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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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nippten. Neben dem Wachhaus parkte ein Streifenwagen vom hiesigen Büro des Sheriffs.
    Mit einem Knoten im Magen lenkte Jules ihren Volvo zum Personalparkplatz und redete sich ein, dass schon alles gutgehen würde.
    Die Tür des Streifenwagens wurde geöffnet. Ein Deputy stieg aus und kam auf sie zu.
    Das fängt ja gut an, dachte Jules und hoffte, nicht auch noch der Polizei etwas vormachen zu müssen. Sie stellte den Motor ab und kurbelte das Seitenfenster herunter. Sofort wurde es im Wageninneren eiskalt.
    Der Deputy war klein und stämmig, seine dick gefütterte Jacke ließ ihn noch kräftiger erscheinen. Auf seinem Kopf saß ein breitrandiger Hut. Sein Namensschild besagte, dass er Frank Meeker hieß.
    »Entschuldigen Sie, Ma’am«, sagte er. »Sie können hier nicht durch. Der Zutritt zur Schule ist heute Abend verboten.«
    »Ich verstehe.« Sie schenkte ihm ihr freundlichstes Lächeln. »Aber ich gehöre zum Kollegium.« Gott, war das kalt! Der Wind schnitt durch ihren Pulli, und sie musste sich alle Mühe geben, um nicht mit den Zähnen zu klappern
    Meeker runzelte die Stirn. »Dann stehen Sie auf der Liste.« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Das nehme ich an, ja. Julia Farentino ist mein Name. Ich wurde erst diese Woche eingestellt. Oberstudienrätin Hammersley hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass jemand unterwegs ist, um mich abzuholen.«
    »Hat sie erwähnt, dass die Schule Schauplatz eines Verbrechens wurde?«
    »Sie sagte, es habe einen Unfall gegeben.«
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. Er beugte sich vor und ließ den Blick durchs dunkle Wageninnere schweifen. »Ich würde gern Ihren Ausweis sehen.«
    »Sicher.« Jules wühlte in ihrer Handtasche, fand ihre Brieftasche und zog den Führerschein aus seiner Plastikhülle.
    »Einen Augenblick, bitte.« Meeker kehrte zum Streifenwagen zurück. Bibbernd nahm Jules ihre Jacke vom Beifahrersitz und schlüpfte hinein, doch sie fühlte sich bereits wie ein Eisklotz. Schnell ließ sie den Motor wieder an und stellte die Heizung auf die höchstmögliche Stufe, dann suchte sie ihre Jackentaschen nach den alten Strickhandschuhen ab und streifte auch diese über. In dem Moment hörte sie in der Ferne das Dröhnen eines Motors. Sie blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und entdeckte zwei Scheinwerfer in der Dunkelheit, die auf der anderen Seite des Tors auf sie zukamen.
    Der Abholdienst.
    Ein Jeep tauchte aus dem Schneegestöber auf und bremste am Wachhaus ab. Das Fahrerfenster glitt herunter, der Fahrer wechselte ein paar Worte mit dem Wachmann, und einen Augenblick später schwang das Tor auf, und der Jeep rollte hindurch, direkt auf sie zu. Neben ihrem Volvo hielt er an. Die Tür öffnete sich, und Jules, die sich dem Fahrer lächelnd zuwandte, wäre vor Schreck fast in Ohnmacht gefallen.
    Der Mann, den sie da von der Seite erblickte, war niemand anders als Cooper Trent!
    Nein, das kann nicht sein, das bildest du dir nur ein!
    Nie und nimmer war er hier auf diesem Parkplatz!
    Ihr Unterbewusstsein musste ihr einen Streich spielen, kein Wunder, übermüdet, wie sie war.
    Nichtsdestotrotz schnellte ihr Puls in die Höhe, und ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt.
    Cooper Trent war aus ihrem Leben verschwunden.
    Für immer.
    Oder etwa doch nicht?
    Nein, das war einfach nicht möglich. Was für ein Alptraum!
    Trotzdem gab es nichts daran zu rütteln, dass er jetzt hier vor ihrem Wagen stand und noch genauso unverschämt gut aussah wie vor sieben Jahren.
    Die staubigen Chaps und der zerbeulte alte Stetson waren allerdings verschwunden, genau wie das großspurige Cowboygrinsen. Stattdessen trug er verwaschene Levi’s, ausgetretene Stiefel und eine Lammfelljacke. In seinen Haaren fingen sich Schneeflocken.
    Bei seinem Anblick schlug ihr albernes Herz höher.
    »Was zum Teufel machst du hier?«, fragte sie durchs offene Fenster.
    Er zögerte eine Sekunde, blickte über die Schulter, um sicherzugehen, dass der Deputy ihn nicht hören konnte, und begegnete dann wieder ihrem Blick. »Weißt du, Jules«, fragte er mit der tiefen, rauhen Stimme, die sie so sexy fand, »das ist genau das, was ich dich fragen wollte.«

Kapitel achtzehn
    J ules beschloss, dass der Alptraum schlicht und ergreifend noch schlimmer geworden war. Wie groß waren die Chancen, dass von allen Menschen auf der Welt ausgerechnet Cooper Trent an diesem abgeschiedenen Fleckchen Erde vor ihr stand? Der Mann, den sie nie mehr hatte wiedersehen

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