Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
kenne den Mann! Er wohnt über meinem Büro und ich habe ihn in genau der gleichen Situation erlebt.“
Kitty stieg gerade ins Taxi.
„Da fährt sie weg!“ rief Sabine und zeigte aufgeregt auf das anfahrende Taxi.
„Wer?“
„Sabine! Ich sah sie gerade ins Taxi steigen“, behauptete Sabine.
„Sie fährt weg!“ rief Peter dem Kommissar zu und setzte sich in Bewegung. Beide stürzten auf die Straße, Sabine hinterher. Sie ergriff ihre Koffer und hastete damit ins Hotel, zum Aufzug, und da der nicht gleich kam, die Treppe hoch zum ersten Stock. Dort wartete sie, bis der Aufzug endlich hier ankam und sie in ihr Zimmer brachte.
Oder vielmehr in Kittys Zimmer.
3
Peter konnte gerade noch ein Taxi um die Ecke ver schwinden sehen.
„Haben sie die Nummer des Taxis?“ fragte Puggelli schwer atmend. Der kurze Spurt hatte ihn ganz außer Puste gebracht.
Peter schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Chance, es zu lesen“, sagte er niedergeschlagen.
„Wo ist denn die junge Dame, mit der sie gerade gesprochen haben“, fragte Puggelli. „Ich hatte den Eindruck, dass sie uns gefolgt ist.“
Peter schaute sich um. Der Eingang zum Hotel war immer noch verstopft von Reisenden, die mit ihrem Gepäck hineinstrebten. „Ich kann sie nicht sehen.“
„Dann habe ich mich getäuscht. Sie wird wohl drin sein. Kommen sie, wir wollen drinnen nachfragen.“
Die Rezeption war jetzt umlagert, alle wollten ihre Schlüs sel haben. Der Reiseleiter stand abseits und beobachtete seine Schäfchen. Sie gingen zu ihm hin über, und Peter stellte sich und den Kommissar vor. „Wir suchen Fräulein Sabine Müller. Welche von den Damen dort ist es?“
Der Reiseleiter schaute sich aufmerksam um und meinte dann: „Fräulein Müller ist hier nicht dabei. Entweder ist sie noch draußen oder schon auf ihrem Zimmer.“
„Das kann man ja feststellen“, sagte Puggelli. Er ging zur Rezeption und verhandelte Kurz mit der Empfangsdame. „Sabine Müller hat ihren Schlüssel noch nicht abgeholt“, sagte er, als er zurückkam.
Der Reiseleiter blickte sich in der Halle um und ging dann zur Rezeption hinüber, wo er einen nach dem anderen musterte. Dann kam er wieder zurück. „Sie ist bestimmt nicht hier.“
„Kommen sie“, befahl Puggelli, und sie gingen vor das Hotel. Aber da war niemand mehr. Der Fahrer stieg gerade in den Bus und fuhr ihn weg.
„Dann hat Fräulein Funke richtig gesehen“, sagte Peter.
„Was hat Fräulein Funke gesehen?“ fragte der Reiseleiter.
„Sie sagte vorhin, sie sähe Fräulein Müller gerade in ein Taxi steigen“, erklärte Peter. „Wir sahen dann nur ein Taxi wegfahren. Die Nummer konnten wir nicht mehr feststellen.“
„Ich werde sofort versuchen, den Fahrer ausfindig zu machen“, versprach Puggelli und begab sich zum näch sten Telefon.
4
Sabine duschte und zog sich frisch an. Eigentlich kann mir gar nichts passieren, dachte sie. Nicht, solange Dr. Schwarz mich für Kitty hält. Ob er wohl noch da unten sitzt und auf Sabine Müller wartet? Es wäre nur peinlich, wenn er mich in Gegenwart anderer, die mich kennen, mit ’Fräulein Funke’ anredet.
Sie überlegte, ob sie den ganzen Abend im Zimmer verbringen oder sich sofort von der Gruppe absetzen sollte. Morgen früh würde sie es ohnehin tun, um auf dem Flugplatz Kitty und den anderen Mann, der auch Dr. Schwarz sein wollte, zu beobach ten und gegebenenfalls mitzufliegen. Aber wenn diese Beobachtung nichts ergab - sollte sie dann nicht lieber doch mit der Gruppe wie geplant nach der Schweiz fahren, um dort wenigstens die eine Million anzule gen? Das war natürlich riskant, aber - - -
Hierher zu kommen war auch riskant, stellte sie fest, und es war gut so, denn so habe ich den offenbar richtigen Dr. Schwarz kennengelernt. Der andere, der mit Kitty zusammen war, ist demnach ein Betrüger. Und übrigens: Solange ich bei der Reisegruppe bin, bin ich noch mitten drin im Geschehen und kann die Gefahren erkennen, konstatierte sie und beschloss, es auch weiterhin so zu halten.
Dann muss ich als erstes die Million in den Hotelsafe bringen, fiel ihr ein. Sie nahm die Schmuckkassette mit den Tausend - Dollar - Scheinen, die sie heute früh auf dem Weg vom Residenza zum Busparkplatz aus dem Schließfach am Bahnhof geholt hatte, fuhr hinunter und gab die Kassette an der Rezeption ab mit der Bitte, sie in den Safe einzuschließen.
„Zimmer 433“, sagte die Empfangsdame und schaute in ihrer Liste nach. „Fräulein Funke!
Weitere Kostenlose Bücher