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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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ihr Schmerz zu. Ich wollte sie schreien hören, aber nichts geschah. Kein Laut entrang sich ihrer Kehle. Und plötzlich erstarrte mein Körper. Kraftlos öffneten sich meine Finger und erlösten das stark gerötete Fleisch von seiner Pein. Ich rang heftig nach Atem, aber immer noch sah ich die Haarlocke direkt vor meinen Augen. Sie war tatsächlich schwarz.
    Schwarz.
    Wie eine düstere Prophezeiung hallte das Wort durch meinen Kopf. Das konnte nicht sein. Mein Foto-Modell hatte blondes Haar getragen. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich nun wirklich nicht wusste, wen ich in meinen Armen hielt.
    Noch bevor sich meine Gedanken überschlagen konnten, wand sich die Fremde geschickt aus meinem schlaffen Griff und drehte sich um.
    Sie war keine Fremde. Ihr Gesicht war mir wohl vertraut. Aber dies trug nicht dazu bei, mein Grauen zu mindern – ganz im Gegenteil.
    Ich wollte fliehen, egal wohin, nur weg von dieser unheimlichen Gestalt. Aber ihre Augen, ihre unergründlich schwarzen Augen lähmten meine Entschlusskraft.
    Natascha!
    Meine Lippen wagten nicht, ihren Namen laut auszusprechen.
    Starr stand sie vor mir; ihr Leib, so weiß, als wäre sie mit Kreide geschminkt, zeigte keinerlei Verletzung oder Narbe. Nur ihr Mund war ein weitklaffender Schnitt, der sich als dunkelroter Halbmond von einem Ohr zum anderen zog. Ein triefendes, verschmiertes Maul mit einem garstigen Lächeln. Ja, sie lächelte, denn das Blut, welches ihr in stetigen, klumpigen Tropfen vom Kinn rann, war nicht ihr eigenes. Und erst jetzt sah ich auch den noch dampfenden, weichen Fleischklumpen in ihrer Hand.
    Ich wusste sofort, dass es der angefressene Teil eines menschlichen Herzens war. Es war mein eigenes Herz, welches sie mir bei lebendigem Leib aus der Brust gerissen hatte. Ich musste tot sein, und doch hielt ihre Macht mein Bewusstsein wach. Mein Tod schien eine zu geringe Strafe für mein Vergehen.
    Vergeblich suchte ich in ihren kalten, finsteren Augen nach einem Hauch von Gnade. Demütig senkte ich mein Haupt. Ich wagte erst wieder aufzublicken, als zärtliche Finger meine Arme streichelten. Unendliche Erleichterung durchströmte mich. Natascha hatte meine Entschuldigung angenommen; ihre Liebe siegte über den Hass. Glücklich, mit Tränen in den Augen, strahlte ich sie an.
    Was ich nun aber sah, ließ auch den letzten Rest von Hoffnung für immer in mir sterben. Ich war das Opfer eines allerletzten, grausamen Scherzes geworden. Die Kreatur, in deren festem Krallengriff ich mich befand, war in Wahrheit eine riesige, schwarze Katze.
    Ihre Augen hatten sich zu bösen Schlitzen verengt; der weit aufgerissene Rachen entblößte ein Meer aus nadelspitzen Zähnen. Dieser Mund wollte nicht vergeben oder lieben. Er wollte töten und fressen, immer nur fressen.
    Ein grässlicher, fauchender Schrei besiegelte mein Schicksal.
     
    »Eeeeeeeehuuuuuuuhh!!!«
    »Heeeeeeeeuuuuuuuuuke!!«
    »Heeeeeh, Luuuuuke!!«
    Luke?
    Verwirrt riss ich die Augen auf. Da ich anfangs nur Dunkelheit und stechenden Rauch wahrnahm, wäre ich beinahe in Panik aufgesprungen und hätte laut »FEUER!« gerufen. Erst als das Mädchen an der Kasse zum vierten Mal ihr wohlklingendes »Heeeeeh Luuuuuuke« plärrte, dämmerte es mir langsam, wo ich mich befand. Ich fühlte mich, als hätte man mich stundenlang durch die Mangel gedreht. Mit zittrigen Händen fuhr ich mir über die Stirn.
    Kalter Schweiß klebte in meinen Haaren. Vor mir auf dem Tisch zählte ich sechs leere Bierkrüge und ebenso viele ineinander gestapelte Schnapsgläser. Hatte ich vergessen, die Gläser umzutauschen, oder hatte mir eine Bedienung immer neue gebracht? Ich wusste es nicht.
    Prüfend schnupperte ich an der Glaspyramide. Gin, Katzenwasser. Wirklich überaus passend. Ich seufzte. Da ich offenbar niemandem eine Runde spendiert hatte, ging wohl alles auf mein Konto. Verdammtes Zeug , dachte ich. Verdammter Saufkopf!
    Erst jetzt schlugen die Geräusche der Umgebung wieder wie eine Sturmflut über meinem Kopf zusammen. Stimmengewirr, Gesprächsfetzen, hohes verzerrtes Lachen, Gläserklirren, heiseres Brüllen, das knarrende Schaben von Stuhlbeinen am Boden. Wie lange hatte ich geschlafen? Ich musste meinen Arm mit der Uhr ausgestreckt in den Gang halten, um das Ziffernblatt ablesen zu können.
    1 Uhr 52. Seit meiner letzten Bestellung konnten demnach kaum mehr als 20 Minuten vergangen sein. Nur zäh brach sich die Erinnerung einen Weg durch meinen pochenden Schädel. Ich war Natascha begegnet! Meine

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