Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
Vom Netzwerk:
glaubt’s nur, ist mir der Spaß versalzen. – Hol’ der Henker eure beiden Häuser! – Was? von einem Hunde, einer Maus, einer Ratze, einer Katze zu Tode gekratzt zu werden! Von so einem Prahler, einem Schuft, der nach dem Rechenbuche ficht! – Warum Teufel! kamt Ihr zwischen uns? Unter Eurem Arm wurde ich verwundet.
    Romeo
.
    Ich dacht’ es gut zu machen.
    Mercutio
.
    O hilf mir in ein Haus hinein, Benvolio,
    Sonst sink’ ich hin. – Zum Teufel eure Häuser!
    Sie haben Würmerspeis’ aus mir gemacht.
    Ich hab’ es tüchtig weg: verdammte Sippschaft!
    Mercutio und Benvolio ab.
    Romeo
.
    Um meinetwillen wurde dieser Ritter,
    Dem Prinzen nah verwandt, mein eigner Freund,
    Verwundet auf den Tod; mein Ruf befleckt
    Durch Tybalts Lästerungen, Tybalts, der
    Seit einer Stunde mir verschwägert war.
    O süße Julia! deine Schönheit hat
    So weibisch mich gemacht; sie hat den Stahl
    Der Tapferkeit in meiner Brust erweicht.
    Benvolio kommt zurück.
    Benvolio
.
    O Romeo! der wackre Freund ist tot.
    Sein edler Geist schwang in die Wolken sich,
    Der allzufrüh der Erde Staub verschmäht.
    Romeo
.
    Nichts kann den Unstern dieses Tages wenden;
    Er hebt das Weh an, andre müssen’s enden.
    Tybalt kommt zurück.
    Benvolio
.
    Da kommt der grimm’ge Tybalt wieder her.
    Romeo
.
    Am Leben! siegreich! und mein Freund erschlagen!
    Nun flieh gen Himmel, schonungsreiche Milde!
    Entflammte Wut, sei meine Führerin!
    Nun, Tybalt, nimm den Schurken wieder, den du
    Mir eben gabst! Der Geist Mercutios
    Schwebt nah noch über unsern Häuptern hin
    Und harrt, daß deiner sich ihm zugeselle.
    Du oder ich! sonst folgen wir ihm beide.
    Tybalt
.
    Elendes Kind! hier hieltest du’s mit ihm,
    Und sollst mit ihm von hinnen!
    Romeo
.
    Dies entscheide!
    Sie fechten, Tybalt fällt.
    Benvolio
.
    Flieh’, Romeo! Die Bürger sind in Wehr
    Und Tybalt tot. Steh so versteinert nicht!
    Flieh’, flieh’! Der Prinz verdammt zum Tode dich,
    Wenn sie dich greifen. Fort! Hinweg mit dir!
    Romeo
.
    Weh mir, ich Narr des Glücks!
    Benvolio
.
    Was weilst du noch?
    Romeo ab.
    Bürger u.s.w. treten auf.
    Ein Bürger
.
    Wo lief er hin, der den Mercutio tot schlug?
    Der Mörder Tybalt? – Hat ihn wer gesehn?
    Benvolio
.
    Da liegt der Tybalt.
    Ein Bürger
.
    Herr, gleich müßt Ihr mit mir gehn.
    Gehorcht! Ich mahn’ Euch von des Fürsten wegen.
    Der Prinz mit Gefolge, Montague, Capulet, ihre Gemahlinnen und andre.
    Prinz
.
    Wer durfte freventlich hier Streit erregen?
    Benvolio
.
    O edler Fürst, ich kann verkünden, recht
    Nach seinem Hergang, dies unselige Gefecht.
    Der deinen wackern Freund Mercutio
    Erschlagen, liegt hier tot, entleibt vom Romeo.
    Gräfin Capulet
.
    Mein Vetter! Tybalt! Meines Bruders Kind! –
    O Fürst! O mein Gemahl! O seht, noch rinnt
    Das teure Blut! – Mein Fürst, bei Fhr’ und Huld,
    Im Blut der Montagues tilg’ ihre Schuld! –
    O Vetter, Vetter!
    Prinz
.
    Benvolio, sprich! Wer hat den Streit erregt? –
    Benvolio
.
    Der tot hier liegt, vom Romeo erlegt.
    Viel gute Worte gab ihm Romeo,
    Hieß ihn bedenken, wie gering der Anlaß,
    Wie sehr zu fürchten Euer höchster Zorn.
    Dies alles, vorgebracht mit sanftem Ton,
    Gelaßnem Blick, bescheidner Stellung, konnte
    Nicht Tybalts ungezähmte Wut entwaffnen.
    Dem Frieden taub, berennt mit scharfem Stahl
    Er die entschloßne Brust Mercutios;
    Der kehrt gleich rasch ihm Spitze gegen Spitze
    Und wehrt mit Kämpfertrotz mit einer Hand
    Den kalten Tod ab, schickt ihn mit der andern
    Dem Gegner wieder, des Behendigkeit
    Zurück ihn schleudert. Romeo ruft laut:
    »Halt Freunde! aus einander!« Und geschwinder
    Als seine Zunge schlägt sein rüst’ger Arm,
    Dazwischen stürzend, beider Mordstahl nieder.
    Recht unter diesem Arm traf des Mercutio Leben
    Ein falscher Stoß vom Tybalt. Der entfloh,
    Kam aber gleich zum Romeo zurück,
    Der eben erst der Rache Raum gegeben.
    Nun fallen sie mit Blitzeseil’ sich an;
    Denn eh’ ich ziehen konnt’, um sie zu trennen,
    War der beherzte Tybalt umgebracht.
    Er fiel, und Romeo, bestürzt, entwich.
    Ich rede wahr, sonst führt zum Tode mich!
    Gräfin Capulet
.
    Er ist verwandt mit Montagues Geschlecht.
    Aus Freundschaft spricht er falsch, verletzt das Recht.
    Die Fehd’ erhoben sie zu ganzen Horden,
    Und alle konnten nur ein Leben morden.
    Ich fleh’ um Recht; Fürst, weise mich nicht ab:
    Gib Romeon, was er dem Tybalt gab!
    Prinz
.
    Er hat Mercutio, ihn Romeo erschlagen:
    Wer soll die Schuld des teuren Blutes tragen?
    Gräfin Montague
.
    Fürst,

Weitere Kostenlose Bücher