Ryan Hunter - This Girl Is Mine
Pokerface, während ich auf Liza wartete. Doch leider schien ich es zu übertreiben. In dem Moment, als sie zur Tür herein kam, sah sie mich skeptisch an.
„Du siehst so unschuldig aus. Was hast du angestellt?“, knurrte sie.
„Gar nichts. Ich hab die ganze Zeit hier gesessen und mich zu Tode gelangweilt“, log ich, wobei mir sofort der tiefe Ausschnitt ihres lila T-Shirts ins Auge sprang. Das Shirt spannte sich über ihre feste Brust und ihren flachen Bauch und endete ein paar Zentimeter über ihrer dunkelblauen Jeans. Sie sah zum Anbeißen aus.
„Wieso kaufe ich dir das nicht ab?“
Ich zuckte unschuldig mit den Schultern und stand vom Bett auf, wobei ich in Richtung Fenster nickte. „Wollen wir?“
„Mir bleibt wohl keine andere Wahl, oder?“
„Nein.“ Ich nahm ihre Hand und zog sie durch das Fenster nach draußen. Dort hielt ich ihre Handgelenke in einem festen Griff und ließ sie nach unten, soweit ich konnte, ohne selbst kopfüber vom Dach zu fallen. Keine Chance, dass ich sie am Boden absetzen konnte. Es fehlte noch gut ein Meter. Aber das war nicht so schlimm. Ich sagte: „Ich lass dich jetzt los. Es ist nicht mehr weit nach unten.“
Ihren Blick zu mir nach oben gerichtet, nickte Liza, sah aber nicht allzu erfreut über meinen Plan aus.
„Auf drei“, warnte ich sie vor. „Eins, zwei, drei …“ Ich lockerte meine Finger, bis sie aus meinen Händen rutschte, und sie landete problemlos in ihrem Garten, wobei sie kurz in die Knie ging und den Boden mit den Händen berührte. Als sie unversehrt wieder hochkam, schwang ich mich an einem Ast zu ihr nach unten.
Geduckt schlichen wir aus ihrem Garten und rüber zu meinem Auto. Ich fragte mich, ob Mrs. Matthews wohl gerade hinter einem Vorhang stand und spionierte. Dabei musste ich auch wieder an Lizas Tagebuch denken, und daran, was sie über mich hineingeschrieben hatte. Ich roch also nicht nur gut, ich duftete einfach unglaublich. Und mein Lächeln machte sie gaga . Ein seltsam sprunghaftes Gefühl machte sich in meiner Brust breit, als ich zu Liza blickte. All diese Informationen aus ihrem Tagebuch machten sie überraschend verletzlich.
Liza warf mir einen fragenden Blick aus dem Augenwinkel zu. Das brach te mich auf die Idee, die Sache mit dem Lächeln gleich mal zu testen. Also zog ich einen Mundwinkel hoch und neigte dabei leicht meinen Kopf. Zuerst wurde ihr Blick nur noch skeptischer und sie zog die Augenbrauen tief in ihr Gesicht, doch nur einen Moment später wurden ihre Wangen verführerisch rot und ihre Lippen bogen sich zu einem süßen Lächeln. Sie senkte schnell ihren Blick.
Heilige Scheiße! Ich hatte soeben Lizas Auslöser gefunden. Hätte ich das schon früher gewusst, hätte ich sie viel öfter angelächelt. Doch wenn ich es recht bedachte, durch ihre Besessenheit mit Mitchell hätte sie es früher wohl überhaupt nicht bemerkt.
Als wir bei meinem Wagen ankamen, machte Liza ein beeindrucktes Gesicht. „Nettes Auto.“
„Danke.“ Der Audi war ein Mädchenmagnet. Es überraschte mich also nicht, dass er ihr gefiel. „Hast du schon deinen Führerschein?“
„Ja, seit letztem Sommer.“
„Willst du das Baby mal ausprobieren?“ Da ich in diesem Sommer die meiste Zeit im Trainingscamp verbracht hatte, war der Wagen noch brandneu. Ich hatte bisher noch niemanden hinters Steuer gelassen. Noch nicht einmal Justin, der auf den Knien vor mir gerutscht war und darum gebettelt hatte. Dass ich Liza nun dieses Angebot machte, überraschte mich selbst ein wenig. Doch es würde ihr mit Sicherheit Spaß machen und ich wollte sie zu gern wieder glücklich sehen. Ich hatte herausgefunden, dass ich ihren traurigen Blick einfach nicht ertragen konnte.
„Warum?“, fragte Liza erstaunt und lachte dabei.
Ich zuckte mit einer Schulter, öffnete ihr dann die Wagentür und lehnte mich mit einem Arm darauf. „Spaß. Und Ablenkung.“ Im Moment sah sie noch nicht sehr überzeugt aus. Also wackelte ich mit den Augenbrauen und sagte: „Außer, du bist feige.“
Das änderte ihre Meinung. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht pflanzte sie ihren Hintern hinter das Steuer. „Wie schnell fährt denn das Baby ?“
„Ich verspreche dir, das wirst du nie herausfinden.“ Ich warf ihr die Schlüssel in den Schoß, schlug dann die Wagentür zu und lief um die Motorhaube herum auf die andere Seite.
Beifahrer in meinem eigenen Auto zu sein, war eine ganz neue Erfahrung. Eine, die mich etwas unsicher machte. Nicht, weil ich Liza nicht
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