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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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er, und es klang eher beiläufig.
„Du trägst seinen Sohn in dir.“
„Aber“, hauchte Miriam, „mir ist… Und Salome sagte im
Scherz, dass die Anzeichen so ähnlich… Aber ich, du und
ich, wir…“ Voller Scham brach Miriam ab.
Jussup legte ihr die Hand auf den Arm. „Wenn wir vom
Nadro zurück sind, werden wir Weib und Mann. Ich liebe
dich, und ich habe es dem Herrn versprochen. Dein Sohn,
des Herrn Sohn, wird auch mein Sohn sein. So ist der Wille
des Herrn, und so ist auch mein Wille. Zu Großem ist unser
Sohn bestimmt, sagt der Herr.“
„Aber…“ Die grenzenlose Verlegenheit stand noch immer
in Miriams Gesicht.
„Der Herr ist allmächtig. Er allein weiß, was richtig ist
und was er tut. Lass uns eilen!“ Und Jussup benötigte Kraft,
um den Esel von einem saftigen Zweig weg und in den
gewohnten Trott zu bringen.

16.
    „Wir haben die Angreifer einfach schwer betäubt,
zunächst die Wachen, dann die Schlafenden.“
VonEtali lachte im Erinnern. „Später mussten wir mit den
Angegriffenen ähnlich verfahren. Die wollten sich über die
scheinbar Schlafenden hermachen und sie erschlagen.
Barbaren eben.
    Es war kein leichtes Stück Arbeit, die nicht zur Siedlung
Gehörigen im Beiboot zu verfrachten und sie weit entfernt
abzusetzen. VomBergo hätte es sich gewiss leichter machen
wollen und fürs Annullieren…“ VonEtali unterbrach, sah
von AmUlzo auf AusGarmi, die vor einer Weile dem
Gleiter entstiegen waren. „Wo ist er eigentlich?“
    „VomBergo ist tot“, sagte AmUlzo, ohne jemanden
anzusehen.
Die Nachricht löste Bestürzung aus.
Aber während VonEtali gedankenvoll betroffen schwieg,
sagte VonElisi: „Ach!“
Mehr als Trauer um den Gefährten drückte dieses eine
Wort VonElisis Unverständnis und zugleich Vorwurf aus.
Es klang wie: ‘Das bringt eure Eigenmächtigkeit ein’.
AmUlzo blickte sie an. Er sah Ablehnung in ihren Augen,
Verachtung. Und er wusste, es würde Schwierigkeiten
geben.
„Wie ist es geschehen?“, fragte VonEtali leise. Eine
Ahnung hatte sie befallen.
„Dass er für – diese Zivilisierten unsichtbar war, wurde
ihm zum Verhängnis. Ein Unglücksfall. Es gab da einen
Zwist, und er wurde zufällig von einer Waffe, von einem,
der da angriff, ins Zentrum getroffen.“ AmUlzo drückte
sich mit einem Blick auf VonElisi bewusst unbestimmt aus.
Und diese bemerkte prompt: „Und was hatte VomBergo
in unmittelbarer Nähe eines Waffengangs dieser Menschen
dort zu suchen? Seine Aufgabe war hier.“
„Ja“, bestätigte AmUlzo mit Nachdruck. „Unsere Aufgabe
ist hier – auf diesem Planeten. Unbekanntes birgt stets
Risiko.“
„Gewiss. Man muss es nur nicht suchen.“
„Wo ist es denn passiert?“, fragte scheinbar unbefangen
ImUbtali.
AmUlzo antwortete nicht sofort. „In der Nähe unseres
vorigen Operationsgebietes“, sagte er dann ein wenig
unwillig, „wir haben dort einen Kommunikator
zurückgelassen.“
„Den InMori sicher nicht gefunden hätte…“ Es war nicht
herauszuhören, ob VonElisi dies ernst meinte.
„Ein teurer Kommunikator“, murmelte AmWerko.
„Und den man nur zu dritt aufnehmen kann“, spottete
ImUbtali bissig.
„Halt dich zurück!“, fauchte AmUlzo. „Ich bin der
Leitung verantwortlich, nicht dir!“
ImUbtali bejahte stumm. „Das bist du – zum Glück!“,
bestätigte sie hochmütig. „Kommt!“, forderte sie VonElisi
und AmWerko auf. „Es gibt zu tun. Die bereiten ein
Siegesfest vor, obwohl sie mit der Niederlage ihrer Feinde
so viel zu tun haben wie VomBergo mit…“ Sie brach mit
einem bezeichnenden Blick auf AmUlzo ab. „Wir erfahren
vielleicht etwas Neues über sie.“
„Was war wirklich?“ fragte VonEtali, als sich die drei
Gefährten außer Hörweite befanden.
     
„Es war tatsächlich so, wie ich gesagt habe“, antwortete
    AmUlzo, „nur dass VomBergo zwischen einer feindseligen
Patrouille der Okzidentalen und unseren Freunden stand
und diese lebensbedrohlich bedrängt wurden. Durch eines
der Reitpferde wurde er zunächst zufällig und nicht
lebensgefährlich verletzt. Zwei der vier Angreifer hat er
getötet, beim dritten aber geriet er wirklich versehentlich in
die Stoßrichtung von dessen Lanze.“
„…Jussup und die Seinen – Miriam?“
    AmUlzo lächelte. „Er ist unser Mann“, sagte er. „Sobald
er von seiner kleinen Reise zurück ist, wird er sich mit
Miriam vermählen und den Sohn des Allmächtigen…“,
AmUlzos Lächeln verstärkte sich, „auch als den seinen
ansehen und ehren.“
„Und wie wird es

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