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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Wades Ziegenbärtchen war so starr wie der Blick, mit dem er Eric Rolfe bedachte.
    »Diese Schlampe hat mich geschlagen!«, beharrte Eric und deutete nun wieder auf Lucy.
    »Das hat sie gerade selbst zugegeben«, pflichtete Wade ihm bei.
    »Ich wollte mich lediglich verteidigen, doch da hat sie« – er deutete mit dem Daumen auf Shaylee – »sich eingemischt und ist auf mich losgegangen.«
    »Stimmt es, dass du angefangen hast?«, fragte Hammersley, an Lucy gewandt.
    »Natürlich stimmt das! Die blöde Fotze war’s!«, tönte Rolfe.
    »Das reicht!« Wade fasste den CB am Arm und führte ihn aus dem Raum.
    Hammersley kniff die Augen zusammen. »Gibt es irgendwelche Zeugen?«
    Die Schüler wandten sich ab, da sie Angst hatten, in die Auseinandersetzung hineingezogen zu werden. Shaylee konnte ihnen keinen Vorwurf daraus machen; sie hatten nichts damit zu tun.
    »Lucy hat recht«, sagte Ethan schließlich. »Eric hat sich über Nonas Tod lustig gemacht. Lucy hat ihn gebeten, damit aufzuhören, und als er trotzdem weitermachte, hat sie zugeschlagen. Sie, ähm, Shaylee meine ich, hat Lucy nur helfen wollen.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass sie Hilfe brauchte«, sagte Hammersley. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und einer der Deputys stürmte in voller Montur, die Waffe griffbereit, herein.
    »Gibt es hier ein Problem?«, fragte er.
    »Ich denke nicht«, erwiderte Vater Jake und sah Hammersley fragend an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, Officer, wir haben alles unter Kontrolle.« Dann, mit einem scharfen Blick auf Shay: »Oder?«
    »Sicher«, bestätigte Shay rasch, eifrig darauf bedacht, keinen Ärger zu bekommen, auch wenn sie wusste, dass es dafür zu spät war. Als sie den Gemeinschaftsraum verließ, um in ihr Zimmer zu gehen, spürte sie Vater Jakes Blick in ihrem Rücken.
    Ihr war klar, dass es ein Riesenproblem gab, da machte sie sich nichts vor. Tief im Innern wusste sie, dass sie sich soeben einen Feind fürs Leben geschaffen hatte: Eric Rolfe würde sie damit nicht davonkommen lassen.

    »Du musst mir einen Gefallen tun«, sagte Trent und betete, dass seine Handyverbindung bei dem Sturm nicht abbrach. Vorsichtig lenkte er den Jeep die kurvige Straße zum Wachhaus hinunter.
    »Und was für einen?«, drang Larry Sparks’ Stimme durch das statische Rauschen. Sparks war ein alter Freund von ihm und arbeitete als Detective für die Oregon State Police. Als die OSP Hilfe gebraucht hatte, einen entflohenen Häftling dingfest zu machen, der bereits die Grenzen von Oregon und Idaho nach Montana überquert hatte, hatte Trent geholfen, den Ausbrecher aufzuspüren, und ihn in Handschellen zurück nach Oregon geschickt. Sparks war ihm also einen Gefallen schuldig, wenn nicht gar mehrere.
    »Ich bin an der Blue Rock Academy. Dort hat es Ärger gegeben«, erklärte Trent und schaltete vor einer scharfen Kurve einen Gang zurück.
    »Ich habe davon gehört. Schlimme Nachrichten. Eine Tote, ein Mensch in kritischem Zustand.«
    »Richtig. Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber ich hoffe, du kannst mir Näheres sagen, mich mit offiziellen Informationen versorgen, denn hier üben sich alle in Ausflüchten und Schönrederei. Es wäre sogar legal, denn ich habe vor, mich vom hiesigen Sheriff, einem Hinterwäldler namens O’Donnell, als Deputy anheuern zu lassen. Ich werde dich als Referenz nennen.«
    »Alles klar«, tönte Sparks’ Stimme aus dem Handy. »Wenn du offiziell im Dienst bist, reden wir weiter.«

    Wo zum Teufel war diese verdammte Schule? Schon vor über dreißig Minuten war sie in die Privatstraße eingebogen!
    Jules’ Muskeln fingen an zu schmerzen, und sie konnte sich kaum noch auf den schmalen Lichttunnel konzentrieren, den die Scheinwerfer ihres Volvos in die Dunkelheit schnitten. Es schneite immer noch heftig.
    Endlich kam sie an einem weiteren Schild vorbei, das sie auf eine Lichtung mit einem beleuchteten Parkplatz wies. Langsam steuerte sie auf das Wachhaus zu.
    Hier war alles gleißend hell, die massive Steinmauer mit dem Wachhaus von Scheinwerfern angestrahlt. Zwei riesige Stahltore verliehen dem Ganzen das Aussehen einer Festung.
    Ein paar Fahrzeuge, auf denen der Schnee schon gut zehn Zentimeter hoch lag, standen auf dem Parkplatz, und vor dem Haupteingang hatte ein schmutziger Nachrichtenvan mit dem Logo und der Rufnummer eines Fernsehsenders aus Medford Position bezogen. Drinnen, so konnte Jules durch die Fensterscheiben erkennen, saßen zwei Leute, die an Thermosbechern

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