Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
keinen Sinn darin sah, mich wieder bei dir zu melden. Aber ich habe dich gesehen und weiß genau wie der Rest dieser Stadt, dass du ein stinkreicher, hinreißender Kerl bist, der gern seine Spielchen spielt und sich überall die Rosinen rauspicken kann.«
Herrje, wie das klang! Das Bild, das sie von mir zeichnete, gefiel mir gar nicht. Sah mich Blaire auch so? Traute sie mir nicht nur nicht zu, dass ich mich für sie entschied und sie beschützte, sondern glaubte sie auch, ich würde sie für die Nächstbeste, die dahergelaufen kam, wieder fallen lassen? Sie wusste doch hoffentlich, dass das nicht stimmte.
»Sie ist einfach toll … Ach was, sie ist perfekt. Alles an ihr ist absolut perfekt«, sagte ich und richtete meinen Blick dann wieder auf Meg. »Ich liebe sie nicht nur, ich gehöre ihr. Ganz und gar. Ich würde alles für sie tun.«
»Aber sie erwidert deine Gefühle nicht?«, fragte Meg.
»Ich habe ihr wehgetan. Allerdings anders, als du denkst. Schwer zu erklären, wie. Das Ganze war für sie derart schmerzvoll, dass ich nicht weiß, ob ich sie je zurückgewinnen kann.«
»Und sie ist das Cartgirl?«
Das mit dem Cartgirl ließ ihr wohl keine Ruhe. »Ja.« Ich verstummte und überlegte, ob ich ihr genau sagen sollte, wer Blaire war. Dass man es einmal laut aussprach und zugab, half einem ja vielleicht dabei, aus der Sache schlau zu werden. »Sie und Nan haben denselben Vater«, rutschte es mir da auch schon heraus.
»Scheiße«, murmelte Meg. »Bitte sag mir, dass sie so gar nichts von deiner kleinen Schwester hat, diesem Biest.«
Nan hatte wenig Fans. Bei dem Vorwurf, sie sei ein Biest, zuckte ich nicht mal zusammen. Schließlich hatte sie es sich selbst zuzuschreiben. »Nein. Die beiden haben überhaupt nichts gemein.«
Meg schwieg einen Augenblick, und ich fragte mich, ob unsere Unterhaltung damit beendet war. Dann trat sie von einem Fuß auf den anderen und deutete auf das Klubhaus. »Wieso essen wir hier nicht zusammen zu Mittag? Dann kannst du mir alles über diese verworrene Situation erzählen, und eventuell habe ich ja ein paar Weisheiten parat oder kann dir zumindest einen weiblichen Rat geben.«
Ich konnte jeden Rat gebrauchen, den ich bekommen konnte. Schließlich gab es in meinem Leben keine Frauen, die ich um Rat bitten konnte. »Ja, okay. Das klingt doch gut. Du berätst mich, und ich spendiere das Mittagessen.«
E s war der zweite Tag, an dem ich aufwachte, ohne dass ich mich erbrechen musste. Ich hatte Bethy sogar gebeten, zu Testzwecken Bacon zu braten, ehe ich zum ersten Mal die Mittagsschicht schob. Ich dachte mir, wenn ich den Bacon überlebte, dann wäre die Sache geritzt. Und ja, mein Magen hatte zwar gegrummelt, und mir war auch ein bisschen übel geworden, aber ich hatte mich nicht übergeben müssen.
Ich rief Woods an und sagte, von mir gäbe es grünes Licht. Und nachdem er knapp an Personal gewesen war, bat er mich zu kommen. Jimmy stand in der Küche und grinste mich an, als ich eine halbe Stunde vor der Mittagsschicht hereinkam.
»Schön, dich zu sehen, Honey! Bin ich froh, dass deine Magenvirusgeschichte vorbei ist. Allerdings bist du ja nur noch Haut und Knochen! Wie lange warst du krank?« Woods hatte Jimmy und allen anderen erzählt, ich hätte mir ein Virus eingefangen und befände mich nun auf dem Weg der Besserung. Auf dem Golfplatz hatte ich nur zwei Schichten gearbeitet und in dieser Zeit nie in der Küche vorbeigeschaut.
»Ja, ein bisschen abgenommen habe ich wohl schon. Das habe ich aber bestimmt bald wieder drauf«, erwiderte ich und umarmte ihn.
»Das rate ich dir, sonst fülle ich dich nämlich mit Donuts ab, bis ich meine Hände um deine Taille schlingen kann, ohne dass meine Finger sich berühren!«
Das konnte früher der Fall sein, als ihm lieb war. »Einen leckeren Donut könnte ich mir auch gleich schon vorstellen.«
»Dann haben wir ein Date! Nach der Arbeit. Du, ich und ein Zwölferpack. Die Hälfte davon mit Schokoglasur«, meinte Jimmy und gab mir eine Schürze.
»Das klingt verlockend. Machen wir das doch bei mir, dann kannst du gleich mal sehen, wo ich jetzt wohne. Ich teile mir mit Bethy eine Wohnung auf dem Klubgelände.«
Jimmy riss die Brauen hoch. »Was du nicht sagst! Tja, vornehm geht die Welt zugrunde.« Er grinste.
Ich band mir die Schürze um und steckte mir Stift und Block in die Schürzentasche. »Wenn du die Salate vorbereitest und den Eistee machst, dann übernehme ich die erste Runde.«
»Einverstanden«, meinte Jimmy
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