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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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prächtigeren
Bekleidung nach: der Anführer. Dieser trat auf Jussups
Begleiter zu und sagte harsch: „Woher des Wegs und
wohin? Na!?“ Doch er ließ den Angesprochenen stehen und
wandte sich lüstern der Magd zu, die ängstlich bis an das
Gebüsch zurückwich. Er hielt ihr das Schwert ans Gesicht.
„Eine Schöne, schau an“, sagte er.
„Da“, hauchte AusGarmi. Sie fuhr mit dem Greifer in das
Hologramm und wies erschrocken auf Jussup, der zu
seinem Dolch griff.
„Aus Zahreth, Herr. Wir sind zum Nadro unterwegs.“
Jussups Begleiter sagte es unterwürfig und hastig.
„So, so, zum Nadro.“ Der Krieger ließ von dem Mädchen
ab und stellte sich vor den Mann, der ihn um Haupteslänge
überragte. „Zu diesem Scharlatan, dem irren Wäscher also,
diesem Schwätzer, der die Götter verhöhnt. Na, ich denke,
lange wird der Statthalter sich das nicht mehr mit ansehen.
Entweder wir reißen dem Betrüger die Lästerzunge heraus,
oder er wird den Löwen zum Fraß vorgeworfen.“ In sein
Lachen stimmten die Begleiter ein.
Da wandte sich der Okzidentale erneut Miriam zu. „Steh
doch mal auf, du heller Schein der Morgenröte, dass ich
dich in deiner ganzen Schönheit bewundern kann!“, rief er
und zwang sie – mit Hilfe seiner Waffe, die er ihr unters
Kinn hielt –, sich zu erheben. Als er sich an ihren Kleidern
zu schaffen machte, sprang Jussup hinzu.
Durch das Hologramm lief eine Störung.
Dann sahen sie Jussup am Boden liegen, und der Krieger
sagte: „Na so was – greifen eine Patrouille des Statthalters
an. Das, meine Lieben, kann ich aber nicht dulden.“ Er rief
seinen Begleitern einen Befehl zu, die eilfertig von ihren
Reittieren glitten und auf die verstört Dastehenden zueilten
oder zueilen wollten.
Da überschlugen sich die Ereignisse.
AusGarmi und AmUlzo hatten sich auf die fiesen
Handlungen des agierenden Anführers konzentriert, auf
VomBergo, den sie ob seines Unfalls mit dem Pferd für
aktionsunfähig hielten, nicht geachtet. Jetzt aber gewahrten
sie, wie der sich aufbäumte, dem ihm am nächsten
Befindlichen einen gewaltigen Schlag versetzte, der diesen
zu Boden schmetterte. Den zweiten Krieger ließ VomBergo
unmittelbar dem ersten folgen.
Der dritte jedoch zückte seine Kurzlanze und stürzte auf
Jussup zu, der, kauernd und noch angeschlagen, nach
seinem Dolch fingerte.
Zwischen dem Angreifer und dem Zimmerer aber befand
sich unsichtbar VomBergo. Die Lanze fuhr in dessen Leib,
und der Schaft der Waffe bohrte sich in den Körper des
Okzidentalen, der dadurch in seinem wütenden
Vorwärtsdrang jäh schmerzhaft abgebremst wurde.
Schwer getroffen richtetet sich VomBergo hoch auf, ließ
seinen rechten Tentakel auf den Kopf des Lanzenträgers
niedersausen und fiel dann in sich zusammen. Aus seinen
Wunden floss in dickem Schwall Odem.
Da schrie der Anführer etwas, das in einem Kratzen der
Töner unterging, schwang sich auf sein Pferd und preschte
davon, zunächst unmittelbar auf den bereits nahen Gleiter
zu.
AmUlzo war verstört zum Langsamflug übergegangen.
Er sah und war sich darin sicher, dass für VomBergo jede
Hilfe zu spät kam. Die Lanze war in dessen Körperzentrum
gedrungen, hatte die Biofunktionen gelöscht.
Trotz des Schmerzes um den Gefährten überdachte
AmUlzo sein weiteres Handeln. Was würde geschehen,
wenn die zu Tode Geängstigten nun auch noch mit dem
Monstrum von Gleiter konfrontiert werden. Schon wollte
er, in der Hoffnung, noch nicht entdeckt worden zu sein,
wenden, als er den fliehenden Reiter auf die Maschine
zukommen sah. Da erfasste ihn ein wilder Grimm. Und
ohne im Geringsten zu zögern, jagte er den Annulistrahl auf
den Okzidentalen, der sich in Augenblicken mitsamt dem
Pferd in Asche auflöste.
Gleichzeitig aber sah AmUlzo, dass drei der Menschen –
offenbar nun doch angesichts des Gleiters – in höchster
Angst flohen, der verletzte Jussup ihnen kriechend folgen
wollte.
AmUlzo handelte konzentriert schnell. „Übernimm!“, rief
er hastig. „Schneid ihnen den Weg ab, betäube sie und
bring sie hierher. Ich kümmere mich um den…“
Er ergriff den Schild, ließ sich aus dem Gleiter fallen und
wandte sich Jussup mit dem Ruf zu: „Halt ein, Jussup!
Bleib!“, wobei er noch geistesgegenwärtig die Kunststimme
auf höchste Lautstärke regelte und mit Hall versah.
AmUlzo näherte sich langsam Jussup, vermied dabei jedes
Geräusch.
Der Verängstigte lag rücklings, gestützt auf den
Ellenbogen, bereit, in dieser Stellung irgendwohin zu
kriechen. Allein

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