Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
später erschien die falsche Sabine Müller, also Kitty, und wollte die Tasche haben. Als Niko laos ihr erzählte, dass Sabine die Wertpapiere aus der Tasche gerade abgeholt hatte, reagierte sie so, dass er Angst um Sabine bekam und bei der Polizei anrief. Nun wartet der Polizist auf seinen Kollegen, der gerade irgendwo unterwegs ist. Er selbst kann nichts unternehmen, denn er darf den Posten nicht verlassen. Ich habe ihm natürlich einige Anweisungen geben."
9
"Gott sei Dank, dass sie endlich da sind", sagte der sympathische Polizeibeamte, als sie das Poli zeirevier in Patmos betraten. "Ich habe überall versucht, sie zu erreichen."
"Was ist los?" fragte Grigorios.
Peter wartete gespannt auf die Antwort. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass irgend etwas ganz furchtbares passiert war. Angst stieg in ihm hoch.
"Ich weiß nicht, ob ich recht habe", sagte der Beamte. "Aber ich habe den Verdacht, dass man die Dame, mit der Dr. Schwarz gestern hier war, ent führt hat. Sie heißt ja gar nicht Funke, sondern Sabine Müller, wie ich hörte."
Peters Herzschlag drohte auszusetzen.
"Erzählen sie", sagte Grigorios knapp.
"Ich kam gegen 15 Uhr am Hafen vorbei. Dort lag ein Motorboot. Fräulein Müller war wohl gerade an diesem Boot vorbeigegangen und kam auf mich zu, hat mich aber nicht bemerkt. Ich war auch noch ziemlich weit weg. Sie trug eine Reisetasche. Ein Taxi überholte sie, hielt an. Eine Dame stieg aus. Das Taxi fuhr weiter. Die Dame ging auf Sabine Müller zu, vom Boot kam ein Mann und näherte sich Sabine Müller von hinten. Die drei sprachen etwas zusammen, dann nahm der Mann Sabine Müller die Reisetasche ab. Sie stiegen alle ins Motorboot, das dann gleich darauf mit Vollgas losfuhr."
"Wie kommen sie auf eine Entführung?"
"Es ging alles so schnell, dass es mir erst zu Bewusstsein kam, als das Motorboot abfuhr. Da war es zu spät, um einzugreifen. Mir schien, als wenn die beiden, die Frau und der Mann, eine drohende Haltung einnahmen und Sabine Müller nötigten. Sie schien auch so merkwürdig passiv mitzugehen."
"Was haben sie dann getan?"
"Ich wusste, dass die Dame, die gestern mit ihnen hier war, irgendetwas mit den Millionenraub zu tun hatte. Deshalb habe ich einen Fischer, der gerade ankam, gezwun gen, mit mir hinter dem Motorboot herzufahren. Natürlich war das Motorboot viel schneller. Ich konnte aber beobachten, dass es zuerst in nördli cher Richtung fuhr und dann an der Nordspitze von Patmos nach Westen abbog. Als ich an die Nordspitze kam, war das Motor boot so weit weg, dass ich mich entschloss, die Verfolgung abzubrechen."
Peter hatte sich wieder gefasst. Er war jetzt eis kalt. "Haben sie das Motorboot", fragte er den Polizisten, "bis sie die Verfolgung aufgeben mussten, immer im Auge gehabt? Ich möchte wissen, ob es auch nur theoretisch möglich ist, dass es irgendwo angelegt hat."
"Ich habe es immer im Auge gehabt. Die können nirgendwo angelegt haben", antwortete der Beamte präzise.
Peter schaute auf die Uhr. "Es ist jetzt gegen 17 Uhr 30. In etwa einer Stunde wird es dunkel."
"Zum Hubschrauber" befahl Grigorios.
"Da ist noch etwas", sagte der Polizist.
"Ja?"
"Wir haben nach ihrem Anruf, Herr Kommissar, Sabi ne Müllers Zimmer, in dem auch Herr Dr. Schwarz wohnte", Gregorius warf Peter einen Blick zu, "untersucht und alles, was wir dort fanden, mitge bracht. Die Zimmer sind versiegelt."
"Gut. Wo sind die Sachen?"
Der Beamte öffnete einen Schrank und stellte eini ge Sachen auf den Tisch.
"Ist das alles?"
"Ja!"
"Es fehlt die Reisetasche von Fräulein Müller. Und die Wertpapiere sowie ihre Schmuckschatulle mit dem Bargeld sind auch nicht da."
"Dann los", sagte Grigorios. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen dieses verdammte Motorboot finden, bevor es dunkel wird."
Im Laufschritt eilten sie zum Hubschrauber und winkten dem Piloten von weitem zu, was der Mann auch richtig verstand. Als sie den Hubschrauber erreichten, liefen bereits die Rotoren. Sie hoben sofort ab.
"In welche Richtung?" fragte Peter.
"Wenn die Kursänderung nach Westen keine Finte war, befinden sie sich auf dem Weg nach Athen. Das wäre auch logisch."
"Haben wir so etwas wie eine Seekarte?"
"Natürlich. Unsere Hubschrauber sind für den Ein satz in dieser Gegend ausgerüstet."
Sie studierten die Karte. Grigorios griff nach Bleistift und Dreiecken und zeichnete den vermute ten Kurs ein.
"Wie weit können sie sein?", fragte Peter.
"Wir wissen nicht, wie schnell das Motorboot
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