Sämtliche Dramen

Hausbedienten reiche Gaben;
    Doch Eure Frau soll dieser Demant grüßen,
    Als seine güt’ge Wirtin. Höchst zufrieden
    Begab er sich zur Ruh’.
    Macbeth
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    Unvorbereitet,
    Ward nur des Mangels Diener unser Wille,
    Der sonst sich frei enthüllt.
    Banquo
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    Alles war gut.
    Mir träumte jüngst von den drei Zauberschwestern:
    Euch haben sie was Wahres doch gesagt.
    Macbeth
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    Ich denke nicht an sie;
    Doch ließe sich gelegne Stunde finden,
    So sprächen wir wohl ein’ges in der Sache,
    Gewährtet Ihr die Zeit.
    Banquo
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    Wie’s Euch beliebt.
    Macbeth
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    Schließt Ihr Euch meinem Sinn an, – wenn es ist, –
    Wird’s Ehr’ Euch bringen.
    Banquo
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    Büß’ ich sie nicht ein,
    Indem ich sie zu mehren streb’, und bleibt
    Mein Busen frei und meine Lehnspflicht rein,
    Gern nehm’ ich Rat an.
    Macbeth
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    Gute Nacht indes!
    Banquo
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    Dank, Herr, Euch ebenfalls!
    Banquo, Fleance und Diener ab.
    Macbeth
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    Sag deiner Herrin, wenn mein Trank bereit,
    Soll sie die Glocke ziehn. Geh du zu Bett.
    Der Diener geht ab.
    Ist das ein Dolch, was ich vor mir erblicke,
    Der Griff mir zugekehrt? Komm, laß dich packen –
    Ich fass’ dich nicht, und doch seh’ ich dich immer.
    Bist du, Unglücksgebild, so fühlbar nicht
    Der Hand, gleich wie dem Aug’? oder bist du nur
    Ein Dolch der Einbildung, ein nichtig Blendwerk,
    Das aus dem heiß gequälten Hirn erwächst?
    Ich seh’ dich noch, so greifbar von Gestalt
    Wie der, den jetzt ich zücke.
    Du gehst mir vor den Weg, den ich will schreiten,
    Und eben solche Waffe wollt’ ich brauchen.
    Mein Auge ward der Narr der andern Sinne,
    Oder mehr als alle wert. – Ich seh’ dich stets,
    Und dir an Griff und Klinge Tropfen Bluts,
    Was erst nicht war. – Es ist nicht wirklich da:
    Es ist die blut’ge Arbeit, die mein Auge
    So in die Lehre nimmt. – Jetzt auf der halben Erde
    Scheint tot Natur, und den verhangnen Schlaf
    Quälen Versucherträume; Hexenkunst
    Begeht den Dienst der bleichen Hekate;
    Und dürrer Mord,
    Durch seine Schildwacht aufgeschreckt, den Wolf,
    Der ihm das Wachtwort heult, – so dieb’schen Schrittes,
    Wie wild entbrannt Tarquin, dem Ziel entgegen,
    Schreitet gespenstisch. –
    Du festgefugte Erde, leicht verwundbar,
    Hör’ meine Schritte nicht, wo sie auch wandeln,
    Daß nicht ausschwatzen selber deine Steine
    Mein Wohinaus und von der Stunde nehmen
    Den jetz’gen stummen Graus, der so ihr ziemt. –
    Hier droh’ ich, er lebt dort;
    Für heiße Tat zu kalt das müß’ge Wort!
    Die Glocke wird angeschlagen.
    Ich geh’, und ’s ist getan: die Glocke mahnt.
    Hör’ sie nicht, Duncan, ’s ist ein Grabgeläut’,
    Das dich zu Himmel oder Höll’ entbeut.
    Er steigt hinauf.
    Lady Macbeth tritt unten auf.
    Lady Macbeth
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    Was sie betäubte, hat mich stark gemacht,
    Und was sie dämpft’, hat mich entflammt. – Still, horch! –
    Die Eule war’s, die schrie, der traur’ge Wächter,
    Der gräßlich gute Nacht wünscht. – Er ist dran: –
    Die Türen sind geöffnet, schnarchend spotten
    Die überladnen Diener ihres Amts;
    Ich würzte ihren Schlaftrunk, daß Natur
    Und Tod sich streiten, wem sie angehören.
    Macbeth
der oben erscheint.
    Ha! wie? wer ist da?
    Er geht wieder hinein.
    Lady Macbeth
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    O weh! ich fürchte, sie sind aufgewacht,
    Und es ist nicht geschehn: – der Anschlag, nicht die Tat
    Verdirbt uns. – Horch! – Ich legt’ ihm ihre Dolche
    Bereit, die mußt’ er finden. – Hätt’ er nicht
    Geglichen meinem Vater, wie er schlief,
    So hätt’ ich’s selbst getan. –
    Macbeth tritt auf.
    Nun, mein Gemahl!
    Macbeth
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    Ich hab’ die Tat getan – hört’st du nicht was?
    Lady Macbeth
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    Die Eule hört’ ich schrein, und Heimchen zirpen.
    Sprachst du nichts?
    Macbeth
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    Wann?
    Lady Macbeth
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    Jetzt.
    Macbeth
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    Wie ich ’runter kam?
    Lady Macbeth
.
    Ja.
    Macbeth
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    Horch! wer schläft im zweiten Zimmer?
    Lady Macbeth
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    Donalbain.
    Macbeth
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    Dort sieht’s erbärmlich aus.
    Lady Macbeth
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    Wie wunderlich,
    Erbärmlich das zu nennen! –
    Macbeth
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    Der eine lacht’ im Schlaf – und »Mord!« schrie einer,
    Daß sie einander weckten; ich stand und hört’ es,
    Sie aber sprachen ihr Gebet und legten
    Zum Schlaf sich wieder.
    Lady Macbeth
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    Dort wohnen zwei beisammen.
    Macbeth
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    Der schrie, »Gott sei uns gnädig!« – jener, »Amen«!
    Als säh’n sie mich mit diesen Henkershänden.
    Behorchend ihre Angst, konnt’ ich nicht sagen
    »Amen«, als jener sprach: »Gott sei uns gnädig!«
    Lady Macbeth
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    Denkt nicht so tief