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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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müde.
    „Ja, Oka san, morgen …“
    Amaya lächelte, tätschelte noch einmal kurz Sachikos Wange und rauschte mit überhöhter Geschwindigkeit aus dem Bad.
    Nach der Dusche, die ihre Gedanken und Gefühle nicht fortzuspülen vermochte, schlüpfte Sachiko in ein Sleepshirt, ließ sich auf ihr Bett plumpsen und war kurze Zeit später in einen unruhigen Schlaf gesunken.
     

 
     
    19)
     
    S eit nunmehr drei Tagen liefen die Dreharbeiten.
    Sachiko hatte bereits vorgestern einen ersten Blick in das überarbeitete Drehbuch werfen können. Um Mia Langston ihre neue Rolle schmackhafter zu machen, hatte man es kurzerhand umgeschrieben. Mia spielte zwar noch immer die Portia, aber um ihre Rolle etwas aufzupeppen, hatte man Portia jetzt zu einer aufgetakelten Blondine gemacht, die mit allen Mitteln versuchte, Thomas, gespielt von Aiden, von Kurraiko zu trennen … was ihr natürlich nicht gelingen sollte, denn der Film würde schließlich ein Happy End haben.
Sowohl Aiden als auch Sachiko hofften, dass Mia damit zufrieden sein würde und sie nicht mehr ständig mit ihren giftigen Kommentaren und Besserwissereien verfolgte, unter denen besonders Sachiko zu leiden hatte.
    Das Team kam gut voran, auch weil das Wetter bisher gut mitspielte.
    Einige mehr oder weniger belanglose Szenen waren bereits im Kasten und wenn Sachiko den Worten des Regisseurs Glauben schenken durfte, war er von ihrer eigenen Art, einen Vampir darzustellen, mehr als begeistert.
    Heute sollte die erste Kussszene gedreht werden und Sachiko war mit ihren Nerven am Ende.
    Es war die Szene, in der Thomas zum ersten Mal von Kurraiko träumt.
    In seinem Traum kommt er der kleinen Vampirin näher und die beiden küssen sich.
    Aiden, der Sachikos Zerrissenheit spürte, hielt sich so gut es eben ging von ihr fern, um sie nicht noch mehr zu belasten.
    Beinahe hätte er gequält aufgelacht!
Belasten … Gott, er war tatsächlich eine Belastung für das Mädchen, dem er sein Herz geschenkt hatte.
    Wenn das mal nicht bitter war.
    Sachiko hatte die Dicke der Mauer in ihrem Kopf verdreifacht, um nicht versehentlich Aidens Signale zu empfangen.
    Auch wenn er ihr versprochen hatte, dies nicht mehr zu tun, und sein Versprechen auch hielt, konnte sie ihn dennoch mit jedem Tag, den sie in seiner Nähe verbrachte, intensiver spüren.
    Sein Bemühen, Sachiko nicht zu belasten, war überdeutlich … und belastete sie daher umso mehr. Da biss sich die Katze in den Schwanz.
    Nur zu gerne hätte Sachiko ihm sein schlechtes Gewissen erleichtert. Aber was, bitteschön, hätte sie ihm denn sagen können?
    Hey, Aiden, mach‘ dir bitte keinen Kopf! Ich komm schon klar. Du solltest lieber auf deine eigene Sicherheit bedacht sein, denn es könnte durchaus passieren, dass ich dir heute deine Halsschlagader anzapfe und dich bis auf den letzten Tropfen leer sauge …?
    „ Hast du eigentlich schon irgendwelche Erfahrungen damit, wie man einen Mann so richtig heiß macht?“
    Sachiko erstarrte förmlich, als Mia plötzlich neben ihr auftauchte, und ihre ansonsten bleichen Wangen färbten sich blutrot.
    Mia lachte gehässig. „Hab‘ ich mir gedacht … ein Blümchen-rühr-mich-nicht-an. Wie niedlich.“
    Sachiko sah sich Hilfe suchend um.
    Selbst wenn Mia eine gute Freundin gewesen wäre, was sie definitiv nicht war, hätte Sachiko ihr nie und nimmer sagen können, was der Grund ihrer Unerfahrenheit mit Jungs im Allgemeinen und Männern im Besonderen war.
    „ Oh nein, nein!“
    John Spade war so plötzlich neben Sachiko aufgetaucht, dass sie erschreckt zusammenzuckte.
    „So geht das aber nicht …“, wetterte er und besah sich aufmerksam Sachikos Gesicht. „Mary!“, schrie er in Richtung der Trailer und fuhr dann grummelnd fort: „Wo ist diese verflixte Maskenbildnerin, wenn man sie braucht?“
    Spade taxierte noch immer Sachiko mit zusammengekniffenen Augen, als besagte Mary sich mit den sprichwörtlich wehenden Rockschößen näherte.
    „Ah, da bist du ja, Mary, sieh nur“, John Spade deutete aufgeregt auf Sachikos Gesicht, „kriegst du das hin?“
    Sachiko verstand nur noch Bahnhof, obwohl sie inzwischen froh war, über das, was auch immer ihren Regisseur so auf die Palme brachte.
    Alles war besser, als mit Mia auch nur für eine Minute alleine, und somit ihren Gehässigkeiten schutzlos ausgesetzt zu sein.
    Mary nickte dem Regisseur beruhigend zu. „Selbstverständlich, John, die Kleine hat wahrscheinlich gerade an etwas Nettes gedacht.“
    Die locker dahin geworfenen Worte

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