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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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der Maskenbildnerin trieben Sachiko die Schamröte ins Gesicht.
    Was Nettes, hm? Wenn Mary wüsste!
    „Komm mit, Sachiko!“, forderte Mary sie jetzt auf, „Aiden ist bereits fertig. Ich werde deine roten Wangen abdecken und dann kann’s losgehen.“
Jetzt endlich wurde Sachiko klar, was los war.
    Während sie hinter Mary in den Trailer kletterte, versuchte sie tief ein- und wieder auszuatmen.
    „Aufgeregt?“, kicherte Mary, während sie Sachikos Wangen mit Pinsel und bleicher Farbe bearbeitete.
    „ Ein wenig“, gab Sachiko leise zu.
    „ Ach Süße, ich würde dich ja wirklich gerne beruhigen und dir sagen, dass du nicht nervös sein musst … aber ganz ehrlich … ich beneide dich zutiefst.“ Ein tiefer Seufzer unterstrich Marys dahin gehauchten Worte.
Sachiko schloss die Augen und setzte ihre Atemübungen fort, bevor die Sache an Kontraproduktivität nicht mehr zu überbieten sein würde.
     

 
    20)
     
    „ U uuuuuuuuund CUT!!!“
    Wabernde rote Nebelschlieren tanzten vor Sachikos Augenlidern, als der Ausruf des Regisseurs sie langsam wieder in die Realität zurückholte.
    Gerade eben noch hatte sie an der muskulösen Brust ihres Filmpartners gelegen und sich ganz und gar ihrem allerersten Kuss hingegeben.
    Alles um sie herum hatte sich in Luft aufgelöst.
    Es gab nichts außer Aiden und ihr.
    Aiden war so behutsam gewesen, beinahe so, als ob er ihre Unerfahrenheit bemerkt hätte – was vermutlich tatsächlich der Fall war.
    Sachiko hatte alles ausgeblendet … Mia … Spade … das Kamerateam … und dann …
    Ihr Oberkiefer schmerzte und unbewusst glitt ihre Hand zu ihren Lippen.
    Grundgütiger! Was war denn nur in sie gefahren?
    Oder sollte sie sich besser fragen, was denn da plötzlich aus ihr gefahren war … genauer gesagt, aus ihrem Oberkiefer?
    So unauffällig wie möglich ließ Sachiko ihre Zungenspitze über ihre Zähne gleiten. Mit einem unterdrückten Stoßseufzer stellte sie fest, dass in ihrem Gebiss alles beim alten war.
    „Wunderbar! Perfekt!“
    John Spade kam zu Sachiko und Aiden herüber, um den beiden beglückwünschend auf die Schultern zu klopfen.
    Sachiko sah ebenso verwirrt aus wie Aiden.
    Was sollte das denn alles?
    Schließlich hatten sie doch nur eine Szene gedreht … okay … eine Kussszene.
    Bis auf die Tatsache, dass es Sachikos erster Kuss war und sie recht zufrieden mit sich selbst war – vor allem deswegen, weil sie Aiden nicht niedergemetzelt hatte – war es doch sicherlich nur eine Szene, die Spade schon hunderte Male gedreht haben würde.
    Was also, in drei Teufels Namen, war daran denn nun so unglaublich, dass der Regisseur sich zu wahren Begeisterungsstürmen hinreißen ließ?
    „ Ich weiß zwar nicht, wer von euch beiden die Idee hatte, aber das ist perfekt!“
    Sachiko wusste noch immer nicht, was los war. Hilfe suchend wandte sie sich zu Aiden um und  augenblicklich setzte ihr Herzschlag aus.
    „Oh mein Gott, Aiden … du bist verletzt!“
    „ Ich … was? Nein! Mir fehlt nichts!“
    Aiden sah das Mädchen, dessen Lippen er eben noch unter seinen gespürt hatte verwirrt an.
Was redete sie denn da?
Sein Blick fiel auf ihren weichen Mund  und erschreckt registrierte er eine hauchzarte hellrote Linie, die sich über Sachikos Unterlippe zog.
    „ Du blutest, Sachiko“, stellte er unnötigerweise fest und hob seinen Zeigefinger, um sanft über das dünne Rinnsal frischen Blutes zu streichen.
    Sie fuhr zurück wie vom Blitz getroffen.
    Also hatte sie es sich nicht eingebildet.
    Dieser erste zarte Kuss, den sie mit Aiden getauscht hatte, ließ ihre Fänge erscheinen.
    Sachiko schrie innerlich auf!
Zum Glück hatte sie nicht Aiden verletzt, sondern nur sich selbst.
    John Spade bemerkte von alldem nichts. Er war viel zu begeistert von dem überraschenden Ausgang der eher harmlosen Szene.
    „Kurze Pause!“, rief er und eilte in Richtung Schneideraum davon.
    „ Sachiko, bist du sicher, dass du nicht verletzt bist? Deine Unterlippe blutet!“
    Aiden ließ sich nicht abwimmeln.
    „Es ist nichts, Aiden, wirklich! Ich habe mich wohl erschrocken, als John plötzlich los gebrüllt hat und habe mir dabei auf die Lippe gebissen.“
    Aiden ließ mit keiner Miene erkennen, dass er Sachiko ihre Schwindelei nicht abkaufte.
    Der Regisseur hatte schließlich erst dann Cut! gerufen, als ihre Lippe bereits blutete.
    Was hatte denn das nun wieder zu bedeuten?
    Sachiko konnte Aidens Gedanken geradezu hören. Sie musste ihn ablenken, damit er nicht weiter über dieses

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