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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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Männer sterbend, werden doch berühmt,
    Obschon in euren Haufen Kot begraben.
    Denn grüßen wird die Sonne nun sie dort
    Und ihre Ehren dampfend ziehn zum Himmel,
    Indes ihr irdisch Teil die Luft erstickt
    Und sein Geruch in Frankreich Pest erzeugt.
    Merkt denn das Übermaß der Tapferkeit
    An unsern Englischen, daß sie, schon tot,
    So wie das Streifen der Kanonenkugel,
    Ausbrechen zu des Unheils zweitem Lauf,
    Im Rücksprung ihrer Sterblichkeit noch tötend.
    Laßt stolz mich reden: Sagt dem Connetable,
    Wir sind nur Krieger für den Werkeltag,
    All unsre Festlichkeit und Zier beschmitzt
    Mit nassen Märschen im mühsel’gen Feld.
    Kein Stückchen Feder ist in unserm Heer
    (Beweis genug, daß wir euch nicht entfliegen),
    Die Zeit hat unsre Sauberkeit vernutzt,
    Doch unsre Herzen sind, beim Himmel, schmuck,
    Und meine armen Leute sagen mir,
    Sie sei’n vor nachts gewiß in frischen Kleidern,
    Sonst wollen sie den fränkischen Soldaten
    Kopfüber ziehn die neuen bunten Röcke
    Und aus dem Dienst sie jagen. Tun sie das
    (Ich hoff’s zu Gott), so ist auch meine Lösung
    Bald aufgebracht. Herold, spar’ deine Müh’;
    Komm du nicht mehr um Lösung, lieber Herold;
    Ich gebe, schwör’ ich, keine andre nicht
    Als diese meine Glieder, die ich ihnen
    Erst so zu lassen denke, daß sie wenig
    Dran haben: sag dem Connetable das.
    Montjoye
.
    Das werd’ ich, König Heinrich. So leb wohl,
    Du hörest nimmer nun den Herold mehr.
    Ab.
    König Heinrich
.
    Du kommst, besorg’ ich, noch um Lösung wieder.
    Herzog von York tritt auf.
    York
.
    Herr, untertänig bitt’ ich auf den Knie’n
    Um Anführung des Vortrabs.
    König Heinrich
.
    Wohl, braver York! Soldaten, auf, ins Feld!
    Und ordne, Gott, den Tag, wie dir’s gefällt!
    Alle ab.
    ¶

Vierte Szene
    Das Schlachtfeld.
    Getümmel. Angriffe. Ein französischer Soldat, Pistol und der Bursch kommen.
    Pistol
. Ergib dich, Hund!
    Französischer Soldat
. Je pense que vous êtes un gentilhomme de bonne qualité.
    Pistol
. Qualität nennst du mich? Erläutre mir: bist du ein Edelmann? Was ist dein Nam’? Erkläre!
    Französischer Soldat
. O seigneur Dieu!
    Pistol
.
    Oh, Signor Djö muß wohl von Adel sein.
    Erwäg’ mein Wort, o Signor Djö, und merk’:
    O Signor Djö, du mußt die Klinge springen,
    Wofern du, o Signor, nicht große Lösung
    Mir geben willst.
    Französischer Soldat
. Miséricorde! Prenez pitié de moi! Ne me tuez point!
    Pistol
.
    Ein Pfund? Ich will der Pfunde vierzig haben.
    Das Zwerchfell hol’ ich dir zur Kehl’ heraus
    In Tropfen roten Bluts.
    Französischer Soldat
. Est-il impossible d’échapper à la force de votre bras? Ah, dégagez-le de ma gorge! N’allez pas me la couper!
    Pistol
.
    Was? Kupfer, Hund?
    Verdammte geile Gemse, bietest du
    Mir Kupfer an?
    Französischer Soldat
.
    Point de pardon?
    Pistol
.
    Das lass’ ich gelten: ein Paar Tonnen Pfunde.
    Hieher komm, Bursch, befrag’ den Sklaven da
    Mir auf Französisch, wie sein Name heißt.
    Bursch
. Écoutez: comment vous appelez-vous?
    Französischer Soldat
. Monsieur le Fer.
    Bursch
. Er sagt, sein Name sei Herr Fer.
    Pistol
. Herr Fer! Ich will ihn beferren und pferchen und ferkeln: erklär’ ihm selbiges auf Französisch.
    Bursch
. Ich weiß das Französische nicht für beferren und pferchen und ferkeln.
    Pistol
.
    Heiß’ ihn bereit sein, weil ich ihm die Kehle
    Abschneiden will.
    Französischer Soldat
. Que dit-il, Monsieur?
    Bursch
. Il m’ordonne de vous dire que vous teniez prêt, car ce soldat ici est disposé tout à l’heure à vous couper la gorge.
    Pistol
.
    Oui, couper gorge, par ma foi, du Knecht:
    Wo du nicht Kronen, brave Kronen gibst,
    So soll mein Schwert dich in die Pfanne hau’n.
    Französischer Soldat
. O, je vous supplie pour l’amour de dieu, pardonnez-moi! Je suis gentilhomme d’une bonne maison: épargnez ma vie, et je vous donnerai deux cents écus.
    Pistol
. Was ist sein Wort?
    Bursch
. Er bittet Euch, ihm das Leben zu schenken; er sei ein Edelmann von gutem Hause und wolle Euch als sein Lösegeld zweihundert Kronen geben.
    Pistol
.
    Sag ihm, daß nachläßt meine Wut und ich
    Die Kronen nehmen will.
    Französischer Soldat
. Petit monsieur, que dit-il?
    Bursch
. Quoique ce soit contre son serment de donner quartier à aucun prisonnier, néanmoins, pour les écus que vous lui avez promis, il est content de vous mettre en liberté.
    Französischer Soldat
. Sur mes genoux je vous rends mille remercîments, et je m’estime heureux d’être tombé entre les

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