Ryan Hunter - This Girl Is Mine
„Warum?“
„Warum was?“
Komm schon, bleib bei der Sache, Mädel ! „Warum klettert er in dein Zimmer?“
„Hallo? Können wir bitte bei der Sache bleiben?“
Das mache ich, verdammt nochmal!
„Ich hab Stubenarrest und muss irgendwie in mein eigenes Haus einbrechen.“
Ich wollte sie anschreien, sie bei den Schultern packen, schütteln und ihr verbieten, dass sie Mitchell jemals wieder durch ihr Fenster klettern ließ. Doch sie wirkte verzweifelt, weil sie nicht wusste, wie sie zurück in ihr Zimmer kommen sollte, und ich hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich ignorierte meinen Ärger und nickte. „Na gut. Komm mit.“
Ich packte einen Zipfel ihres weißen Tops und zog sie über die Straße. Die Luft war rein; niemand war in der Nähe des Fensters. Liza versteckte sich sogleich hinter dem Geräteschuppen und hielt Ausschau nach ihren Eltern. Ich hielt ebenfalls Ausschau, aber nach einem Weg, wie ich sie auf das Dach der Hütte bekommen würde. Der Baum würde funktionieren. „Ich nehme an, Mitchell klettert hier hoch, um auf das Dach der Hütte zu gelangen?“
„Äh, ja.“ Sie riss den Kopf herum und starrte mich entgeistert an. „Du erwartest aber nicht ernsthaft, dass ich auf diesen Baum steige, oder?“
Nein, Schätzchen, ich erwarte, dass du deine Flügel ausbreitest und nach oben fliegst. Ich verbiss mir diese Antwort, da sie sowieso schon besorgt genug schien, und testete stattdessen die Dachkante des Schuppens mit meinem Gewicht. Kein Brett knarrte, als ich daran hing. Wir konnten es also getrost versuchen. „Komm her, Matthews!“
Sie beobachtete mich skeptisch, wie ich mich breitbeinig unter die Kante stellte. „Was hast du vor?“
„Wir schaffen dich da jetzt rauf.“ Ich verschränkte meine Finger vor meinen Leisten. Hoffentlich wusste sie, wie eine Räuberleiter funktionierte.
„Kommt gar nicht infrage“, kreischte sie, was ich wiederum sehr amüsant fand, denn ihre Mutter hatte das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hören können.
„Jetzt stell dich nicht so an“, forderte ich sie neckend auf. Es hatte heute Morgen bei ihr gewirkt, als ich sie dazu bringen wollte, zu mir runter zu klettern, also standen die Chancen gut, dass es wieder funktionieren würde. „Ich habe doch schon bewiesen, dass ich dich tragen kann, erinnerst du dich? Zweimal sogar.“
Sie warf einen letzten ängstlichen Blick über ihre Schulter, kam dann zu mir und legte mir ihre Hände auf die Schultern. Oh, so ein tiefer Seufzer. Aber das war mein Mädchen.
Ich ging etwas tiefer in die Knie, als sie ihren Fuß in meine Hände stellte, um es ihr leichter zu machen. „Bist du soweit?“
Ihre Finger gruben sich in meine Schulterblätter. „Nein.“
„Wir sehen uns morgen.“ Mit einem kräftigen Schub katapultierte ich sie nach oben, und als sie bäuchlings auf dem Dach landete, schob ich sie an den Beinen weiter hoch.
Sie raffte sich auf und balancierte rüber zu ihrem offenen Fenster. Zumindest stellte sie sich beim Hineinklettern nicht allzu tollpatschig an. Doch als sie sich zu mir umdrehte, sah sie nicht besonders glücklich drein. „Ich glaube, wir sollten das lieber nicht nochmal machen.“
„Wieso nicht?“
„Meine Eltern geben mich zur Adoption frei, wenn sie das herausfinden.“
„Sie werden nichts merken.“
„Was, wenn doch?“
„Das wird nicht passieren“, knurrte ich, fest entschlossen sie an unsere Abmachung zu binden. Das Training mir ihr heute war einfach zu schön gewesen. „Und jetzt rein mit dir und ab unter die Dusche!“
Sie knirschte mit den Zähnen. „Ich werde morgen nicht runterkommen. Wir haben ohnehin Training. Ich denke nicht, dass ich zwei Folterrunden an einem Tag überstehe.“
„Ja. Richtig.“ In dem Punkt musste ich ihr zustimmen. Ich wollte zwar Zeit mir ihr verbringen, sie aber dabei nicht umbringen. „Also Mittwoch. Fünf Uhr. Und Matthews …“ Ich grinste verschmitzt zu ihr nach oben, nur damit sie mich auch richtig verstand. „Zwing’ mich nicht da rauf zu klettern und dich zu holen.“
Denn ich würde sie ohne zu Zögern über meine Schulter werfen und selbst herunter tragen, wenn es nötig war.
Kapitel 8
ALS ICH NUR wenig später in meinem Zimmer saß, fragte ich mich, ob Mitchell zu seinem Wort stehen und den Tag mit Liza verbringen würde. Obwohl es gut für die beiden wäre, wenn sie sich wieder vertragen würden, wollte ich bei dem Gedanken daran, dass Tony durch ihr Fenster kletterte und mit ihr auf dem Bett lag, um
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