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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Riegel zurückzuschieben, doch die Boxentür wurde von kräftigen, entschlossenen Fingern zugehalten. »Hör auf damit! Lass mich raus!«
    Die Flammen knisterten.
    Das Pferd hinter ihr drehte durch. Es wieherte schrill und bäumte sich auf, die Augen weiß umrandet vor Furcht.
    Maeve drückte sich gegen die Boxenwand. Auf der anderen Seite rastete Scout, der Schecke, aus, schlug mit den Hinterhufen wie rasend gegen die Wand und wieherte.
    »Bist du verrückt geworden?«, schrie sie und ging vor Omen in Deckung, dann zog sie sich an den Gitterstäben der Boxentür hoch und versuchte, darüberzusteigen. Dichter Rauch breitete sich aus. Das würde sicher jemand bemerken! Und auch der Höllenlärm müsste draußen zu hören sein, wenn er nicht vom Tosen des Sturms erstickt wurde.
    »Hau ab!«, brüllte Maeve und wollte schon über die Tür steigen, als ihr Angreifer erneut den Grillanzünder schwenkte und ihr damit über Gesicht und Haaransatz strich. Maeve kreischte laut. Das Stroh, das sich in ihrer Mütze verfangen hatte, loderte auf und setzte ihre Haare in Brand.
    Schreiend vor Schmerz und Panik, riss sie sich die Mütze vom Kopf. Durch die ruckartige Bewegung verlor sie das Gleichgewicht und stürzte rücklings wieder in die Box, wo sie hart auf dem brennenden Stroh aufprallte. Vor ihren Augen tanzten Flammen, das große Pferd schlug aus, dann bäumte es sich wieder auf vor Entsetzen.
    Warum?, fragte sie sich. Warum, um Himmels willen, musste ihr so etwas Schreckliches widerfahren?
    Würgend rappelte sie sich hoch, während das verdammte Pferd völlig außer Rand und Band geriet.
    »Bist du verrückt?«, rief sie noch einmal und kletterte wieder die Gitterstäbe hoch. »Lass mich hier raus, du Psycho!«
    »Nenn mich nicht Psycho!« Das Gesicht von Maeves Peiniger verzog sich zu einer grausamen Fratze.
    Mit geblähten Nüstern stieg Omen auf, sein schwarzes Fell glänzte schweißnass.
    Maeve ließ sich fallen und kauerte sich in eine Ecke.
    Beschlagene Hufe wirbelten durch die Luft, so nahe, dass sie sie beinahe getroffen hätten. Der Rauch wurde immer dichter. Tödliche Flammen knisterten und knackten wie satanisches Gelächter.
    Verzweifelt unternahm Maeve einen neuerlichen Fluchtversuch und warf sich mit aller Kraft gegen die Boxentür, doch ihr Peiniger war stärker. Die Tür gab keinen Millimeter nach.
    Aus dem Augenwinkel sah sie einen Huf auf sich zurasen, das Eisen gleißte im Licht der Flammen. »Nein!«
    Sie versuchte, sich zur Seite zu rollen, aber es war zu spät.
    Mit voller Wucht traf sie der Huf in die Rippen.
    Knack!
    Knochen splitterten.
    Ein grauenhafter Schmerz durchfuhr sie. Maeve heulte auf und versuchte, sich in eine Ecke zurückzuziehen, aber ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. »Hilfe!«, flehte sie heiser, Tränen strömten über ihr Gesicht. »Bitte, bitte …«
    Aber ihr Peiniger lächelte nur.
    Omen trampelte kopflos durch die Box, in dem panischen Versuch, den Flammen zu entkommen.
    Wieder traf Maeve ein beschlagener Huf.
    Ihr wurde schwarz vor Augen. »Bitte, bitte hilf mir!«, flehte sie noch einmal, die Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    »Wenn du es unbedingt willst …«
    Wie bitte? Hatte ihr Peiniger es sich anders überlegt?
    Die Boxentür wurde geöffnet.
    Omen wieherte erneut, dann raste er zur offenen Tür.
    Maeve wappnete sich.
    Wumm! Ein schwerer Huftritt traf sie am Kopf. Schmerz explodierte hinter ihren Augen, doch plötzlich wich die Schwärze, und sie konnte wieder klar sehen.
    In einem surrealen Moment beobachtete sie vom Fußboden aus, wie ihr Angreifer in aller Seelenruhe einen Feuerlöscher vom Haken nahm und die Flammen mit Löschschaum bedeckte.
    Dann, gerade als Maeve dachte, sie würde vielleicht doch noch gerettet werden, ließ der Psycho den Feuerlöscher fallen, beugte sich über Maeves geschundenen Körper und zog das Jagdmesser aus ihrem Stiefel.
    Das Messer … Lieber Gott, nein!
    »Du bist Linkshänderin, oder?«
    Das Gummiband an ihrem rechten Handgelenk wurde hochgezogen und sauber durchtrennt. Hustend von dem beißenden Rauch, beobachtete Maeve, wie die blitzende Klinge über die Innenseite ihrer beiden Handgelenke gezogen wurde, immer und immer wieder. Ihr Herz raste, Schmerz explodierte in ihrem Körper, wummernd, pochend, während langsam das Blut aus den feinen Schnitten herausquoll.
    Das Messer wurde in ihre linke Hand geschoben; ihre Finger schlossen sich um den Griff.
    »Weißt du, Maeve, Ethan ist es nicht wert.« Die Stimme klang

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