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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und stellte den Träger darauf. »Das ist das treffende Wort«, sagte er lächelnd und machte sich erneut am Thermostat zu schaffen. Jules merkte, wie ihr langsam wärmer wurde.
    Während Trent zum Kamin hinüberging, um das Feuer anzumachen, nahm Jules die Akten in Angriff. Ihre sperrige Jacke zog sie aus und hängte sie über eine Stuhllehne. Warme Luft blies durch die Lüftungsschlitze und vertrieb die Kälte, das Feuer würde ein Übriges tun.
    Sie fing damit an, die Seiten auszusortieren, die nicht völlig zerstört waren, und sie in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen.
    »Hast du schon etwas Spannendes gelesen?«, fragte er und warf einen Blick über die Schulter.
    »Noch nicht.«
    Das Feuer fing an zu brennen, und das Holz zischte und knackte. Bald schon mischte sich der Geruch des Rauchs mit dem verlockenden Aroma von heißem Kaffee.
    Trent brachte ihr eine dampfende Tasse, doch plötzlich machte Jules eine Entdeckung, die sie den Kaffee vergessen ließ.
    Zunächst war sie sich nicht sicher.
    Das konnte doch nicht sein …
    Doch je mehr Blätter sie nebeneinanderlegte, desto überzeugter war sie, dass sie recht hatte. Wenn stimmte, was sie hier sah, regierte an der Blue Rock Academy tatsächlich das Böse.

    Sämtliche Befürchtungen des Anführers hatten sich bestätigt.
    Er stand in der Dunkelheit vor Cooper Trents Blockhaus. Trent und Julia Farentino waren da drin, das wusste er. Er hatte sie zusammen gesehen, Trent hatte ihr nachgestellt, als sie mit etwas davongerannt war, das aussah wie ein schwerer Korb. Bloß dass dieser aus Metall war. Er hatte geglänzt, als das Licht einer Laterne darauf fiel, die sie so sorgfältig zu umgehen versuchte. Aber er hatte es bemerkt, das Aufblitzen von Metall.
    Was mochte das sein?
    Und warum trug sie es zu Trents Blockhaus?
    Was immer da vor sich ging – es hatte nichts Gutes zu bedeuten. War nicht eingeplant.
    Er spürte, wie sein Inneres in Aufruhr geriet.
    Dem Anführer war nicht entgangen, wie Trent besitzergreifend ihren Ellbogen gefasst und sie zu seiner Unterkunft geführt hatte. Sie hatten sich dicht zusammengedrängt, als würden sie sich schon lange kennen, obwohl sie erst seit ein paar Tagen am Institut war.
    Doch Trent hatte sie auf ihrem Handy angerufen, war im Besitz ihrer Privatnummer.
    Der Anführer hatte seine Nachricht abgehört.
    Sie war kurz und professionell gewesen, nur ein knappes »Ms. Farentino, hier spricht Cooper Trent. Würden Sie mich bitte so bald wie möglich zurückrufen?«. Trent hatte ihr seine Nummer hinterlassen, als würde Julia die nicht längst auswendig kennen, wenngleich sie nicht auf ihrem Handy gespeichert war.
    Die Nachricht hatte dem Anführer keine Ruhe gelassen, wie ein Juckreiz auf der Haut, wenn man nicht kratzen durfte. Er hatte versucht, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Es gab Wichtigeres, worum er sich Sorgen machen musste.
    Doch das, was er gerade eben beobachtet hatte, änderte die Lage natürlich vollkommen.
    Er stand in seinem Versteck inmitten einer Gruppe von Rotholz- und Erdbeerbäumen und ließ das gemütliche kleine Blockhaus nicht aus den Augen. Viel zu sehen gab es nicht, nur Trent, der mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit hinausblickte, während er die Vorhänge schloss. Aus dem Kamin zog Rauch, es roch nach einem Feuer.
    Es hatte keine Ahnung, was hinter den Vorhängen vor sich ging, doch was immer es war, er musste dafür sorgen, dass es aufhörte.
    Noch heute Nacht.

Kapitel fünfunddreißig
    J ules traute ihren Augen nicht.
    War das möglich?
    War Reverend Lynch – ein Mann Gottes, der sich selbst stets als wohlwollender Beschützer aus der Bahn geworfener junger Menschen darstellte, als christliches Vorbild – tatsächlich ein Betrüger? Schlimmer noch, konnte es sein, dass er in Wirklichkeit ein perverser, grausamer Psychopath war, ein scheinheiliger Dr. Jekyll und Mr. Hyde?
    Was hatte seine Frau an jenem Abend gesagt, an dem Jules an Lynchs Tür gelauscht hatte?
    Du scheinst eine nahezu perverse Freude daran zu haben, mich zu quälen und zu schikanieren.
    Jetzt verstand Jules, was sie meinte.
    Innerlich bebend überflog sie die angekohlten Seiten, versuchte, auch an den verbrannten Stellen so viel wie möglich zu entziffern. Trotz der fehlenden Seiten gab es genügend Dokumente, um ein abscheuliches, nahezu diabolisches Bild von der Blue Rock Academy zu zeichnen.
    »Das ist ziemlich angsteinflößend«, flüsterte sie Trent zu,

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