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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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mains d’un chevalier, qui est, je pense, le seigneur de l’Angleterre le plus distingué pour sa valeur.
    Pistol
. Erklär’ mir, Bursch.
    Bursch
. Er dankt Euch tausendmal auf seinen Knieen und schätzt sich glücklich, in die Hände eines Kavaliers gefallen zu sein, der, wie er denkt, der ausgezeichnetste Herr in England von Seiten der Tapferkeit ist.
    Pistol
.
    Bei meinem Blut, ich will barmherzig sein.
    Folg’ mir, du Hund!
    Ab.
    Bursch
. Suivez le grand capitaine.
    Französischer Soldat ab.
    Noch nie habe ich gesehen, daß eine so volle Stimme aus einem so leeren Herzen gekommen wäre; aber der Spruch ist wahr: hohle Töpfe haben den lautesten Klang. Bardolph und Nym hatten zehnmal mehr Herz als dieser brüllende Teufel aus der alten Komödie, dem jedermann die Nägel mit einer hölzernen Pritsche verschneiden könnte, und doch sind sie beide aufgehängt: und das widerführe ihm auch, wenn er irgend was dreist zu stehlen wagte. Ich muß bei den Troßbuben, beim Gepäck unsers Lagers bleiben: der Franzose könnte eine gute Beute haben, wenn er es wüßte; es sind nichts wie Jungen da, um es zu bewachen. Ab.
    ¶

Fünfte Szene
    Ein andrer Teil des Schlachtfeldes.
    Getümmel. Der Dauphin, Orlean, Bourbon, der Connetable, Rambures und andre treten auf.
    Connetable
.
    O diable!
    Orleans
.
    O seigneur! La journée est perdue, tout est perdu!
    Dauphin
.
    Mort de ma vie! Dahin ist alles, alles!
    Verachtung sitzt und ew’ge Schande höhnend
    In unsern Federbüschen. – O méchante fortune!
    Ein kurzes Getümmel.
    Lauft nicht davon!
    Connetable
.
    Ja, alle unsre Reihen sind gebrochen.
    Dauphin
.
    O stete Schmach! – Entleiben wir uns selbst!
    Sind dies die Elenden, die wir verwürfelt?
    Orleans
.
    Der König, dem wir Lösung abgefedert?
    Bourbon
.
    O Schand’ und ew’ge Schande, nichts als Schande!
    Laßt uns nicht sterben drin! Noch ’mal zurück!
    Und wer jetzt nicht dem Bourbon folgen will,
    Der geh’ von hier, und, in der Hand die Mütze,
    Halt’ er die Kammertür, ein schnöder Kuppler,
    Indes ein Sklav’, nicht edler als mein Hund,
    Die schönste Tochter ihm entehrend schwächt.
    Connetable
.
    Nun helf’ uns Unordnung, die uns verdarb
    Laßt diesen Englischen in Haufen uns
    Das Leben bieten oder rühmlich sterben!
    Orleans
.
    Es leben unser noch genug im Feld,
    Um im Gedräng’ die Feinde zu ersticken,
    Wenn irgend nur sich Ordnung halten ließ’.
    Bourbon
.
    Zum Teufel nun die Ordnung! Ins Gedränge,
    Und kürzt die Schande mit des Lebens Länge!
    Alle ab.
    ¶

Sechste Szene
    Ein andrer Teil des Schlachtfeldes.
    Getümmel. König Heinrich mit Truppen, Exeter und andre treten auf.
    König Heinrich
.
    Wir taten brav, mein dreimal tapfres Volk,
    Doch alles nicht: der Feind hält noch das Feld.
    Exeter
.
    Der Herzog York empfiehlt sich Euer Majestät.
    König Heinrich
.
    Lebt er, mein Oheim? Dreimal, diese Stunde,
    Sah ich ihn fallen; dreimal auf, und fechten.
    Vom Helm zum Sporne war er nichts als Blut.
    Exeter
.
    In diesem Schmuck verbrämt der wackre Krieger
    Den Plan nun, und an seiner blut’gen Seite,
    Der ehrenreichen Wunden Mitgenoß,
    Liegt da der edle Graf von Suffolk auch.
    Suffolk starb erst, und York, zerstümmelt ganz,
    Kommt zu ihm, wo er lag in Blut getaucht,
    Und faßt ihn bei dem Barte, küßt die Schrammen,
    Die blutig gähnten in sein Angesicht,
    Und rufet laut: »Wart’, lieber Vetter Suffolk!
    Mein Geist begleite deinen Geist zum Himmel!
    Wart’, holde Seel’, auf meine, daß wir dann
    Gepaarten Flugs entfliehn, wie wir uns hier
    Auf rühmlichem und wohl erstrittnem Feld
    In unsrer Ritterschaft zusammenhielten.«
    Bei diesen Worten kam ich, frischt’ ihn auf,
    Er lächelte mir zu, bot mir die Hand,
    Und matt sie drückend, sagt’ er: »Teurer Lord,
    Empfehlet meine Dienste meinem Herrn.«
    So wandt’ er sich, und über Suffolks Nacken
    Warf er den wunden Arm, küßt’ ihm die Lippen,
    Und siegelte, dem Tod vermählt, mit Blut
    Ein Testament der schön beschloßnen Liebe.
    Die süße und holdsel’ge Weis’ erzwang
    Von mir dies Wasser, das ich hemmen wollte,
    Doch hatt’ ich nicht so viel vom Mann in mir,
    Daß meine ganze Mutter nicht ins Auge
    Mir kam und mich den Tränen übergab.
    König Heinrich
.
    Ich tadl’ Euch nicht, denn da ich dieses höre,
    Muß ich mit trüben Augen ab mich finden,
    Sonst fließen sie auch mir. –
    Doch horcht! Was ist das für ein neu Getümmel?
    Der Feind hat sein zerstreutes Volk verstärkt;
    So töte jeder seinen Kriegsgefangnen.
    Gebt

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