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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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vorausgesetzt, man konnte Shay Glauben schenken – soeben ein Mord passiert war.
    Was für eine grausame Laune des Schicksals war das denn?
    »Also«, brach sie schließlich das Schweigen, »warum erzählst du mir nicht einfach, warum du plötzlich vom Bullenreiter zum Lehrer geworden bist?« Sie konnte es immer noch nicht fassen.
    »Ich glaube, es ist besser, wir fangen bei dir an«, entgegnete er. Das großspurige Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden, fest umklammerte er mit seinen behandschuhten Fingern das Lenkrad. Die Temperatur im Jeep schien um zehn Grad zu fallen.
    »Deine Schwester steckt bereits bis über beide Ohren in Schwierigkeiten«, teilte er ihr mit grimmigem Gesicht mit. »Ihre Zimmergenossin ist ermordet worden, womöglich hat sie auch Selbstmord begangen, das konnte bislang noch nicht festgestellt werden, und ein weiterer Schüler wird vielleicht seinen Verletzungen erliegen.« Er pfiff leise durch die Zähne. »Das Büro des Sheriffs ermittelt, aber eins steht bereits fest: Was auch immer passiert ist, es war äußerst brutal.«
    »Shaylee hat mich angerufen und gewarnt.«
    »Angerufen? Wie das denn? Ich dachte –«
    »Frag besser nicht.« Sie hob abwehrend eine Hand hoch. »Aber sie hat schreckliche Angst.«
    »Das geht uns nicht anders.«
    »Du sagtest, sie stecke in Schwierigkeiten.«
    Er nickte und warf einen raschen Blick aufs Armaturenbrett. »Shaylee behauptet, sie wisse nicht, was passiert ist, doch ihre Baseballkappe wurde am Tatort gefunden.«
    »Ihre Baseballkappe?«, wiederholte Jules verwirrt. »Warte … noch mal von vorn. Shay zählt zu den Tatverdächtigen?«
    »Wie alle anderen auch.«
    »Selbst du?«
    Er schaute flüchtig zu ihr hinüber. Sein Gesichtsausdruck war ernst. »Ich denke schon. Aber die Baseballkappe am Tatort stammt nicht von meiner Collegemannschaft. Außerdem war Shaylee anscheinend die letzte Person, die Nona Vickers lebend gesehen hat.«
    »Na und? Shaylee könnte niemals jemanden umbringen! Und noch dazu eine zweite Person angreifen! Nun komm mal auf den Boden! Außerdem gibt es ja vielleicht noch einen weiteren Toten – die junge Frau, die keiner findet!«
    »Lauren Conway«, sagte er. »Ich weiß.«
    »Wie bitte?«
    »Ich weiß nicht, ob sie tot ist, nur dass sie nach wie vor vermisst wird.« Der Jeep schlitterte um eine vereiste Kurve. Jules’ Hand fuhr zum Türgriff.
    »Okay«, sagte er. »Lass uns noch mal von vorn anfangen. Warum bist du hier?«
    Am liebsten hätte sie gelogen. Ihm weisgemacht, das alles sei ein großer Zufall, doch das würde er ihr ohnehin nicht abkaufen. Wenn es ihr nicht gelänge, ihn auf ihre Seite zu bringen, würde er womöglich alles ruinieren.
    »Wie weit ist es bis zur Schule?«
    »Fünf, vielleicht sechs Meilen.«
    »Fahr langsam«, sagte sie. »Und du fängst an.«
    Wieder warf er ihr einen ernsten Seitenblick zu, dann konzentrierte er sich auf die Windschutzscheibe. »Ich brauchte einen Job.«
    »Unsinn! Du hast weder die Geduld noch den Wunsch, Kindern das Badmintonspielen beizubringen.«
    »Vielleicht habe ich mich geändert.«
    Sie stieß ungläubig die Luft aus. »Sicher.« Wie kompliziert wurde die Sache denn noch? Jules rutschte nervös auf ihrem Sitz hin und her, dann wandte sie sich wieder Trent zu. »Lass uns zur Sache kommen. Wir haben uns beide aus einem anderen Grund in Blue Rock beworben.«
    Sie bemerkte, wie sich seine Kiefermuskeln unter dem Bartschatten anspannten. »Na schön, ich gebe es zu. Warum bist du hier?«
    »Ich will Shaylee rausholen.«
    »Dann tu das.«
    »Das geht nicht so einfach. Sie ist auf richterliche Anweisung hier.«
    Trent fluchte unterdrückt, doch sie hatte nicht den Eindruck, als würde ihn das überraschen. »Sie hat doch einen reichen Vater, oder? Kann er nicht irgendeinen Superanwalt engagieren, der sie da raushaut?«
    »Max scheint der Ansicht zu sein, die Schule würde ihr guttun«, sagte Jules, die die Anstrengung des Tages in den Knochen spürte. »Und ausnahmsweise ist Edie derselben Meinung.«
    »Aber du nicht.«
    »Ich habe ein paar Recherchen angestellt. Hier ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. All das pseudochristliche Geschwafel klingt in meinen Ohren nicht glaubhaft. Ich habe die Villa am Lake Washington gesehen. Jemand macht ein großes Geschäft mit den verkorksten Jugendlichen. Das Ganze kommt mir so echt vor wie Disneyland.«
    »Und dann ist da noch die Sache mit Lauren.«
    »Du hast’s erfasst. Ihr Verschwinden macht mir Angst,

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