Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
Schüler gehalten und hatten schließlich mit den anderen Erwachsenen die Flucht ergriffen, als der Schulsprecher über das Mikro auf der Bühne verkündete: „Paaaaaaaaaaaartytime!!!“
In Null Komma Nichts wimmelte die Tanzfläche vor Schülern, die mehr oder weniger begabt versuchten, die neuesten Tänze zu den hämmernden Bässen zu performen.
Sachiko, Nell und Lea hüpften ebenso begeistert umher, wie der Rest ihrer Schulkameraden.
„ Ich brauche jetzt unbedingt etwas zu trinken“, stöhnte Lea nach einer 30-minütigen Tanzeinlage.
„ Ich komme mit“, keuchte Nell, die ebenso schwitzte wie ihre Freundin.
Allein Sachiko in ihrem atemberaubend schönen Kleid, das ihr auf den zarten Körper geschneidert schien, wies nicht den Hauch eines Schweißtropfens auf.
Eigentlich hatte sie einfach weiter tanzen wollen, bis ihre Freundinnen sich etwas abgekühlt hätten. Doch dann kündigte der DJ eine langsame Runde an und als Sachiko die hoffnungsvoll auf sie gerichteten Blicke einiger ihrer Schulkameraden bemerkte, beeilte sie sich, ihren Freundinnen zu folgen.
Ein leichter Windhauch ließ die Härchen in Sachikos Nacken erzittern.
Eine Hand, fest und warm, legte sich weich auf ihren Unterarm und zwang sie so, innezuhalten.
Bevor auch nur ein einziges Wort gesprochen wurde, wusste sie, wer es war.
„Bitte bleib, Hanii … schenke mir diesen Tanz!“
Sachiko drehte sich herum, sah in die bittenden Augen von Aiden und begann zu zittern.
Nichts wollte sie lieber tun, als sich in seine Arme zu schmiegen, mit ihm über die Tanzfläche zu gleiten … und nichts durfte sie weniger tun, als gerade das.
Eben wollte sie ihm eine Absage erteilen, als ihr die aufmerksamen Blicke ihrer Mitschüler auffielen, die noch immer auf sie gerichtet waren und natürlich voller Neugierde und unerträglicher Spannung beobachteten, was sich denn da für eine kleine Sensation anbahnte.
Würde ihre Schulkameradin diesem Traumtypen etwa einen Korb geben?
Sachikos Gesichtsausdruck schien genau das zu besagen.
Sofort riss sie sich zusammen.
Oh nein! Den Gefallen würde sie ihrem Publikum nicht tun.
Sachiko senkte anmutig den Kopf, dann lächelte sie Aiden an.
„Gerne, Aiden.“
Aiden, der beinahe mit einer Abfuhr gerechnet hatte, hatte sich schnell wieder im Griff. Allerdings hinterließ das atemberaubende Lächeln Sachikos auf seinem Gesicht einen nahezu grenzdebil zu nennenden Ausdruck.
Sachiko kicherte.
„ Hey, du großer Schauspieler, reiß dich zusammen!“, schalt sie ihn liebevoll.
Aiden holte tief Luft, dann zog er Sachiko an Ort und Stelle in seine Arme und sie begannen, sich im Takt zu Coldplay’s „Paradise“ zu wiegen.
„Was tust du hier?“, fragte sie nach einer ganzen Weile.
„ Euer Direktor hat mich eingeladen“, antwortete Aiden leise, während er das Gefühl von Sachikos seidigen Haaren genoss, die in sanften Wellen über seinen Unterarm glitten.
Noch mehr genoss er jedoch ihren warmen, weichen Körper, der sich so perfekt an seinen schmiegte, als sei er dafür gemacht worden.
Und ihr Duft! Himmel, Aiden konnte nicht genug davon bekommen und sog so unauffällig es ihm möglich war, diesen zarten Duft in seine Lungen. Veilchen … und irgendetwas Zitroniges ...
„ Nur dich?“, fragte Sachiko und unterbrach seine romantische Ambitionen, wobei ihre Augen auf der Suche nach Mia Langston durch den Saal huschten.
Aiden räusperte sich.
„Nein, eigentlich auch Mia … aber …“
„ Aber?“, unterbrach Sachiko ihn neugierig und das winzige Wörtchen ließ sie fast erleichtert aufatmen.
Aiden kicherte leise. „Aber da ich es war, der am Telefon war, als Euer Direx anrief, habe ich … nun ja, also … ich hab wohl irgendwie vergessen, es Mia zu erzählen.“
Verwirrt hielt er inne, als er ein sanftes Vibrieren an seiner Brust spürte.
Weinte Sachiko etwa?
Doch im nächsten Moment hörte er ein leises Glucksen, das gleich darauf in perlendes Lachen überging und Aiden war völlig hingerissen von diesem Geräusch.
So locker und gelöst hatte er Sachiko bisher noch nicht erlebt.
Nur mit größter Anstrengung gelang es ihm, dieses Zauberwesen nicht sofort ausgiebig und hingebungsvoll zu küssen.
Grundgütiger … was war denn nur mit ihm los?
Nun, diese Frage hatte er sich in den letzten Tagen bereits ausgiebig genug selbst beantwortet … er liebte Sachiko mit jeder Faser seines Herzens.
Bevor Aiden sich weiter dem berauschenden Gefühl hingeben konnte, das Sachikos kleiner warmer
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