Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
wissen davon und sind einverstanden.«
    »Und Lynch?«
    Er schnaubte. »Vertrau mir, Jules, hier auf dem Campus sind genug Waffen deponiert, um ein ganzes Bundesland damit auszustatten.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie ungläubig. »Na, so viel zu Friede, Freude, Eierkuchen.«
    »Nicht unbedingt das Motto von Blue Rock«, sagte er. »Allein Flannagans Team könnte die Schlacht von Alamo bestreiten.«
    »Sein ›Team‹?«
    »So etwas wie eine Spezialtruppe für verdeckte Operationen, nur dass das natürlich niemand laut aussprechen würde. Nichtsdestotrotz kann man Flannagans Team als eine Art Eliteeinheit verstehen, deshalb hat sich Lynch auch zuerst an ihn gewandt, als es um die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen ging.«
    »Das habe ich offenbar nicht mitbekommen«, räumte Jules ein. »Dann sind sie also so etwas wie eine campusinterne Bürgerwehr?«
    »Nun, manchmal schon.« Er warf einen Blick auf ihre Jacke. »Willst du die anbehalten?«
    »O ja.« Jules war durchgefroren bis auf die Knochen. Ihre Zehen, die langsam wieder warm wurden, kribbelten.
    »Mal sehen, was ich für dich tun kann.« Er nahm den Metallträger von der kleinen Bank im Vorraum, und Jules folgte ihm in die angrenzende Küche, die nur aus einer Kochecke mit einer Spüle bestand, samt einem kleinen Kühlschrank, einem Zweiplattenherd und ein paar Schränken, die schon bessere Tage gesehen hatten. Der Linoleumfußboden hatte Risse und endete an einem kleinen Flur, der sich an der einen Seite hin zum Wohnzimmer mit dem verschrammten Holzfußboden öffnete. An der anderen sah sie ein Bad und zwei weitere Türen, vermutlich die Schlafzimmer. Trent blieb kurz stehen und drehte die Heizung höher.
    »Also, wer spielt hier mit Schusswaffen?«, fragte sie, als er den Messingträger auf die Küchenanrichte stellte. Sie griff nach den angekokelten Überresten der Akten. Die erste hatte kein Etikett. Als sie sie öffnete, stieß sie auf den Namen Slade, Ethan, in Fettdruck.
    »Die üblichen Verdächtigen tun das ganz legal; sie haben Genehmigungen. Du weißt schon: Eric Rolfe und Missy Albright, Ethan Slade, Zach Bernsen.«
    Trent drehte eine Runde durchs Haus und schloss sämtliche Vorhänge, dann trat er an die Kaffeemaschine, warf den alten Satz in einen Mülleimer unter der Spüle und füllte anschließend den Kessel mit Wasser.
    »Alles CBs?«
    »Nein. Aber die meisten.« Er gab Kaffeepulver in einen frischen Filter. »Ich glaube, Drew Prescott sollte ebenfalls aufgenommen werden.«
    »Tatsächlich?«
    »Das kann dir nur Flannagan mit Sicherheit sagen.«
    Jules lehnte sich gegen die kleine Anrichte. »Shay hat mir erzählt, sie habe gehört, die CBs hätten eine Art Geheimbund gegründet. Darüber wollte ich mit dir reden.«
    »Das ist interessant. Ein Geheimbund, der was tut?«
    »Keine Ahnung, aber Shay glaubt, er könnte etwas mit den Morden an Nona und Drew zu tun haben.«
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen drückte Trent auf den Ein-Knopf, und die Kaffeemaschine erwachte gluckernd zum Leben. »Ist sie sicher?«
    »Sicher genug, um mir davon zu erzählen.«
    »Klingt ein bisschen weit hergeholt.« Er schüttelte den Kopf, doch Jules konnte beinahe sehen, wie sich die Rädchen in seinem Gehirn drehten, als sie versuchten, Shays Theorie an die richtige Stelle zu schieben. Trent hob den Holzträger von der Anrichte und trug ihn durch den kleinen Flur zum Esstisch im Wohnzimmer. Jules ging hinter ihm her.
    »Dann lass uns mal sehen, wofür du dein Leben riskiert hast«, schlug Trent vor. »Lynch wird außer sich sein, wenn er morgen ins Büro marschiert und feststellt, dass jemand in seinem kleinen Feuerchen herumgestochert hat. Er wird sofort ahnen, dass irgendetwas im Busch ist.«
    »Der Messingträger ist auch weg, aber darüber werde ich mir später Gedanken machen.«
    »Takasumi und Taggert haben dich gesehen. Du wirst in Teufels Küche kommen.«
    »Ich sagte doch: später.«
    Ausnahmsweise widersprach er ihr nicht. Jules schaute sich im Wohnzimmer um. Der quadratische Esstisch vor dem Fenster war aus Eiche, ringsherum standen vier nicht zueinanderpassende Stühle. Weiter vorn an der Tür erblickte sie vor einem steinernen Kamin einen verschossenen Zweisitzer und einen durchgesessenen Lederfernsehsessel, flankiert von Bücherregalen. Auf dem Rost war Holz aufgeschichtet und wartete darauf, angezündet zu werden.
    »Gemütlich hast du’s hier«, stellte Jules fest und vergewisserte sich, dass sämtliche Vorhänge geschlossen waren.
    Trent

Weitere Kostenlose Bücher