Ryan Hunter - This Girl Is Mine
schenkte mir daraufhin ein niedliches Lächeln zur Begrüßung, das heute nicht einmal Tony bekommen hatte. Es verwirrte ihn sichtlich.
Liza hatte wohl seinen konfusen Gesichtsausdruck ebenfalls bemerkt und klärte die Sache schnell auf. „Ryan hat sie mir nach der Party gegeben. Ein Kater und Sonnenlicht, das ist echt keine gute Kombination.“
Ich musste lachen, denn ich erinnerte mich nur zu gut an den Moment, als Liza meine Haustür geöffnet hatte und, vom Licht geblendet, zurückgeschreckt und gegen meine Brust geknallt war.
Die Sonne schien uns warm auf den Rücken, während wir rüber zu den anderen Spielern gingen. Das Training würde in ein paar Minuten beginnen und ich fühlte eine Leichtigkeit in mir aufsteigen. Ein angenehm freudiges Kribbeln. Liza plus Fußball – zwei der besten Dinge der Welt vereint – was wollte ich mehr?
Aus dieser heiteren Laune heraus fragte ich Mitchell: „Hast du Lust heute Kapitän der anderen Mannschaft zu sein?“
„Sicher. Willst du Spieler wählen?“, antwortete er und warf dabei ein Auge auf Liza. Als er ihr zuzwinkerte, wusste ich sofort, dass er vorhatte, sie als Erste in sein Team zu wählen.
Das konnte ich leider nicht zulassen. „Ja. Du kannst anfangen“, sagte ich und legte dabei einen Arm beschlagnehmend um Liza. „Aber nicht sie.“
Liza blieb schlagartig stehen, und da ich sie nicht loslassen wollte, stoppte sie auch mich abrupt. Die beiden sahen mich an, als hätte ich ihnen gerade heimlich gesteckt, dass Aliens auf dem Dach unserer Schule gelandet waren. Es ließ mich kalt, denn ich hatte Pläne. Ich nahm meinen Arm von Liza, nutzte aber die Gelegenheit und strich ihr dabei sanft durch den Pferdeschwanz. Dann bekam sie noch mein Du-hast-meine-vollste-Aufmerksamkeit -Lächeln. „Spielst du mit mir?“
Mitchell starrte mich total perplex an. Ich hoffte nur, er würde für einen Moment die Klappe halten und Liza antworten lassen.
Sie schien unsicher zu sein. Doch letztendlich sagte sie langsam: „Okay …?“
Oh Junge ! Sie hatte sich für mein Team entschieden und nicht für Mitchells. Am liebsten wollte ich einen Luftsprung machen.
„Cool. Dann lasst uns Ball spielen“, rief Tony begeistert und rannte voraus.
Wir folgten ihm in einem gemütlichen Spaziergang übers Feld und ich nutzte die Gelegenheit, um Liza eine grundlegende Frage zu stellen. „Weißt du, wie man Fußball spielt, Matthews?“
Sie zuckte belanglos mit den Schultern und warf mir einen schiefen Blick zu. „Schieß den Ball ins Tor?“
Ich musste schmunzeln. „So oder so ähnlich.“ Wir standen hier wohl vor einem kleinen Problem. Ich rieb mir den Nacken und fühlte mich gerade etwas überfordert, da ich nicht die Zeit hatte, um ihr all die Regeln beim Fußball in nur zwei Minuten zu erklären. „Fürs Erste berühr’ einfach den Ball nicht mit den Händen und versuch’ ihn innerhalb dieser weißen Linien zu behalten.“ Ich deutete auf die Begrenzungslinie.
Daraufhin machte sie ein zynisches Gesicht. „Ja, schon klar. Ich bin kein kompletter Schwachkopf, weißt du?“
Natürlich wusste ich das. Aber ich wusste auch, dass sie noch nie zuvor Fußball gespielt hatte.
Ach, was soll’s? Heute ging es nicht ums Gewinnen. Es ging einzig und allein darum, dass Liza an meiner Seite spielen würde. Und zu meiner großen Überraschung spielte Liza sogar verdammt gut. Ihre Pässe waren hart und sie fing den Ball auch nicht mit den Händen auf, wenn er auf sie zuraste. Zwar duckte sie sich zweimal, um nicht am Kopf getroffen zu werden, anstatt ihn mit Körpereinsatz zu stoppen, wie ich es ihr gestern erklärt hatte, doch das war okay.
In der zweiten Halbzeit legte sie sogar einen Sololauf zum Tor hin, parallel zu Susan, die heute i n Tonys Mannschaft spielte. Der Bücherwurm fiel zurück und einige der Jungs schrien: „Abseits!“
Liza hielt vor dem Tor an. Sie sah völlig zerknirscht drein. Ich lief zu ihr und schnappte mir den Ball. „Keine Sorge. Das erkläre ich dir morgen.“ Dann schoss ich den Ball rüber zu Ramirez, doch blickte noch einmal über meine Schulter zu Liza. „Das war ein toller Schuss.“
Sie war nach diesem Zwischenfall total entmutigt. Meist fand ich sie am hinteren Ende des Spielfelds, irgendwo in der Nähe unseres eigenen Tors. Mit ein paar Kicks zu ihr versuchte ich sie zurück ins Spiel zu locken, doch sie machte es mir nicht leicht. Und dann kam es auch noch zu einem Zusammenstoß zwischen ihr und Summers. Ich hatte nicht genau erkennen
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