Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
sie mich befremdet an. Hey, was dachte sie sich nur? Dass ich Woods etwas vormachte, während ich von Rush schwanger war? Also ehrlich! »Bethy, er weiß Bescheid. Woods weiß Bescheid!«
Bethy ging ein Licht auf, und ihr klappte die Kinnlade herunter. »Und wieso?«
»Er hat mir die Vormittagsschicht im Restaurant zugewiesen. Und in der Küche … da roch es nach Bacon!«
Bethy formte mit dem Mund ein großes »O« und nickte. Sie hatte kapiert und stellte das Telefon nun wieder um. »Jace, da läuft nichts zwischen Woods und Blaire. Aber inzwischen sind sie gute Freunde, und er will ihr helfen. Das ist alles.«
Bethy verdrehte über irgendetwas, das Jace sagte, die Augen, erklärte ihn mal eben für verrückt und legte dann auf. »Okay, er weiß also, dass du von Rush schwanger bist, und gibt uns die Wohnung zu einer supergünstigen Miete? Ich glaube, was Cooleres ist mir noch nie passiert! Warte, bis du die Wohnung gesehen hast! Wenn er uns auch noch dort wohnen lässt, wenn das Baby da ist, dann hast du in deinem Zimmer massenhaft Platz für ein Kinderbettchen! Diese Bude ist einfach perfekt!«
So weit voraus konnte ich nicht denken. Im Augenblick hatte ich nur einen Wunsch: Ich wollte zu Woods und mit ihm reden. Nicht, dass dieser Deal womöglich für Bethy nicht mehr galt, wenn ich in vier Monaten weiterzog. Das musste ich klären, ehe sie deswegen noch völlig ausflippte.
J ace hatte mich angerufen, um mir Bescheid zu geben, dass die Mädels heute in die Wohnung auf dem Klubgelände zogen.
Seit der Geschichte auf dem Golfplatz waren Blaire und ich uns nicht mehr über den Weg gelaufen. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte! Im Klub hatte ich sie mehrere Male abzupassen versucht, aber es hatte nie geklappt. Gestern war ich sogar extra dort vorbeigefahren, aber sie war schon weg. Darla hatte erklärt, sowohl Blaire als auch Bethy hätten sich freigenommen, sie hatten also scheinbar zusammen etwas unternommen.
Als ich vor Bethys Apartment parkte, stach mir sofort Woods’ Wagen ins Auge. Was hatte der Kerl hier zu suchen? Ich riss meine Tür auf und marschierte aufs Haus zu, als ich Blaires Stimme hörte. Ich wandte mich um und sah Woods, wie er an einer Wand lehnte und mit einem Lächeln im Gesicht Blaires Worten lauschte. Das würde ihm schnell vergehen, dafür würde ich sorgen.
»Also, wenn du dir sicher bist, dann vielen Dank«, sagte Blaire leise, als ob es niemand hören sollte.
»Ganz sicher«, erwiderte Woods und entdeckte mich dann. Das Lächeln auf seinem Gesicht erstarb.
Blaire warf einen Blick über ihre Schulter. Ihre überraschte Miene, als sich unsere Blicke trafen, tat weh. Vielleicht hätte ich nicht herkommen sollen. Ich wollte sie auf keinen Fall verschrecken, andererseits spürte ich, wie bei mir die Sicherungen durchbrannten. Wieso sprachen sie allein miteinander? Worüber war er sich ganz sicher?
»Rush?« Blaire kam auf mich zu. »Was machst du denn hier?«
Woods lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf, dann öffnete er seine Wagentür. »Rush will bestimmt helfen. Ich fahre mal besser, bevor er das, was ihm im Kopf herumspukt, noch in die Tat umsetzt!«
Er zog Leine. Ging doch!
»Bist du hier, um uns beim Umzug zu helfen?«, fragte Blaire und beobachtete mich vorsichtig.
»Japp, so ist es«, erwiderte ich. Sobald der Motor von Woods’ Wagen aufheulte und er wegfuhr, fiel die Anspannung von mir ab.
»Woher weißt du überhaupt davon?«
»Jace hat mich angerufen.«
Sie trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Ich hasste es, dass ich sie nervös machte.
»Ich möchte dir helfen, Blaire. Die Geschichte mit Nan neulich tut mir leid. Ich habe mit ihr gesprochen. Sie wird nicht mehr …«
»Mach dir deswegen keinen Kopf. Du musst dich für sie nicht entschuldigen. Ich halte dir das nicht vor. Ich verstehe das schon.«
Nein, tat sie eben nicht. Dass sie das nicht verstand, las ich in ihren Augen. Ich nahm ihre Hand. Irgendwie musste ich sie einfach berühren. Als meine Finger über ihre Handfläche strichen, zitterte sie. Sie biss sich genauso auf die Unterlippe, wie ich es wollte.
»Blaire«, sagte ich und stutzte dann, weil ich nicht genau wusste, was ich sagen sollte. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen.
Sie hob den Blick von unseren Händen und sah mir in die Augen. Ich konnte das Verlangen darin erkennen. Hallo? Träumte ich das jetzt nur, oder war sie … war sie wirklich …? Ich fuhr mit einem Finger an ihrem Handteller hoch und liebkoste
Weitere Kostenlose Bücher