Sämtliche Dramen
enden?
Hofherr
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Ja!
Emilia
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O, wär’ ich todt!
Keusche Diana, was hab’ ich verbrochen,
Daß Fürstenblut die Reinheit meiner Jugend
Beflecken muß, daß meine Jungfrauschaft
Der Altar sein soll, wo zwei Liebende,
So schön und edel, wie noch keine Mutter
Sie je beglückt, als Opfer fallen müssen!
(Theseus, Hippolyta, Pirithous nebst Gefolge treten auf.)
Theseus
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Führt schneller sie hierher und zögert nicht!
Begierig bin ich, sie zu sehen. Schwester,
Die beiden Freier sind jetzt wieder da
Zum Kampf um dich, mit seinen Rittern jeder.
Nun mußt du einen lieben!
Emilia
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Besser wär’s,
Wenn ihrer keiner um mich sterben müßte!
Theseus
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Hat jemand sie gesehn?
Pirithous
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Ich, Herr!
Hofherr
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Und ich.
(Ein Bote tritt auf.)
Theseus
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Wo kommst du her?
Bote
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Ich komme von den Rittern.
Theseus
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So sprich! Du sahst sie, was für Leute sind’s?
Bote
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Die Wahrheit sag’ ich Euch: sechs bess’re Männer
Dem Aussehn nach, als diese Prinzen brachten,
Sah ich noch nie, und las von solchen nie.
Der Vornehmste von dem Gefolg’ Arcit’s
Ist stark gebaut, sein Antlitz eines Fürsten,
Die Farbe des Gesichts mehr braun als schwarz;
Voll Ernst und Würde schaut er um sich her,
Furchtlos und kühn, verachtend die Gefahr.
Aus seinen Augen sprüht der Seele Feuer,
So gleichet einem zorn’gen Löwen er.
Sein langes Haar hängt dunkelschwarz und glänzend
Auf breite Schultern ihm wie Rabenfitt’che.
Vom Scheitel bis zum Fuß ist er gewaffnet,
Und auf der Hüft’, an seltsam reichem Gurt,
Trägt er ein Schwert, um seinem Willen Nachdruck
Zu leihen, wenn er zürnt. So wahr ich lebe,
Bessern Gefährten kann kein Krieger haben!
Theseus
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Du hast ihn gut geschildert.
Pirithous
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Doch mich dünkt
Palämon’s Erster übertrifft ihn noch!
Theseus
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Ich bitte, Freund, berichte.
Pirithous
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Er nicht minder
Scheint mir ein Fürst zu sein, vielleicht ein größ’rer,
Denn er trägt an sich aller Ehren Schmuck.
Ein wenig dicker ist er als der andre,
Doch sein Gesicht, das eine Farbe hat
Wie reife Trauben, scheint mir angenehmer.
Man sieht’s ihm an, er liebt, wofür er ficht,
Des Freundes Sache gilt ihm als die seine.
In seinen Mienen spiegelt sich Vertrau’n
Auf glücklichen Erfolg. Ist er erzürnt,
Durchströmt ihn eine ruh’ge Tapferkeit,
Von Uebertreibung fern, indeß sein Arm
Zu kräft’ger That sich spannt. Furcht kennt er nicht,
So schwache Regung ist ihm gänzlich fremd.
Sein Haar ist blond und hart und krausgelockt,
Wie dichtverschlungner Epheu, den kein Sturm
So leicht verwirrt. Auf seinen Wangen trägt
Er blendend Roth und Weiß, der Schlachtenjungfrau’n
Livrey, denn noch fehlt ihm des Mannes Bart.
In seinen roll’nden Augen thront der Sieg,
Als wollt’ er seinen Liebling nie verlassen.
Der Schwung der Nase zeigt den Mann von Ehre,
Und seiner Lippen Roth ist wohl geschickt,
Nach Kampf und Schlacht um Frauengunst zu buhlen.
Emilia
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Und diese wären auch dem Tod geweiht!
Pirithous
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Hörst du ihn sprechen, schallt’s aus seiner Brust
Wie Kriegsdrommete; jedes seiner Glieder
Ist stark und kräftig, wie es nur ein Mann
Sich wünschen kann. In seinen Händen schwingt er
Ein gutgestähltes Beil mit gold’nem Stiel.
Sein Alter, – etwa fünfundzwanzig Jahr.
Bote
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Da ist ein andrer noch, ein kleiner Mann,
Doch voller Muth und Kraft, wie irgendeiner,
Der größer ist. Gewiß, er leistet mehr,
Als man’s von solchem Knirps erwarten sollte.
Pirithous
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Du meinst den mit den Sommersprossen?
Bote
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Ja!
’s sind alles tücht’ge Leute.
Pirithous
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Meine Ansicht!
Bote
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So wenige sie sind, da ist nicht einer,
Dess’ Art und Haltung nicht zu loben wäre.
Der, den ich nannte, hat hellblondes Haar,
Nicht milchweiß etwa, männlichere Farbe,
Ins Braune spielend, ist gelenk und mager,
Was schließen läßt auf rege Thätigkeit;
Hat Arme, muskelreich mit starken Sehnen,
Anschwellend mehr nach oben, was bezeugt,
Daß er vor keiner Anstrengung sich scheut
Und dem Gewicht der Waffen nicht erliegt.
Sonst ruhig, springt er wie ein Tiger auf,
Wenn man ihn reizt. Nach seinen grauen Augen
Zu schließen, hat er Mitleid mit Besiegten,
Versteht es, seinen Vortheil zu erspähn,
Und ist allzeit bereit ihn auszunutzen.
Er thut kein Unrecht und erduldet keins.
Sein glatt Gesicht läßt, lächelnd, den Verliebten,
Wenn er’s in Falten zieht, den Krieger sehn.
Auf seinem Helm trägt er ein Siegeszeichen,
Zunebst den
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