fernseher, das große Haus/die große Wohnung? Inwiefern gilt für Sie der Satz: Weniger ist mehr?
Runterschalten bedeutet in den meisten Fällen, weniger Einkünfte als vorher zu haben, aber innerlich zufriedener und ausgeglichener zu sein.
Sie werden beim Festlegen Ihres neuen Kurses ohnehin Ihre finanzielle Situation überprüfen. Dazu gehört, dass Ihr innerer Steuermann Ihr Verhältnis zu Geld und materiellen Werten unter die Lupe nimmt. Hier ein paar Leitfragen dazu:
Wo konsumieren Sie am meisten: Ausgehen, Reisen, Hobbys, Bücher, elektronische Geräte, modische Kleidung …
Inwiefern wollen Sie diesen Konsum einschränken?
In welcher Hinsicht „kaufen“ Sie sich manchmal etwas als Ausgleich für Unzufriedenheit und Stress?
Wie viel Einkommen brauchen Sie monatlich? ( Siehe Übung Nr. 19 )
Welche materiellen Güter sind Ihnen wichtig? Wozu brauchen Sie sie?
Von welchen materiellen Gütern könnten Sie sich trennen?
Übung Nr. 17: Binsenweisheiten-Ballast
Überlegen Sie mal, ob Sie sich schon weit genug von den Pauschalurteilen aus der Echtzeit-Welt verabschiedet haben. Die folgende Liste mit Binsenweisheiten kann Ihnen dabei helfen. Sie sind mit Absicht provokativ formuliert, weil Sie mit solchen und ähnlichen „Sprüchen“ als Reaktion auf Ihren Plan, runterzuschalten, rechnen müssen. Wenn diese Pauschalurteile Sie nicht mehr treffen und für Sie belanglos sind, ist Ihnen das Runterschalten als Lebensstil schon ziemlich nahe. Denn mit dem Runterschalten entwerfen Sie eine Gegenkultur, die für Sie gilt und sich absetzt von der Mehrheitskultur. Wenn Sie aber auch nur die Hälfte davon für richtig halten, gehören Sie wohl eher zu den Menschen, für die ein graduelles Runterschalten an ein paar Eckpunkten genügt. Denn das ist das Schöne am Runterschalten: Es ist individuell dosierbar.
Binsenweisheiten Nr. 1–11:
1. Nur, wer anwesend ist, macht Karriere.
Leistung wird in Anwesenheit gemessen. Je länger man den Bürosessel wärmt, desto besser.
2. Nur ein guter Ernährer ist ein guter Vater.
Gut ernähren kann ein Vater nur als Hauptverdiener. Dann sieht er seine Kinder eben nur am Wochenende.
3. Nur Weicheier arbeiten weniger.
Teilzeitarbeit ist unmännlich bzw. das Ende der beruflichen Ambition. Als Taschengeld für Frauen ist sie gut.
4. Karriere machen ist das A und O im Leben.
Ein Angebot zur Beförderung kann man einfach nicht ausschlagen – egal, wie viel Mehrarbeit daran hängt. Nach oben kommen ist das Wichtigste im Leben.
5. Entscheidungen müssen einschlagen wie Bomben.
Abwarten ist etwas für Zauderer. Wer keine sichtbaren Entscheidungen trifft, soll es lieber gleich lassen.
6. Männer machen Karriere, Frauen verdienen Geld.
Das ist nun mal so, was will man machen? Nur Männer haben Ehrgeiz,
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