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Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
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1803.)
    Ich wollte schon bei Ihnen anfragen, wie Sie es diesen Abend halten wollten, als ich Ihre Sendung erhielt, die mir sehr erfreulich war. Das Programm ist voll Gehalt und Leben, und füllt einem den ganzen Geist mit einer Welt von Ideen an. Das Polygnotische Wesen nimmt sich prächtig aus und scheint einen neuen Tag zu verkündigen. Mündlich mehr; ich werde mich gegen acht Uhr einstellen.
    Haben Sie die Güte mir eine Nota über die an Wolzogen überlassenen Zeichnungen zu schicken, so will ich sie gleich bezahlen.
    Sch.
     
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1804
930. An Schiller.
    Beiliegendes Blättchen wollte besonders abschicken als mir die Balladen wieder in die Hände fielen, welche ich schon vor einiger Zeit erhielt; sie haben etwas Gutes ohne gut zu sein. Ich wünsche Ihr Urtheil zu hören.
    Weimar am 4. Januar 1804.
    G.
     
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931. An Goethe.
    Zu einem Geburtstagstück scheint mir der Mithridat im Nothfall zu brauchen; er giebt, da man nichts beßres hat, doch eine ernste und vornehme Darstellung. Ich habe deßwegen das noch bei mir stagnirende Manuscript gestern mobil gemacht, und den ersten Akt mit dem was ich dabei angestrichen an Bode gegeben, der jetzt eben daran ist die bemerkten Stellen zu ändern. Wenn er damit zurecht kommt, welches sich binnen wenigen Tagen ausweisen muß, so könnte das Stück am Ende kommender Woche abgeschrieben und ausgetheilt sein, und es blieben dann immer noch vierzehn Tage zum einstudiren.
    Geist sagte gestern daß das Concert und Souper auf dem Stadthause wieder abgesagt worden. Da ich nichts officielles darüber vernommen, so bitte ich nur um ein Wort mündlich, wie es damit steht. Meyern sende ich das Augusteum. Von Frau von Staël habe ich nichts gehört; ich hoffe sie ist mit Herrn Benjamin Constant beschäftigt. Was gäbe ich um Ruhe, Freiheit und Gesundheit in den nächsten vier Wochen; dann wollte ich weit kommen.
    Sch.
     
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932. An Goethe.
    (Weimar, 10. Januar 1804.)
    Wie ich gestern Nachts nach Hause kam, fiel mir plötzlich ein, daß ich Hrn. Genast neue Räthsel zur morgenden Turandot versprochen, und um doch einigermaßen Wort zu halten, setzte ich mich noch vor Schlafengehen hin, ein paar Ideen dazu in Verse zu bringen; so habe ich also den werthen Gast, den Sie mir in die Tasche gesteckt, erst diesen Augenblick wo ich aufgestanden, zur Hand genommen und werde diesen Abend davon Bericht abstatten können.
    Die neuen Figuren im Theaterpersonal will ich nützlichst in der Jungfrau unterzubringen suchen.
    Sch.
     
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933. An Goethe.
    (Weimar, 13. Januar 1804.)
    Indem ich mich erkundige wie es mit Ihrer Gesundheit steht, frage ich zugleich an, ob Sie sich gestimmt und aufgelegt fühlen, von etwas poetischem Notiz zu nehmen. Denn in diesem Fall wollte ich Ihnen den großen ersten Act des Tell zuschicken, welchen ich an Iffland abzusenden gedrungen werde, und nicht gern ohne Ihr Urtheil aus den Händen geben möchte. Unter allen den widerstreitenden Zuständen, die sich in diesem Monat häufen, geht doch die Arbeit leidlich vorwärts und ich habe Hoffnung, mit Ende des kommenden Monats ganz fertig zu sein.
    Die Recension, die Sie mir geschickt, ist mir ganz ungenießbar und fast unverständlich: ich fürchte dieser böse Casus wird Ihnen noch oft vorkommen. Von dem recensirten Buch habe ich mir keinen Begriff daraus schöpfen können.
    Die Staël habe ich gestern bei mir gesehen, und sehe sie heut wieder bei der Herzogin Mutter – Es ist das alte mit ihr; man würde sich an das Faß der Danaiden erinnern, wenn einem nicht der Oknos mit seinem Esel dabei einfiele.
    Sch.
     
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934. An Schiller.
    Das ist denn freilich kein erster Act, sondern ein ganzes Stück und zwar ein fürtreffliches, wozu ich von Herzen Glück wünsche und bald mehr zu sehen hoffe. Meinem ersten Anblick nach ist alles so recht und darauf kommt es denn wohl bei Arbeiten, die auf gewisse Effecte berechnet sind, hauptsächlich an. Zwei Stellen nur habe ich eingebogen; bei der einen wünschte ich, wo mein Strich läuft, noch einen Vers, weil die Wendung gar zu schnell ist.
    Bei der andern bemerke ich so viel: der Schweizer fühlt nicht das Heimwehe, weil er an einem andern Orte den Kuhreigen hört , denn der wird, so viel ich weiß, sonst nirgends geblasen; sondern eben weil er ihn nicht hört, weil seinem Ohr ein Jugendbedürfniß mangelt. Doch will ich dieß nicht für ganz gewiß geben. Leben Sie recht wohl, und fahren Sie fort uns durch Ihre schöne Thätigkeit wieder ein neues Lebensinteresse zu

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