Ryan Hunter - This Girl Is Mine
mir nachdenklich ins Gesicht. „Du bist Doktor James Hunters Sohn, habe ich Recht?“
Ich nickte.
Sie ließ mich los und strich sich stattdessen mit dem Zeigefinger über ihre Unterlippe, als sie interessiert zur Tür sah. Ihr Blick schweifte zu mir zurück. „Sag, wie bist du hier herein gekommen? Ich bin sicher, du bist nicht durch die Haustür gekommen.
Ich hustete verlegen und rieb mir den Nacken. „Äh, nein. Ich hab das Fenster benutzt.“
Auf einmal lachte sie laut los und ich mochte den Klang, denn sie hörte sich genauso an, wie Liza. „Ihr Jungs macht das wohl zur Gewohnheit“, stellte sie fest und erinnerte mich daran, dass ich nicht der Einzige war, der durch Lizas Fenster kletterte.
„Tja … für das, was ich vorhabe, war das leider die einzige Möglichkeit.“ Ich schnitt eine Grimasse, doch es war bereits zu spät für lahme Ausflüchte. Die Wahrheit war vermutlich der vernünftigere Weg im Moment.
„Was genau hast du denn vor?“
Ich atmete tief durch und machte dabei stramme Schultern, die mir, wie ich hoffte, einen Anflug von Selbstvertrauen verliehen. „Ich werde Ihre Tochter entführen.“
„Ach, wirklich?“ Mrs. Matthews machte einen kleinen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Und darf ich auch erfahren, warum?“
„Weil ich denke, dass sie im Moment etwas Ablenkung gebrauchen kann. Sie hatte einen echt besch… üblen Tag.“
Im nächsten Augenblick hatte sie alle Sturheit abgelegt und machte ein mitleidiges Gesicht. „Ich wusste, dass heute etwas mit ihr geschehen ist, doch sie wollte nicht mit mir darüber reden.“ Sie kam wieder näher und legte mir eine Hand sanft auf den Unterarm. „Weißt du, was passiert ist?“
„Ja, Ma’am. Aber ich kann es Ihnen leider nicht sagen. Das ist Lizas Aufgabe, nicht meine.“ Automatisch trat ich zurück und außerhalb ihrer Reichweite. „Doch wenn Sie wie ich wollen, dass es Liza wieder besser geht, dann würde es helfen, wenn Sie die Regel für heute Nacht ausnahmsweise mal etwas lockerer nehmen und mich Liza stehlen lassen.“
Zu meiner großen Überraschung warf sie mich nicht augenblicklich raus. Im Gegenteil, sie schien sogar über meine Worte nachzudenken. „Du wirkst wie ein netter Junge. Und ich weiß, dass Liza wegen irgendetwas fürchterlich leidet. Wenn ich sie also mit dir gehen lasse, versprichst du dann, dass du dich gut um sie kümmern wirst?“
Die Sache mit dem netten Jungen hatte sie vermutlich nur gesagt, weil sie meinen Vater kannte. Jeder wusste, wer Jim Hunter war, der Tierarzt in dieser kleinen Stadt. Und niemand zweifelte daran, dass sein Sohn ebenso ehrenvoll war wie er. Ich Glückspilz.
In einer überzeugend unschuldigen Geste hob ich meine Hände und sagte: „Ich verspreche, ich werde Liza in einem Stück zurückbringen … und glücklich.“
„Ich nehme dich beim Wort … Ryan. Hunter. “ Für etwas mehr Nachdruck streckte sie ihren Finger in mein Gesicht. „Und du bringst sie vor ein Uhr nach Hause.“
„Auf jeden Fall.“ Oh mein Gott, was für eine coole Mutter. Sie war meiner nicht unähnlich und ich konnte mich bereits an sie als die Mutter meiner Freundin gewöhnen. Da gab’s nur noch eine Sache. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie Liza nicht erzählen, dass Sie mich heute Abend hier drinnen gesehen haben?“ Wie ich ihr Tagebuch las …
„Du willst sie also immer noch entführen?“
Ich nickte und grinste dabei. „Das ist der Plan. Es würde den Abend etwas aufregender für sie machen … und hilft ihr bestimmt, ihre Sorgen für eine Weile zu vergessen.“
Lizas Mom seufzte kurz. „Okay. Wenn du ihr nichts erzählst, mache ich es auch nicht.“
Es war bewundernswert, wozu sie bereit war, nur um ihre Tochter wieder glücklich zu sehen. Sie ging zur Tür, doch bevor sie verschwand, blickte sie noch zurück zu mir. „Es ist wegen eines Jungen, hab ich Recht? Ich nehme an, es ist Tony?“
Ich presste meine Lippen aufeinander und zuckte hilflos mit den Schultern.
„Ich seh schon. Du bist ein guter Freund.“ Mrs. Matthews lächelte über ihre Schulter und schloss die Tür dann leise hinter sich.
In dem Moment atmete ich erleichtert aus und rieb meine Hände über mein Gesicht. Scheiße nochmal, das war knapp. Ich hatte schon Bilder davon vor Augen, wie mich Lizas Mom am Hemdkragen zur Tür raus schleifte.
Ich gab die Hoffnung auf, noch mehr von Lizas Tagebuch lesen zu können, setzte mich zurück aufs Bett und arbeitete an meinem
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