SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller
ohne Blitz. Ich wusste genau, brauchbare Fotos hätten nur dann entstehen können, wenn ich mit einem Stativ und sehr langen Belichtungszeiten – vielleicht sogar mit einem Infrarotfilm – gearbeitet hätte. So aber würde ich dem Zelluloid nur einen schwachen Grauschimmer entlocken können. Nicht zuletzt deshalb hatte ich überhaupt erst keinen Film eingelegt.
Mein unbekanntes Modell nahm ohne jede Anweisung neue, ungewöhnliche Stellungen ein. Ich blickte nun am Sucher vorbei, gleichzeitig erregt und irritiert. Ich fotografierte mit den Augen; das elektrische Klicken der Kamera war lediglich die unrhythmische Melodie für ihren Tanz.
Die Frau begann zu stöhnen. Immer wilder und obszöner wurden ihre Bewegungen. Ihre Finger umschmeichelten die Fülle ihres Busens, kniffen fest in die steil aufgerichteten Spitzen, umkreisten den flachen Bauch und vergruben sich dann tief zwischen den matt glänzenden Schenkeln. Der Kameraverschluss ratterte in einem unkontrollierten Stakkato. Mit jedem weiteren Taktschlag verstärkte sich ihr lustvolles Keuchen und Stöhnen, es wurde fordernder, hemmungsloser. Der Fotograf wurde zum Voyeur; schließlich stimmte ich in ihr Stöhnen ein. Licht, Schatten und Geräusche wirbelten in einem orgiastischen Strudel, der meine Sinne raubte.
Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, war ich wieder allein im Raum. Die Tür zum anderen Zimmer war wie zuvor angelehnt. Nun drang allerdings ein sehr gemäßigtes Licht durch den Spalt.
Sie war dort. Ich wusste es genau. Ich wollte aufspringen, um zu ihr zu eilen, aber ich zögerte. Die Kamera um meinen Hals war verschwunden, an ihrer Stelle hockte nun eine große, feucht glänzende Kröte auf meiner Brust. Seltsamerweise empfand ich keine Abscheu.
Ich richtete mich vorsichtig auf, und lautlos hüpfte das Tier in die Dunkelheit. Der Weg zur Tür erwies sich schwieriger als vermutet. Oft hatte ich den Eindruck, als vergrößerte sich der Abstand mit jedem meiner Schritte. Der Raum dehnte sich aus. Etwas wollte mich am Weiterkommen hindern, aber ich kämpfte dagegen an.
Endlich erreichte ich erschöpft, aber vor Begierde brennend, das Ende des Ganges. Ein leises Tropfen war zu hören. Nur leicht tippte ich mit den Fingern gegen die Klinke, die Tür glitt zurück. Diesmal verursachten ihre Scharniere ein hohes Wimmern, wie das Klagelied einer Katze. Ich konnte nun den Raum erkennen; es handelte sich um ein Badezimmer.
Tropfengeräusche.
Rechts befand sich eine geschlossene Duschkabine, ihr gegenüber ein WC mit Bidêt. Türkisfarbene Kacheln überall. Sprunghaft wanderte mein Blick umher und blieb dann auf eine Stelle direkt vor mir gerichtet. Sie stand mit dem Rücken zu mir vor einem Spiegel, immer noch nackt. Wasser tropfte. Sie schien sich zu waschen. Um ihren Kopf war ein dickes, weißes Badetuch geschlungen. Ich wagte kaum zu atmen. Sie hatte sich nach vorne gebeugt und war offenbar ganz in ihrer Schönheitspflege versunken.
Zögernd bewegte ich mich vorwärts. Das dargebotene Gesäß war wie eine verlockende Frucht. Ein köstlicher, praller Pfirsich. In der abgerundeten Spitze des Dreiecks zwischen ihren leicht gespreizten Beinen kräuselte sich dichtes, flauschiges Haar. Mein Atem wurde heftiger. Noch immer zeigte sie keine Reaktion.
Ich fragte mich, warum sie nicht schon längst von den donnernden Schlägen meines Herzens aufgeschreckt worden war. Sie musste mich doch einfach hören. Es war um einiges lauter als das spärlich fließende Wasser.
Ich stand nun direkt hinter ihr. Unschlüssig. War ihre Ahnungslosigkeit bloß Täuschung? Wartete sie vielleicht nur darauf zu spüren, wie sich mein Körper gegen den ihren presste? Es war mir einerlei; auch ihr Name, ihre Herkunft oder ihr Wesen waren ohne Belang. Was ich wollte, war ihr makelloses, festes Fleisch. Ich wollte diesen lustverheißenden Körper besitzen, ihn mir gefügig machen. Ohne jedes lästige ›Wenn‹ und ›Aber‹.
Als meine Hände ihr Gesäß fest umklammerten, zuckte sie nicht zusammen. Das war für mich Beweis genug. Sie hatte nur danach gefiebert, von mir genommen zu werden. Grinsend schlang ich meine Arme um sie, tastete nach ihren Brüsten. Ich beugte mich über sie und schmiegte meinen Kopf eng an die Kuhle ihres Halses. Eine schwarze Locke wand sich unter ihrem Turban hervor und kitzelte meine Nase.
Etwas tropfte in das Becken unter uns. Meine Hände wurden ungestümer; mit roher Gewalt pressten sie ihre vollen Brüste fest zusammen. Keuchend fügte ich
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