Ryan Hunter - This Girl Is Mine
unsere Schuhe versteckt hatten, schneller, als mir lieb war, und zogen sie an. Dann sagte ich ihr, sie sollte hier stehen bleiben, während ich den Fußball aus meinem Rucksack zog und damit gut zehn Meter nach hinten lief.
„Ich möchte, dass du den Ball stoppst!“, rief ich ihr zu, bevor ich zu ihr schoss. Doch sie kreischte nur und fing den Ball mit ihren Händen. Was zum Teufel … „Das ist Fußball . Wir spielen hier nicht mit den Händen!“, erklärte ich laut genug, dass sie mich über die Entfernung hören konnte. „Schieß zurück!“
Sie war viel zu verkrampft, als sie mir den Ball zurück schoss. Dabei verursachte sie nicht nur einen keinen Sandsturm, sondern verfehlte mich auch noch um fünf Meter. Sie brauchte wohl doch noch etwas mehr Nachhilfe. Und ich war gerne bereit dazu. Ich lief rüber zum Ball und kickte fest.
Liza fing ihn erneut auf.
Ich richtete meinen Blick nach oben und rieb meine Hände übers Gesicht. „Ohne Hände, Matthews!“
Wir passten noch einmal hin und zurück, doch dieses Mal machte sie einfach einen Schritt zur Seite und ließ den Ball an ihr vorbeizischen.
„Was sollte das denn?“, rief ich und joggte dabei zurück zu ihr.
„Du hast gesagt, keine Hände“, fauchte sie. „Soll ich den Ball mit den Zähnen fangen, oder wie?“
„Das würde ich lieber nicht versuchen.“ Wir wollten doch nicht, dass sie ihr hübsches Lächeln verlor. „Während des Spiels wirst du den Ball öfter stoppen müssen, aber da du die Hände nicht einsetzen darfst, setzt du dabei den ganzen Körper ein. Deine Schultern, den Kopf und hauptsächlich die Brust.“
„Aha. Da gibt’s nur ein klitzekleines Problem.“ Sie fasste sich mit beiden Händen an die Brust. „Ich habe die hier!“
Ich traute meinen Augen nicht. Tat sie das gerade wirklich? Ein Mädchen sollte sich absolute niemals selbst an die Brüste fassen, wenn ein Junge in der Nähe war … außer sie hatte vor, ihn wie einen kompletten Idioten aussehen zu lassen, der plötzlich seine eigene Sprache nicht mehr sprechen konnte. Ich schluckte, als mir Mund und Hals austrockneten, und konnte meinen Blick einfach nicht von der netten Handvoll, die sie da hielt, losreißen.
Sie ließ ihre Möpse los und brabbelte irgendwelchen für mich bedeutungslosen Scheiß. Doch ich nahm an, es störte sie ein wenig, dass ich sie immer noch anstarrte, wenn bereits Sabber aus meinem Mundwinkel floss. Langsam zog ich meinen Blick von diesem fesselnden Panorama ab und lächelte verschmitzt, als ich in ihr hochrotes Gesicht sah.
„Genug trainiert für heute.“ Ihre zittrige Stimme verriet sie, was mir irgendwie gefiel. Sie starrte auf den Boden und bohrte mit der Fußspitze ein Loch in den Sand. „Ich muss zurück, bevor meine Mutter bemerkt, dass ich abgehauen bin.“
Alles klar. Doch ich ließ sie an unserem ersten Trainingstag nicht so ohne Weiteres davonkommen. Unter energischem Protest willigte sie schließlich ein, dass wir zumindest den halben Weg laufen würden. Der Rest der Strecke war Cool-down. Als wir bei ihrem Haus ankamen, zog sie mich plötzlich quer über die Straße und hinter einen Baum. Ich folgte ihr wie ein dressiertes Hündchen und war total bereit, in diesem Versteck mit ihr rumzuknutschen, falls sie das vorhatte. Aber sie dachte gar nicht daran.
Sie drückte sich mit dem Rücken gegen den Baum und lehnte sich dann vorsichtig zur Seite, um nach hinten zu spionieren. Als sie sich blitzartig wieder aufrichtete, blickte sie zum Himmel hinauf und jammerte: „Ich bin so was von geliefert.“
Ich ließ mich ebenfalls um den Stamm herum. Na schön, dann war da eben jemand im unteren Stock ihres Hauses. Könnte schlimmer sein. Mit einem Finger hob ich Lizas Kinn, sodass sie mich ansehen musste. „Gibst du immer so schnell auf?“
„Du, wie es scheint, wohl nicht“, gab sie zurück. „Was schlägst du vor?“
Einfach. „Wir schmuggeln dich auf demselben Weg hinein wie heraus.“
Liza zog die Augenbrauen tiefer in ihr Gesicht. „Durch das Fenster?“
„Genau.“
„Tony klettert schon seit Jahren durch mein Fenster. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie ich da hochkommen soll.“
Sag das nochmal ! Mein Herz blieb zwischen zwei Schlägen stehen und ich blickte sie scharf an. „Mitchell klettert in dein Zimmer?“
„Ja. Aber ich brauche eine Leiter, um aufs Dach des Schuppens zu gelangen. Und soweit ich weiß, haben wir keine Leiter.“
Stopp. Spul das zurück . Mitchell kletterte in ihr Zimmer?
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