Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
verfolgt?«
    »Nein.« Er kehrte an den Esstisch zurück und lehnte sich mit der Hüfte gegen eine der abgestoßenen Ecken. »Vielleicht haben die Ereignisse ja auch gar nichts miteinander zu tun.«
    »Du meinst, sie sind nicht mehr als eine Art Deckmantel für etwas anderes?«
    »Vielleicht auch nur ein Zufall.«
    »Wie bitte? Niemals. Wenn dem so wäre, wäre die Blue Rock Academy die wohl am meisten vom Pech verfolgte Schule in ganz Amerika!«
    Er lachte sarkastisch. Der Schein der Flammen tauchte sein Gesicht mit den ausgeprägten Wangenknochen und den tiefliegenden Augen in ein sanftes Gold. Sein Kinn war noch genauso kräftig wie früher, die dünnen Lippen so sexy wie eh und je. Besorgt, wie er war, wirkte er noch anziehender.
    »Und jetzt kommt das Positive.« Trent hakte die Daumen in seine Jeanstaschen. »In den Nachrichten heißt es, dass sich der Sturm morgen legt.«
    »Wirklich?«
    »Meeker hat erst mit dem Sheriff gesprochen und dann mit mir, bevor ich mich auf den Weg zu dir gemacht habe. Wenn das stimmt, werden sie morgen mit einem Helikopter herkommen können.«
    Jules lauschte auf das Heulen des Windes. »Das ist aber ein ziemlich großes Wenn. Ich würde mich lieber nicht darauf verlassen.« Dennoch verspürte sie einen Funken Hoffnung. Wenn sie wieder Kontakt zur Außenwelt hätten, die Jugendlichen in Sicherheit bringen könnten und die Gesetzeshüter ihre Arbeit wiederaufnehmen könnten, bestünde durchaus eine Chance, diesen gemeingefährlichen Irren zu schnappen.
    Sie streckte sich, hob die Hände hoch über den Kopf und dehnte ihren Nacken, um die Verspannungen zu lösen.
    »Ich nehme an, die Detectives werden noch einmal mit Shaylee reden wollen«, sagte Trent.
    »Mit den anderen doch auch.«
    Trent nickte langsam, aber sie bemerkte sein Zögern. »Augenblick mal«, brauste sie auf. »Erzähl mir nicht, du hältst meine Schwester für schuldig?«
    »Noch ist das nicht auszuschließen«, erwiderte er nüchtern.
    »Ach, so ein Blödsinn! Oder wird sie etwa auch verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden von Lauren Conway zu tun zu haben, selbst wenn das lange vor ihrer Zeit in Blue Rock war?«
    » Du gehst davon aus, dass diese beiden Ereignisse miteinander in Verbindung stehen, vergiss das nicht.«
    »Ja, tun sie das denn etwa nicht?«, schoss sie zurück, verzweifelt darum bemüht, ihn von Shays Unschuld zu überzeugen.
    »Ich sage doch nur, dass man Shay unter die Lupe nehmen wird. Und zwar gründlich.«
    »Und das nur wegen dieser dämlichen Baseballkappe. Das ist doch lächerlich! Nona hatte sie schon vorher heimlich getragen. Und was das Handy anbelangt: Sie hat Nonas genommen. Als diese noch am Leben war! Ihr größtes Verbrechen ist ein Gelegenheitsdiebstahl, und du beschuldigst sie des Doppelmords!«
    »Niemand beschuldigt sie irgendeiner Tat, und schon gar nicht eines Doppelmords.« Trent rückte dichter an Jules heran. »Ich dachte nur, du solltest wissen, was auf sie zukommt.«
    »Und mich wappnen?«, fragte sie erbost.
    »Sei einfach darauf vorbereitet.«
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt.
    »Das lass lieber bleiben«, bemerkte er trocken, ihre Hand, die unwillkürlich zum Schlag ausgeholt hatte, fest im Blick.
    »Was meinst du?«, fragte sie und überlegte kurz, einen Schritt zurückzutreten, aber sie wollte nicht klein beigeben. Sie war ihm ohnehin zu nahe, viel zu nahe.
    »Mich ohrfeigen, meine ich. Ich könnte zurückschlagen.« Seine Augen waren dunkel wie die Nacht. »Oder Schlimmeres.«
    »Schlimmeres?«
    Sein Blick glitt zu ihren Lippen. »Hmm.«
    Ihr Puls raste plötzlich, und sie spürte, wie die Luft zwischen ihnen anfing zu brennen. »Du bluffst«, sagte sie schließlich.
    Seine Lippen verzogen sich zu dem schiefen, selbstironischen Lächeln, das ihr stets so unter die Haut gegangen war. »Ich denke, du bluffst«, gab er schließlich zurück.
    Sie hatte Mühe, Luft zu holen; es war unmöglich, an irgendetwas anderes zu denken als an seine warme Haut und den Duft nach Kaffee und Rasierwasser, den er verströmte.
    »Offenbar stecken wir in einer Sackgasse«, bemerkte er nach einer scheinbar endlosen Weile.
    »Wie so oft.«
    »Reden wir hier über den Fall oder über uns beide?«
    »Lass uns über den Fall reden«, sagte sie, doch ihr Kopf war wie leer gefegt. Nur für kurze Zeit wollte sie diesen Alptraum vergessen, zu dem ihr Leben geworden war, und an einen warmen, sicheren Ort fliehen.
    An einen Ort wie diesen.
    Was Blödsinn war.
    »Ich wollte nur, dass du auch

Weitere Kostenlose Bücher