Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
Schachtel Donuts. Auf dem Deckel klebte ein Post-it. Lächelnd nahm ich den Zettel und las, was draufstand:
Habe dich gestern Abend vermisst. Allein habe ich die nicht geschafft. Hoffentlich ist alles wieder gut.
Alles Liebe, Jimmy.
Ja, verflixt! Unser Donut-Date hatte ich völlig vergessen! Noch jemand, bei dem ich mich entschuldigen musste. Aber zuerst machte ich mich mal mit einem Glas Milch über die Donuts her.
I ch setzte mich auf einen der Ledersessel gegenüber von Woods’ Schreibtisch. Er sah mich forschend an, und das machte mich wütend. Immerhin war ich es gewesen, der ihn angerufen und dieses Treffen vereinbart hatte. Wieso benahm er sich so komisch?
»Ich werde dir die korrekte Miete für die Klubwohnung zahlen. Ich kenne den gegenwärtigen Preis, und ich habe dir hier mal einen Scheck für eine Jahresmiete ausgestellt. Auch wenn Blaire wahrscheinlich nicht lange dort wohnt. Sobald ich ihr Vertrauen zurückgewonnen habe, soll sie zu mir ziehen.« Ich schob den Scheck über den Schreibtisch.
Woods sah darauf und richtete seinen Blick dann wieder auf mich. »Ich nehme an, du machst das, weil du nicht willst, dass ich mich um etwas kümmere, das mich nichts angeht.«
»Richtig.«
Woods nickte und nahm den Scheck vom Tisch. »Gut. Es ist ja in der Tat nicht meine Angelegenheit, mich um Blaire oder dein Kind zu kümmern. Aber ich hätte es getan. Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin froh, dass du jetzt von der Schwangerschaft weißt. Jetzt bau bloß keinen Scheiß. Du musst wirklich aufpassen, dass Nan ihre Krallen nicht ausfährt.«
Von Woods brauchte ich mir nun definitiv nicht sagen lassen, was ich zu tun oder zu lassen hatte. Er sollte sich gefälligst aus allem raushalten. Allerdings musste ich mit ihm noch etwas klären, weshalb ich meine Meinung darüber lieber für mich behielt.
»Ich möchte nicht, dass sie Doppelschichten übernimmt oder draußen in der Hitze arbeitet. Sie weigert sich, mit dem Arbeiten aufzuhören, aber dann sollte zumindest ihre Stundenzahl reduziert werden.«
Woods verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Weiß sie davon? Als ich das letzte Mal nachfragte, meinte sie nämlich noch, sie bräuchte jede Stunde, die sie kriegen kann.«
»Da wusste ich ja auch noch nicht, dass sie mein Kind kriegt. Ihr kann nichts passieren, Woods. Und ich möchte einfach nicht, dass sie sich überarbeitet.«
Er nickte und seufzte tief auf. »Schön. Ganz meine Meinung. Ich mag’s zwar nicht, wenn man mir sagt, was ich tun soll, aber ich stimme dir zu.«
»Noch was«, sagte ich, bevor ich aufstand. »Ist Jimmy eigentlich schwul?«
Woods brach in Gelächter aus und nickte dann. »Ja, schon, aber bitte behalte das für dich. Viele Frauen sind völlig hin und weg von ihm. Deswegen ist sein Trinkgeld auch so üppig.«
Gut. Ich hatte mir schon so was gedacht, aber seine Zuneigung zu Blaire hatte mir doch Sorgen bereitet. »Na dann bin ich ja beruhigt und kann damit leben, dass er ihr nicht von der Seite weicht.«
Woods feixte. »Ich glaube auch nicht, dass du ihn davon abhalten könntest!«
Auf dem Weg zu meinem Rover klingelte mein Handy. Was mich daran erinnerte, dass Blaire keines hatte und somit als möglicher Anrufer ausschied. Ich war unterwegs, um nach ihr zu sehen. Da könnten wir uns doch gleich mal darüber unterhalten. Als ich das Handy hervorzog, sah ich auf dem Display den Namen meiner Mutter. Inzwischen ignorierte ich ihre Anrufe schon seit vier Wochen. Blaire und ich waren wieder zusammen, aber ich war noch nicht bereit, mit meiner Mom zu reden. Einmal mehr drückte ich sie weg und steckte das Handy in meine Tasche zurück.
Bei Blaire angekommen, schaute ich unter die Fußmatte und stellte zufrieden fest, dass sich darunter kein Schlüssel befand. Am Vorabend hatte ich mit ihr und Bethy darüber gesprochen, wie gefährlich das war. Ich klopfte an die Tür und lauschte den Schritten auf der anderen Türseite. Als ich gegangen war, hatte Bethys Auto beim Klub gestanden, Blaire musste also allein zu Hause sein. Nur der Gedanke, sie ein wenig für mich allein zu haben, zauberte mir schon ein Lächeln auf die Lippen.
Die Tür ging auf, und Blaire stand mit einem Donut in der Hand vor mir. Es schien, als sei sie gerade erst aus den Federn gekrochen. Mit ihren leicht geröteten Wangen sah sie einfach anbetungswürdig aus. Ihr winzig kleines Tanktop bedeckte ihre mittlerweile immer voller werdenden, wunderschönen Brüste kaum, und die
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