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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Lebenslauf. »Zumindest bis Schuljahresende. Wenn sie sich nicht bewährt, lösen wir ihren Vertrag wieder auf.« Sie sah Williams und Hammersley um Unterstützung heischend an.
    »Klingt gut«, kam ihr Hammersley entgegen. »Sie bringt die erforderlichen Qualifikationen mit.«
    Lynch hob Einhalt gebietend die Hand. »Wir dürfen nichts übereilen.«
    »Aber es gibt keine weiteren Interessenten«, wandte Burdette ein. »Wir dürfen also nicht zu wählerisch sein. Alle anderen Bewerber hatten entweder Probleme mit der Abgeschiedenheit, oder sie hatten Bedenken wegen der Sache mit Lauren Conway.«
    Lynch zuckte tatsächlich zusammen, doch Burdette war noch nicht fertig.
    »Es unterstreicht nicht eben unsere Zuverlässigkeit, dass sie nie gefunden wurde.«
    »Sie ist abgehauen. Ich kann nur vermuten, dass sie entweder einen Unfall hatte oder untergetaucht ist.«
    »Vielleicht, aber die Wahrheit kennen wir nicht«, widersprach Burdette, »und das ist gar nicht gut.«
    »Natürlich nicht.« Das Gesicht des Reverends verzog sich zu einer Maske der Besorgnis, genau wie schon hunderte Male zuvor. »Eine unglückselige Angelegenheit ist das«, murmelte er und wandte den Blick ab. »Tragisch.«
    Hammersley nickte; sie hatte Lauren gemocht. Ein vielversprechendes Mädchen. Wissbegierig, Sportlerin. Mit ihrer aufgeweckten und intelligenten Art hatte Lauren Conway die Lehrkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen sollen und als Gegenleistung die kostspielige Collegeausbildung in Blue Rock absolvieren dürfen. Lauren war weder abgestumpft noch psychisch gestört noch vom Leben gezeichnet, was eine erfrischende Abwechslung zu den anderen Collaboratoren in Blue Rock gewesen war. Es berührte sie zutiefst, dass das Mädchen verschwunden war, und sie mochte sich gar nicht ausmalen, was ihm alles zugestoßen sein könnte. Es gab zudem einfach keinen Grund für Laurens Verschwinden. Wenn sie wirklich abgehauen war, wie weit wäre sie in der Wildnis, die das Institut umgab, gekommen? Und warum hatte sie sich überhaupt davongemacht? Sie war doch freiwillig in Blue Rock gewesen, hätte jederzeit gehen können! Das passte so gar nicht zu ihr.
    Hatte sie eine Bergtour unternommen und war abgestürzt? Einem Bär oder Puma in die Quere gekommen? Oder hatte ein anderes tödliches Schicksal sie ereilt? Hammersley wollte sich nicht erneut zu diesen schauderhaften Grübeleien hinreißen lassen; sie hatte sich schon oft damit gequält und war doch nie zu einem Ergebnis gekommen.
    Burdette beharrte noch immer auf ihrer Meinung. »Die Sache mit Maris Howell war kein ›Unfall‹, und keine Lehrkraft möchte mit diesem Skandal in Verbindung gebracht werden.«
    Lynch verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen.
    Spurrier tippte auf seine Uhr. »Wir müssen los.«
    »Könnten Sie nicht heute Nacht fliegen?«, fragte Burdette, offensichtlich aufgewühlt.
    »Ich fliege lieber bei Tageslicht«, beharrte der Pilot mit ruhiger, aber fester Stimme. »Das ist sicherer.«
    »Was momentan jedoch nicht unbedingt günstig ist.« Burdette kniff die Augen zusammen.
    Warum reagierte die Oberstudienrätin so gereizt auf Spurrier?, wunderte sich Hammersley. Der Pilot war von Natur aus ein Einzelgänger, dabei aber recht umgänglich. So zuverlässig, wie er im Cockpit war, war er auch als Pädagoge.
    »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: Wir versuchen hier, eine wichtige Entscheidung zu treffen«, knurrte Burdette.
    Es war nicht das erste Mal, dachte Hammersley, dass zwischen den beiden eine unterschwellige Spannung herrschte, als würden sie irgendeinen kleinkarierten Machtkampf austragen.
    Spurriers Augen funkelten, aber er beherrschte sich. »Ich sage lediglich, es wäre besser, wir würden bald aufbrechen.«
    »Das haben wir verstanden«, versetzte Burdette.
    »Könnten wir bitte zum Thema zurückkommen?«, fragte Williams mit hochgezogenen Augenbrauen – einem Gesichtsausdruck, den Lehrer nur allzu gut beherrschten. »Ich stimme mit Adele überein. Wir reden hier zunächst nur von ein paar Monaten, und wir sind in der Tat sehr dünn besetzt, und das nicht erst, seit Maris uns verlassen hat.«
    »Seit sie gefeuert wurde, meinen Sie«, mischte sich Burdette ein.
    »Wie dem auch sei.« Williams seufzte. »Julia Farentino verfügt über die notwendigen Qualifikationen und Zeugnisse; sie könnte genau die Person sein, die wir brauchen. Ihr polizeiliches Führungszeugnis ist lupenrein, und sie ist kreditwürdig. Wir wissen, warum sie momentan

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