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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Obwohl das nicht bedeuten musste, dass seine Presseagentin sie nicht an jemanden bei der
Signierstunde weitergegeben hatte. Da er annahm, dass das der Fall war, öffnete er die E-Mail, statt sie einfach zu löschen, und seine Augen wurden schmal. Die Nachricht war nicht, was er erwartet hatte.
    Von: Edie Miller
An: [email protected]
Datum: 01.12.08 14:16:31
Betreff: GEFAHR!!
     
    dringend muss sie HEUTE treffen im NGA cascade cafe warte bis sie zumachen ihr leben in gefahrmeins auch ps bin nicht verrückt
     
    [email protected]
     
    »Ach, tatsächlich«, murmelte er, als er das Postskriptum las.

8
    Edie Miller setzte sich den Knopf des kabellosen Headsets wieder ins Ohr.
    Sie würde nicht davonlaufen. Sie würde sich nicht verstecken.
    Sie würde sich doof stellen.
    »Meine Sicherheit und mein Wohlergehen? Hm, na so was, ich habe keine Ahnung, w-wovon Sie sprechen. Mir geht es gut.« Ihre Stimme zitterte merklich, denn die gespielte Unerschrockenheit wollte sich nur langsam einstellen.
    »Kommen Sie, Miss Miller. Spielen wir keine Spielchen miteinander«, durchschaute der Anrufer sie mühelos. »Wir wissen beide, dass Sie heute im Hopkins-Museum waren.«

    Ihre Hände begannen zu zittern, und der Jeep geriet aus der Spur. Ein UPS-Lieferwagen links von ihr hupte, worauf Edie wieder einscherte. Sie setzte den Blinker und steuerte den Jeep auf die innere Spur des Dupont Circle.
    Auf Eis. Du musst die Angst auf Eis legen.
    »Natürlich war ich im Museum«, antwortete sie. Die besten Lügen waren die, die der Wahrheit am nächsten kamen. »Ich bin jeden Montag im Museum. Das ist der einzige Tag der Woche, an dem ich Fotos der Sammlung machen kann. Aber das wissen Sie ja bereits.« Sie stieß einen theatralischen Seufzer aus, in der Hoffnung, dass sie wie eine erschöpfte und resignierte Arbeiterameise klang. »Linda von der Lohnbuchhaltung droht mir schon seit Wochen, mich zu melden, weil ich nicht stemple, wenn ich das Museum verlasse. Ich weiß, ich weiß. Echt schlechte Angewohnheit. Schätze, ihr Jungs von der Buchprüfung habt mich jetzt doch noch erwischt, nicht wahr?«
    »Ist es ebenfalls eine Angewohnheit von Ihnen, das Museum über die Feuertreppe zu verlassen?«
    »Oh je … er- wischt !« Nervös lachte sie. Die Lügen überschlugen sich. »All diese rauchfreien Gebäuden machen es für uns Süchtige immer schwerer, an unsere Dosis Nikotin zu kommen.«
    »Und was ist mit Ihrer Tasche? Sie haben sie auf dem Schreibtisch liegen lassen. Ist das eine weitere Ihrer schlechten Angewohnheiten?«
    Edie trat auf die Bremse, um einem geradezu lächerlich langen Stretch-Hummer auszuweichen. »Ja, nun, was soll ich sagen? Zerstreut ist mein zweiter Vorname.«
    »Laut Ihres Führerscheins ist Ihr zweiter Vorname Darlene. Bezauberndes Foto, möchte ich hinzufügen. Aber ich hatte schon immer eine Schwäche für Mädchen mit lockigen Haaren.«
    Edie zermarterte sich das Gehirn nach einer Antwort, denn langsam gingen ihr die Lügen aus.
    Fest entschlossen, nicht wie Jonathan Padgham zu enden, verlieh
sie ihrer Stimme eine gehörige Dosis vorgetäuschter Ungläubigkeit. » Sie haben mein Portemonnaie? Gott sei Dank! Ich hatte mich schon gefragt, wer … Sie werden doch so liebenswürdig sein und es zurückgeben, nicht wahr? Es wäre furchtbar ärgerlich, alle meine Karten sperren lassen zu müssen.«
    »Kein Grund zur Sorge. Ich habe mir bereits die Freiheit herausgenommen, Ihre Kreditkarten sperren zu lassen. Ich habe auch Ihr Girokonto und Ihr Sparkonto abgeräumt. Meine Güte, was für ein sparsamer Pfennigfuchser Sie doch sind! Sie haben fast dreißigtausend Dollar angehamstert.«
    Die haben meine Konten abgeräumt. Wie in Gottes Namen waren sie an die Sicherheitscodes für … Der korrupte Cop. Er hatte sicher Zugang zu weiß Gott was für Daten. Ihrer Handynummer. Ihrer Sozialversicherungsnummer. Jeder computergestützten Big-Brother-Datenbank unter der Sonne.
    »Ich würde Ihnen mit Freuden eine Belohnung zahlen, wenn Sie mir mein Portemonnaie zurückgeben«, kämpfte sie um einen Halt, einen Strohhalm, irgendetwas , an dem sie sich festhalten konnte. »Ich wäre Ihnen auch sehr dankbar, wenn Sie die Lohnbuchhaltung nicht wissen lassen, dass ich heute ein paar Stunden früher gegangen bin. Ich hatte mörderische Kopfschmerzen und …«
    » Du sollst nicht lügen !«, bellte ihr der Anrufer ins Ohr. Einen Sekundenbruchteil später, so als habe er sein Temperament wieder gezügelt, sagte er ruhig: »So

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