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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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für emotional instabil, labil und aggressiv hielt, nur um ihn dann auf Jugendliche mit ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen loszulassen? Was für ein Ziel verfolgte er damit?
    Kirk Spurriers Akte war bis auf die oberen Zeilen vernichtet worden. Aus dem, was übrig geblieben war, schloss Trent, dass er Pilot bei der Air Force gewesen und erfahren im Umgang mit Waffen war. Auf einer anderen Seite hatte Lynch vermerkt, Spurrier neige mitunter zu »passiv-aggressivem Verhalten«.
    »Passiv-aggressiv. Ist das nicht genau das Verhalten, mit dem wir verhindern, dass wir um uns schlagen wie DeMarco?«, fragte Trent, während Jules ihren Stuhl zurückschob und in die Küche ging.
    »Manchmal schon«, gab sie zu. »Aber es gibt Extreme.«
    Die Akte von Jordan Ayres war unversehrt, und Lynchs einziger Kommentar der, dass er sie für äußerst patent hielt, auch wenn sie ihre Kompetenzen mitunter überschreite. »Autoritätsproblem« las Trent zwischen den Zeilen.
    Jules kehrte mit der Kaffeekanne zurück und füllte ihre Tassen nach, dann brachte sie die Kanne wieder in die Küche.
    Abermals flackerte das Licht. Mist. Trent blickte zu der Glühbirne in der Lampe über dem Esstisch, die in diesem Augenblick wieder zu leuchten begann.
    »Sieht so aus, als würde jeden Moment der Strom ausfallen.«
    »Ich dachte, es gäbe hier Generatoren?«, sagte Jules.
    »Ja, aber hier draußen bringt das gar nichts. Die Generatoren liefern gerade genug Strom für die Wohnheime, das Schulgebäude, die Kirche, das Gemeinschaftsgebäude und ein paar der Nebengebäude, zum Beispiel für den Pferdestall. Stanton House wird Strom haben, ich nicht. Keines der Blockhäuser hier. Also sollten wir uns besser darauf einstellen.«
    Er erhob sich, trat zum Kamin und schichtete Feuerholz für die ganze Nacht auf. Dann zündete er zusätzlich zu den Kerosinlampen drei Windlichter an. Aus einem kleinen Wandschrank im Flur nahm er zwei Taschenlampen und stellte sie an, um sich zu vergewissern, dass die Batterien noch genügend Saft hatten. Beide strahlten hell.
    »Es könnte zwar trotzdem kalt werden«, bemerkte er dann, »aber wenigstens haben wir genug Licht.«
    »Wie tröstlich.« Jules schloss die Augen, dehnte sich, drückte ihren Rücken durch und ließ den Kopf kreisen.
    Ihre Brüste waren nach vorn gestreckt, das dunkle Haar fiel weich auf ihre Schultern, und Trent musste sich alle Mühe geben, nicht darauf zu starren und sich stattdessen auf die Unterlagen auf dem Esstisch zu konzentrieren. Wusste sie eigentlich, wie sexy sie wirkte?
    Ihr musste doch klar sein, was sie da tat!
    Entschlossen nahm er sich die Überbleibsel von Rhonda Hammersleys Akte vor. Kein roter Streifen. Diese Frau schien grundehrlich zu sein – solide, pflichtbewusst, religiös. Lynchs einzige Bemerkung war, dass sie sich zu vieler Probleme annahm und einen zu großen Ehrgeiz an den Tag legte. Merkwürdig, dachte Trent. War das nicht genau das, was Lynch wollte? Was er den Kindern predigte?
    Lynch brauchte toughe, engagierte Lehrkräfte wie Hammersley, keine tickenden Zeitbomben. Menschen mit Führungskompetenzen, keine Psychopathen.
    Bert Flannagans Dossier ergab, dass er von verschiedenen Colleges geflogen und ein absoluter Waffenfanatiker war. Nach seiner Zeit bei der Armee hatte er sich zweimal für den Polizeidienst beworben und war beide Male abgelehnt worden. Söldner?, stand mit einem Fragezeichen versehen daneben.
    Wade Taggerts Akte war fast vollständig verbrannt; nur eine einzige Notiz, die Trent mit Hilfe einer Lupe und einer Taschenlampe entzifferte, die er auf das braune Papier gerichtet hielt, besagte, dass er zu Größenwahn neigte.
    »Hier ist ein ganz Gefährlicher«, sagte Jules und schob ihm einen Stoß fast unleserlicher Papiere hin. Trent las seine eigene Akte und stellte fest, dass Lynch Trents Beschäftigung im Büro des Sheriffs von Pinewood County notiert hatte, außerdem, dass er ein herausragender Schütze war und eine Waffenlizenz besaß. Alles entsprach der Wahrheit.
    »Sehr witzig.«
    »Ich versuche lediglich, die Situation ein wenig aufzulockern.«
    »Schön zu wissen, dass du nicht nur wie eine Irre klammheimlich in Lynchs Büro herumschnüffelst, sondern auch noch komisches Talent besitzt.«
    »Hat es sich gelohnt oder nicht?«
    »Du hättest mir Bescheid sagen sollen. Ich wäre mitgekommen.«
    »Du hättest höchstens versucht, mich davon abzuhalten«, widersprach sie und zog herausfordernd die Augenbrauen in die

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