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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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einerlei in welch entlegenem Winkel der Welt ich mich auch immer verkriechen mochte. Wie ein endloses Videoband spulte sich die grausige Szene immer und immer wieder vor meinen Augen ab – und es gab keine Löschtaste.
    Das erinnerte mich wieder an den Zweck meines Besuches in dieser heruntergekommenen Spelunke.
    »Es gibt eine Löschtaste.« Ich lächelte, ohne die Lippen zu verziehen. Wenn auch nur für kurze Zeit.
    Ich ging zur Theke und hob mein Glas über die Köpfe der anderen Gäste. Als Luke das Zeichen verstand, nickte er mir kurz zu, nahm ein bereits abgezapftes Bier vom Tablett und schob es Richtung Kasse. Es zog dabei eine feuchte Spur wie eine Schnecke. Ich gab dem Mädchen das abgezählte Geld und tauschte die Gläser aus. Am liebsten hätte ich mir gleich drei Bier auf einmal bestellt, nur, um nicht immer wieder dieses fette, tumbe Gesicht sehen zu müssen. Aber warum sollte ich mich aufregen? Gab es überhaupt etwas, das es wert war, sich darüber den Kopf zu zerbrechen?
    Ja , dachte ich, aber dieses ›Etwas‹ hatte ganz und gar nichts mit einem spätpubertierenden Teenager zu tun.
    Kaum wieder in der Nische angekommen, setzte ich das Glas an meine Lippen. Schaum benetzte meine Nasenspitze und tropfte von dort kitzelnd über mein Kinn. Ich strich es nicht weg. Ich musste trinken. Ich versuchte nicht, die Flüssigkeit in mich aufzunehmen, sondern selbst von ihr verschluckt zu werden. Ich wollte in ihr ertrinken.
     
    Ich befand mich in einem schwach beleuchteten Raum. Die Vorhänge waren zugezogen, und die einzige Lichtquelle, eine Nachttischlampe, wurde durch ein schwarzes Seidentuch gedämpft. Ich lag auf dem Bett, nackt wie es schien. Nur eine Kamera um den Hals geschlungen. Kühl und schwer lastete sie auf meiner Brust. Ich richtete mich auf den Ellenbogen auf und beobachtete den schmalen, gleißenden Spalt einer nur leicht angelehnten Tür. Das Warten machte mich nervös. Die fast völlig verschatteten Stühle vor dem Bett, die niedrige Kommode, der Tisch am Fenster, all das machte auf mich einen befremdenden Eindruck. Aber gleichzeitig waren mir diese Dinge auch wieder vertraut. Ein unangenehmes Gefühl beschlich mich. Wo war ich hier? Auf wen oder was wartete ich?
    Plötzlich wurde mir bewusst, wie ausgeliefert und hilflos ich in meiner Nacktheit war. Mein Blick blieb starr auf den Lichtstreifen gerichtet. Hinter dieser Tür konnte sich alles verbergen. Alles. Das höchste irdische Glück genauso wie das entsetzlichste Grauen.
    Ich fragte mich, ob ich noch länger warten sollte, ob ich nicht ein zu großes Risiko einging, wenn ich einfach nur darauf hoffte, dass ›Rot‹ und nicht ›Schwarz‹ kam. Der Einsatz in diesem Spiel war mein Leben. Und wenn ›Schwarz‹ kam … Mein Atem stockte, ich hatte zu lange gezögert.
    Langsam, ohne ein Quietschen, schwang die Tür zurück. Zuerst erkannte ich nur das vom Licht überstrahlte Rechteck der Öffnung; es blendete mich derart stark, als bestünde das angrenzende Zimmer aus einem einzigen Halogenscheinwerfer. Dann, ganz allmählich, zeichneten sich die Konturen eines Körpers ab. Jemand kam auf mich zu. Ich konnte weiche, fließende Rundungen erkennen. Eine Frau, nackt von Kopf bis Fuß. Ihr von hinten angestrahltes blondes Haar schien an den Spitzen Feuer gefangen zu haben.
    Meine Unruhe, die sich nun auch mit Erregung mischte, wuchs. Kein Wort wollte sich in meiner trockenen Kehle formen lassen. Ungläubig starrte ich auf ihren Schoß, ihre vollendet geformten Brüste, ihre leicht geöffneten Lippen, auf denen ein feines (spöttisches?) Lächeln lag. Wer war diese Fremde?
    Obwohl ihr Gesicht auch jetzt kaum mehr als ein Schemen im Dämmerlicht war, hätte ich schwören können, sie nie zuvor gesehen zu haben. Es war verrückt, denn nur einen Atemzug später beschlich mich erneut das paradoxe Gefühl, diese nächtliche Szene bereits schon einmal erlebt zu haben. Gleich würde sie mich fragen, ob ich die Bibel kannte.
    Aber es kam anders …
    Kurz vor dem Bett verharrte diese lichtgeborene Venus. Während mir ihr Gesicht zugewandt blieb, drehte sie sich nun seitlich zur Tür, so dass jetzt auch die Knospen ihrer Brüste Feuer fingen. Ihre schlanken Arme hatte sie locker gebogen über den Kopf gehoben.
    »Na, was sagst du?«, fragte sie mich. »Ist es okay so?«
    Ich antwortete nicht; stattdessen richtete ich wie selbstverständlich die Kamera auf sie. Im Sucher sah ich nur Schwarz, und doch begann ich immer wieder auf den Auslöser zu drücken,

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