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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Miststück«, sagte sie drohend, und ihre Augen loderten vor Hass.
    »Nein …«, wollte Missy widersprechen, doch als sie die Blicke der anderen sah und Roberto und Eric im Schnee, gab sie auf. »O Gott«, flüsterte sie entsetzt und kauerte sich zusammen. Tränen strömten über ihre Wangen. »Das ist ja völlig danebengegangen, alles ist anders gekommen als geplant!«
    »Das tut mir aber leid«, spottete Shay.
    Die übrigen Soldaten aus Spurriers kleiner Psychopathenarmee, Takasumi, Slade und Donahue, starrten abwechselnd von Meekers Pistolenmündung zu den beiden Toten am Boden. Einer nach dem anderen ließen sie ihre Waffen fallen und hoben die Hände, Takasumi stoisch, Slade trotzig, Kaci Donahue zitternd, so heftig, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. »Nicht schießen!«, flehte sie. »Bitte, bitte nicht schießen!«
    Keiner von den drei Soldaten der zweiten Garde hatte einen Schuss abgegeben oder sich überhaupt aktiv an den Geschehnissen beteiligt. Doch was Trent anbelangte, so hatten sie es trotzdem verdient, einem Richter vorgeführt zu werden und eine lange Gefängnisstrafe zu kassieren.
    Gott sei Dank waren Jules und Shaylee in Sicherheit. Endlich. Er rollte sich auf die Seite und blickte auf Jules hinab, deren dunkles Haar einen Fächer im Schnee bildete. Ihr Gesicht war bleich. »Alles in Ordnung?«
    »Kommt drauf an, was du unter ›in Ordnung‹ verstehst.« Sie brachte ein kleines Lächeln zustande, dann blickte sie zu ihrer Schwester hinüber. Als sie sah, dass diese am Leben und unverletzt war, füllten sich ihre Augen mit Tränen der Erleichterung. »War bei mir jemals alles in Ordnung?«
    »Nein, nie.«
    »Stimmt.« Sie setzte sich auf, um das Schlachtfeld um sie herum ins Auge zu fassen. »Was für ein sinnloser Tod«, murmelte sie zutiefst betroffen, als ihr Blick an den beiden erschossenen CBs hängenblieb. Dann wandte sie sich an Trent und sagte, um einen lockeren Tonfall bemüht: »Schätze, du hast mir das Leben gerettet. Jetzt bin ich dir wohl bis ans Ende aller Zeiten zu Dank verpflichtet.«
    »Unbedingt«, sagte Trent und drückte ihren Arm, dann stand er auf und half ihr auf die Füße.
    Meeker hielt seine Waffe immer noch auf die drei überlebenden CBs gerichtet. »Alles klar?«, fragte Trent.
    »Ja, sicher, diese drei sind ganz brav. Sie tun, was man ihnen sagt. Im Augenblick legen sie sich gegenseitig Handschellen an. Genau wie ich es befohlen habe.«
    Trent trat auf die kleine Gruppe zu und sammelte die Waffen ein, die Takasumi, Slade und Donahue in den Schnee geworfen hatten. Er legte sie neben Meeker auf den Boden, dann wandte er sich wieder Jules zu. »Warum bist du nicht einfach im Stanton House geblieben? Dort wärst du in Sicherheit gewesen. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Dass ich vielleicht helfen könnte. Falls du es immer noch nicht bemerkt hast: Ich bin einfach nicht der Typ Mensch, der untätig herumsitzt, wenn es Probleme gibt.« Sie schüttelte sich den Schnee aus dem Haar. »Aber jetzt zu dir: Was zum Teufel hast du dir nur dabei gedacht, auf eigene Faust Jagd auf Spurrier zu machen?«, fragte sie.
    »Eigentlich war es andersherum: Er hat Jagd auf mich gemacht, ich habe bloß Glück gehabt. Im Grunde hatte ich nur einen Gedanken: Sollten wir diesen Alptraum überleben, würde ich dafür sorgen, dass ich dich nie wieder verliere.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich.« Die ersten Strahlen der Morgensonne spiegelten sich in seinen Augen.
    »Komisch, ich dachte genau das Gegenteil«, neckte sie ihn. »Ich dachte, wenn wir diesen Alptraum überleben sollten und wir uns unversehrt gegenüberstehen, dann nehme ich die Beine in die Hand und renne so schnell weg, wie ich nur kann.«
    Er zog skeptisch die Augenbraue hoch. »Ich hätte dich sowieso eingeholt.«
    Sie hauchte ihm einen Kuss auf die stoppelige Wange. »In Wahrheit, Cowboy, habe ich auf dich gezählt!«
    Shay trat auf sie zu und wäre dabei fast über Eric Rolfes Leichnam gestolpert. Sie blieb stehen, blickte auf ihn hinab und sagte mit finsterem Gesichtsausdruck: »Geschieht dir recht, du Scheißkerl.« In dem Augenblick galoppierte Flannagan auf Omen quer über den Rasen.
    Das schwarze Pferd pflügte durch den Schnee und wirbelte mit den Hinterhufen weißes Puder auf, gefolgt von der gesamten Herde, etwa dreißig Tiere, die geräuschvoll über den Campus sprengten.
    »Was zur Hölle …?«, rief Trent, doch dann verstand er. In seiner Verzweiflung war Bert Flannagan die haarsträubende Idee

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