Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
Zimmer links.«
Ich trug sie dorthin. Lieben würde ich sie zwar nicht gleich, aber ich musste sie einfach eine Weile in den Armen halten. Ich stieß die Tür auf und erstarrte dann. Das Zimmer war sehr geräumig, aber die Matte auf dem Boden sowie die Decke und ein einzelnes Kissen wirkten wie eine weitere Klage gegen mich. Als ich beim Umzug geholfen hatte, hatte ich schon bemerkt, dass Blaire kein Bett hatte. Sie hatte bei Bethy ja auf der Couch geschlafen. Aber nachdem meine Gedanken nur darum gekreist waren, sie zurückzuerobern, hatte ich gar nicht mehr daran gedacht, dass sie eins brauchte.
»Ein Bett habe ich noch keins«, murmelte Blaire. »Ich könnte auch die Couch benutzen, aber ich schlafe lieber in meinem eigenen Zimmer.« Sie versuchte, sich aus meinen Armen zu befreien. Keine Chance. Ich drückte sie einfach fester an mich. In der letzten Nacht hatte sie auf dem harten Boden geschlafen, während ich es mir in meinem großen Kingsize-Bett bequem gemacht hatte. Fuck!
»Rush, du zitterst ja! Lass mich runter«, sagte Blaire und zerrte an meinem Arm.
Ohne sie herunterzulassen, machte ich kehrt und stapfte mit ihr ins Wohnzimmer zurück und dann zur Tür hinaus. Ich schlug die Tür hinter uns zu, schloss ab und steckte mir den Schlüssel in die Hosentasche. Unter die Fußmatte kam der mir nicht mehr!
»Was hast du vor?«, wollte Blaire wissen.
Mist, ich hatte ja meinen Wagen gar nicht hier. Dann trug ich sie eben den Hügel hinunter zu meinem Rover. »Wir fahren zusammen ein Bett kaufen, und zwar ein riesengroßes. Eins, das ein Vermögen kostet!«, knirschte ich. Ich war wütend, dass ich nicht schon zuvor daran gedacht hatte. Kein Wunder, dass Woods sich ihrer angenommen hatte. Ich hatte schnöde versagt. Noch mal würde das nicht vorkommen. Ich würde sicherstellen, dass es ihr an nichts fehlte.
»Ich brauche aber kein teures Bett. Ich kriege doch bald eins.«
»Genau, ganz bald. Heute Abend nämlich«, erwiderte ich, beugte mich hinunter und küsste sie auf die Nasenspitze. »Bitte halt mich nicht davon ab. Ich muss das tun. Ich muss einfach wissen, dass du in dem besten Bett schläfst, das man kaufen kann. Okay?«
Ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Okay.«
M ehr als ein normales Doppelbett brauchte ich nicht. Doch bei Rush musste es mindestens ein Kingsize-Bett sein, dazu zwei Nachttische und ein passender Toilettentisch mit einem wunderschönen Spiegel. Ich beging den Fehler, den Blick zu lange auf einer hübschen lavendelfarbenen Steppdecke und dazu passenden Zierbezügen verweilen zu lassen.
Ehe ich wusste, wie mir geschah, kaufte er auch schon das gesamte Set einschließlich Betttüchern und Kissenbezügen. Ich versuchte zwar die ganze Zeit, ihm das auszureden, aber er überhörte mich einfach. Er zwinkerte mir zu und kaufte munter weiter.
Als wir vom Dinner zurückkamen, zu dem er mich auch verdonnert hatte, wurden die Möbel bereits geliefert. Als wir vorfuhren, stand Bethy lächelnd an der Tür. So etwas liebte sie.
»Danke, dass ich das heute tun durfte. Das habe ich gebraucht, wirklich. Auch wenn du das vielleicht nicht verstehst«, sagte Rush, bevor ich die Beifahrertür öffnete.
Ich sah noch einmal zu ihm zurück. »Dass du mir eine vollständige Schlafzimmergarnitur gekauft hast, hast du gebraucht?«, fragte ich verwirrt.
»Ja, genau.«
Ich verstand es zwar nicht, nickte aber. Wenn er es unbedingt tun musste, dann war ich ihm dafür dankbar. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass das alles mir gehören sollte. Da würde ich mich in meinem Zimmer ja wie eine Prinzessin fühlen! »Nun, dann tausend Dank für alles. Mehr als eine Matratze hatte ich eigentlich nicht erwartet. Dass man mich so verwöhnen würde, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.«
Rush beugte sich zu mir und fing an, sich an meinem Ohr entlangzuküssen. »Das hat noch nicht ansatzweise etwas mit Dich-Verwöhnen zu tun. Aber ich habe vor, dir zu zeigen, was genau es damit auf sich hat.«
Ich erschauerte und umklammerte den Türgriff. Ich würde nicht zulassen, dass er mir noch etwas kaufte. Damit musste Schluss sein. Das Problem war nur, dass ich mich so schwer konzentrieren konnte, weil er nun meine Halsbeuge ständig mit Küssen bedeckte.
»Jetzt schauen wir doch mal, wie das alles in deinem Zimmer aussieht«, meinte er und lehnte sich zurück.
Abstand. Ich brauchte dringend Abstand. Schließlich fehlte nicht viel, und ich hätte ihn sofort besprungen! Gar keine gute Idee. Ich
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